War Atatürk gut oder schlecht?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Gut, weil... 50%
Schlecht, weil... 39%
Neutral, weil... 11%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut, weil...

Für das Türkentum war er gut, denn er hat das Osmanische Reich vom Untergang gerettet. Für die Gegner der Türken war Atatürk schlecht, denn sie haben das Ziel nicht erreicht.

Atatürk war General im Osmanischen Reich, als England, Frankreich und Russland das Osmanische Reich besiegt hatten. Sie wollten die letzten Gebiete des Osmanischen Reiches unter sich und ihren Helfern aufteilen, da läutete Atatürk den Befreiungskrieg ein und mobilisierte alle Osmanen (Araber, Turkmenen, Lasen, Armenier, Kurden, Jungtürken und viele weitere Ethnien des Reiches), sich als Türkenvolk nicht geschlagen zu geben und zusammen befreiten sie das Osmanische Reich von den Alleierten. Die Türken besiegten die Engländer, Franzosen und Russen.

Darauf wurden die heutigen Grenzen der Türkei im Vertrag von Lausanne festgelegt. Atatürk war Muslim, wollte ein modernes Land ausrufen. Gleichzeitig war um 1920 auch die neue Religion der Araber im Vormarsch (Wahhabismus bzw. Salafisten), welche von England unterstützt wurde, aber von Atatürk als nicht akzeptable Variante des Glaubens angesehen wurde. In diesem Punkt dachte Atatürk wie die Muslimbruderschaft. Atatürk schimpfte immer wieder über die Religion der Araber, meinte damit aber nie den Islam, sondern die wahhabitische Bewegung, wie sie heute in Saudi Arabien besteht (siehe Video).

Gleichzeitig waren auch eine Gruppe Kurden und eine Gruppe Armenier enttäuscht worden, welche den von England in Aussicht gestellten eigenen Staat nicht bekommen hatten. Ihnen wurde versprochen, wenn sie von Innen das Osmanische Reich schwächen würden und die Engländer von den Aussengrenzen das Reich besiegen können, dann würden sie ein Stück Land als Gegenleistung bekommen. Dazu kam es wegen der Niederlage nie. Nachdem Atatürk die Türkische Republik ausgerufen hatte, führte er den Laizismus als Weltanschauung ein (Trennung Staat und Religion), führte das Schweizer Zivilgesetz (trZGB) ein, änderte aber das Gesetz, indem Frauen das passive und aktive Wahlrecht bekamen, führte das italienische Strafgesetz ein, und modernisierte die Kleidung der Türken. Atatürk führte auch die türkischen Buchstaben in latinisierte Form ein.

Um nun aber die Türkei von den Einflüssen den Kurden zu schützen, die ja meinten, die Türkei habe ihnen den nie dagewesenen kurdischen Staat weggenommen, musste Atatürk ihnen die eigene kurdische Sprache verbieten und ging hart gegen die kurdischen Aufstände vor. Gleichzeitig wollte er den Islam von der neuen Ideologie (Wahhabiten) schützen, welche sich im Süden ausgebreitet hatte und verbot alle Religionen in der Öffentlichkeit. Religionen erklärte er zur Privatsache, die öffentlich nicht kundgetan werden durften. Damit wurde auch das freiwillige Tragen des Kopftuches in der Türkei verboten.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Türkei und wurde immer mehr zur modernen Demokratie. Es gab 1938 schon die erste Frau als Präsidentschaftskandidatin, konnte sich aber damals nicht durchsetzen. Erste weibliche Präsidentin wurde 1993 Frau Tansu Ciller. Es kam 1950 Präsident Adnan Menderes, der die Religionsfreiheit wieder einführen wollte. Er wurde weggeputscht und hingerichtet. Es wurde nichts mit der Freiheit der Religionen. Dann kam Turgut Özal und wollte den Kurden mehr Rechte geben. Özal wollte auch die von Putschisten abgeschaffte Präsidialdemokratie wieder einführen. Auch er wurde weggeputscht (vergiftet) und es kam nicht dazu. Erst Präsident Erdogan schaffte es ab 2002 endlich, die Türkei in eine echte und gerechte Demokratie zu führen, den Kurden ihre Bürgerrechte zu geben, die Religionsfreiheit wieder einzuführen, indem das Kopftuch wieder freiwillig in der Öffentlichkeit getragen werden durfte. Auch die Wirtschaft und das Reichtum der Türken wurden stark verbessert.

In unseren Kreisen wird seit fast 10 Jahren behauptet, dass die Türkei mit der Regierung Erdogan zu einem Osmanischen Reich mit einem Diktator umgestaltet werde, was jedoch Fehlinformationen unserer deutschen Medien sind, was sich bisher herausstellte.

https://www.youtube.com/watch?v=m4hJDvA5ubo

https://www.youtube.com/watch?v=htD5BaY9Ucg

https://www.youtube.com/watch?v=rS7D2HbvIDQ

https://www.youtube.com/watch?v=9kAsmvQhbXQ

Schlecht, weil...

er tatsächlich dies getan hat:

Denn die Gefahr schwebt über den türkischen Staat, dass die monströse Wahrheit ans Licht kommt. Und selbst vor der zum Mythos verklärten Gründergestalt Atatürk nicht halt macht. Der fühlte sich nämlich den Organisatoren des Massenmords in so hohem Maße verpflichtet, dass er zahlreichen von ihnen hohe Regierungsämter verschaffte. Alle wissen es, doch nur wenige, wie der türkische Historiker Taner Akcam haben den Mut, die bittere Wahrheit auszusprechen:
"Die Gründung des türkischen Staates beruht auf der Ermordung der armenischen, griechischen und syrischen Christen."

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=CeagJ4_mTEk (6:27)

Gut, weil...

Um nur einige Punkte zu nennen:

1920 Ablehnung des Vertrags von Sèvres (googeln, wenn du das nicht kennst),

1922 Kampf gegen die griechische Invasion,

1923 Friedensvertrag von Lausanne,

Abschaffung des Kalifats,

Übernahme des Bürgerlichen Gesetzbuches von der Schweiz,

Übernahme des Strafrechts von Italien,

Übernahme des Handelsrechts von Deutschland,

Verbot von Schleier und alter Tracht,

Rechtliche Gleichstellung der Frau,

1926 westliche Zeitrechnung,

Umstellung vom islamischen Freitag auf den säkularen Sonntag,

Ersetzung der arabischen durch die lateinische Schrift

Orientierung von Schulwesen nach westlichem Vorbild,

Anlehnung an die Menschenrechte nach deutschem Vorbild, Asyl für deutsche Flüchtlinge 1933,

Gründung des türkischen Nationalstaates

Gut, weil...

Er war seiner Zeit sehr voraus. Aus heutiger Sicht gibt es allerdings Kritikpunkte, wie zb dass die kemalistische Regierung eine ein Parteien Regierung war. Dennoch überwiegen seine positiven politischen Aktivitäten.

Neutral, weil...

Er hatt aus der Türkei einen vorbildlichen laizistischen Staat gemacht, jedoch gibt es da immer noch die Sache mit den Armeniern

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Geschichte und Politik