Wann wurde HItler antisemitisch?

3 Antworten

Nach seiner Aussage in Mein Kampf in der Wiener Zeit.

Hier der Auszug aus ,,Mein Kampf"

,,Linz besass nur sehr wenig Juden. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich ihr Äusseres europäisiert und war menschlich geworden; ja, ich hielt sie sogar für Deutsche. Der Unsinn dieser Einbildung war mir wenig klar, weil ich das einzige Unterscheidungsmerkmal ja nur in der fremden Konfession erblickte (.....) Das Verhältnis des Judentums zur Prostitution und mehr noch zum Mädchenhandel selber konnte man in Wien studieren wie wohl in keiner sonstigen westeuropäischen Stadt, südfranzösische Hafenorte vielleicht ausgenommen. Als ich zum ersten Male den Juden in solcher Weise als den ebenso eisig kalten wie schamlos geschäftstüchtigen Dirigenten dieses empörenden Lasterbetriebes des Auswurfes der Grossstadt erkannte, lief mir ein leichtes Frösteln über den Rücken(......) Ich war vom schwächlichen Weltbürger zum fanatischen Antisemiten geworden."

Er schrieb bzw. ließ schreiben und das immer wieder das sein Antisemitismus und Rassismus in Wien, ausschließlich durch die Beobachtung der Bevölkerung dort entstanden ist. Nirgendwo schrieb er etwas von Juden wärend seines Front Einsatz im ersten Weltkrieg noch von Antisemitismus in der Zeit vor Wien.

,,Widerwärtig war mir das Rassenkonglomerat, das die Reichshauptstadt zeigte, widerwärtig dieses ganze Völkergemisch von Tschechen, Polen, Ungarn, Ruthenen, Serben und Kroaten usw., zwischen allem aber als ewiger Spaltpilz der Menschheit - Juden und wieder Juden. Mir erschien die Riesenstadt als die Verkörperung der Blutschande."

Allgemein schmückt er diese Zeit in Wien sehr aus und legt seinen Fokus immer darauf. Das ist eigentlich interessant, weil Mein Kampf keine wirkliche Struktur hat und es eigentlich eine niedergeschriebene Rede von Hitler ist, in der er ausschließlich sein Weltbild offenlegt und es keine Biografie seines Lebens ist. Bedeutet, er hätte keinen Grund gehabt ausschließlich seinen entstehenden Antisemitismus in der Wiener Zeit immer wider zu erwähnen oder sie immer wieder so auszuschmücken. Also irgendwie muss Wien etwas in ihm Ausgelöst haben. Von daher ist das in Mein Kampf eine Offenbarung von Hitler.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)

Als Gefreiter im 1. Weltkrieg war Adolf Hitler nach Abschluss des Waffenstillstandes ebenfalls, wie seinerzeit sehr stark verbreitet von einem Dolchstoß von Juden und Marxisten überzeugt.

Hitler geht nach dem Krieg in die Politik, als Politiker will Hitler ein neues und starkes, zudem rassisch reines Deutschland aufbauen, das künftig nie mehr eine Niederlage wie die von Versailles erleiden muss. Seine rassischen Ansichten verschärften sich erst während seiner Niederschrift von "Mein Kampf" im Jahre 1924 in Gefangenschaft. Im Parteiprogramm im Jahre 1920 der NSDAP konnte man übrigens bereits folgendes lesen: "Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenossen ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein."

Allerdings ist die Judenfeindschaft keine Erfindung der NSDAP oder Adolf Hitlers, sie hat in Deutschland und Europa eine lange Tradition. Seit dem Mittelalter wird die Feindschaft gegen Juden religiös begründet, Juden werden für den Tod von Jesus verantwortlich gemacht. Im 19. Jahrhundert bildet sich eine scheinbar wissenschaftliche Rassenlehre heraus und der Begriff Antisemitismus wird geprägt. Dahinter steckt die Behauptung, dass semitische Völker (zu denen die Juden gehören) anderen Völkern unterlegen seien und somit auch als Fremdkörper und Schädlinge angesehen. Schon vor dem ersten Weltkrieg entstehen Parteien, die eine weitgehende Ausgrenzung der Juden befürworten. Der Antisemitismus ist in großen Teilen der Bevölkerung verbreitet, auch unter Intellektuellen. Statt den Ursachen nachzugehen, werden tatsächliche oder vermeintliche Probleme der Gesellschaft vornehmlich den Juden angelastet, die auf diese Weise als Sündenböcke herhalten müssen. Das gilt vor allem für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die völkische Rechte den Juden die Niederlage von 1918 und die Novemberrevolution anlastet. Wenn von "Novemberverbrechern" die Rede ist, dann sind in erster Linie Juden, Marxisten und Freimaurer gemeint. Aus dieser fanatischen und reaktionären Haltung entsteht eine fundamentale Gegnerschaft zur Weimarer Republik die als "Judenrepublik" diffamiert wird. Juden gelten als minderwertig aber gefährliche Feinde, die die "Arier" in einer "Weltverschwörung" bedrohen und es sind diese Einstellungen die der politische Nährboden für Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten sind.

Vermutung liegen nahe. dass es während des Gaskrieges im 1. Weltkrieg erfolgte.