Wann vergessen Hunde ihr altes Zuhause?
Hallo liebe Hundefreunde,
meine Olga lebt jetzt seit etwas mehr als einen halben Jahr bei mir, davor hat sie zwei Jahre bei einer älteren Dame gelebt. sie hat sie als Welpe geholt und sie hat sich auch gut gekümmert allerdings wurde Olga nur wie ein Hund behandelt. Klar, sie ist ein Hund aber man kann auch anders.
Also, die Kleine wurde mir gebracht, die Dame ging weg und ich dachte, das Drama geht jetzt los. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für einen Hund aber das Drama bleib komplett aus, die Kleine hat die frühere Besitzerin nicht gesucht, sie hat nicht vor der Tür gelegen, sie hat nicht geweint, sie kam zu mir und wollte spielen.
Das erste Gassigehen war total normal und abends ist Olga mit mir ins Schlafzimmer gelaufen, sie durfte ins Bett (anders als sonst) und sie hat total entspannt und ruhig geschlafen. Sie hat sich, seit der ersten Sekunde bei mir, so verhalten als wäre sie schon immer hier gewesen. Wie kommt das? Hier war alles fremd, alles roch nach meiner verstorbenen Kleinen, alles war neu, sie kannte mich nicht aber sie hat sich so verhalten als wäre das alles selbstverständlich.
Ich kenne das, von meinen anderen Hündinnen, ganz anders, hat Olga ihr Zuhause so schnell vergessen? Ich habe manchmal die Sorge, dass sie ihre alte Familie vermisst. Allerdings ist sie hier nur bei mir, sie klebt an mir und sie will sofort auf den Arm wenn andere Leute dabei sind, wenn sie neben uns stehen. Es scheint sie doch mitgenommen zu haben, sie hat scheinbar Angst, dass man sie wieder weg gibt. Die süße Maus.
Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Hunden gemacht? Das würde mich sehr interessieren.
4 Antworten
Ich habe 2 Hunde. 1 Weibchen dass ich mit 6Wochen gehohlt habe. Sie ist jetzt 5. Als sie zu uns kam ging es ihr auch wie bei dir. Sie war aber auch kein Haustier sondern ein Tier zu Verkauf und wurde mit ihrer Hundefamilie zusammen gehalten (hatte also wenig Menschenkontakt). Mein zweiter Hund habe ich zwei Jahre später gehohlt. Ich habe gemerkt dass mein erster Hund neidisch wurde aber wenn man schon einen Hund hat, wird es umso leichter für den zweiten..da er auch ein Spielpartner hat. Im Sommer habe ich meine Hunde einen Freund gegeben und Sie haben sich gut mit ihn verstanden. Als wir zurück kamen haben Sie sich aber gefreut. Ich weiß dass meine Antwort nicht direkt deine Frage beantwortet aber vielleicht interessiert es dich ja trotzdem
was soll sie denn auch machen ? Sie kann ja schlecht dir persönlich sagen ob es ihr schlecht geht. Vielleicht geht es ihr auch schlecht aber sie zeigt es dir auch nicht. Meine Hunde warten auch manchmal vor der Tür wenn ich weg bin
Es geht nur darum, dass sie hier sofort zu Hause war, ich war sofort ihre Bezugsperson, sie hat ihrer alten Besitzerin scheinbar nicht hinterher getrauert.
Ich kann aber manchmal kaum laufen weil sie so an meinen Beinen klebt oder ständig auf den Arm will. Deswegen denke ich, dass se einfach verunsichert ist, wegen der Trennung.
Bei Hunden gibt es genauso viele verscheidene Charaktere wie beim Menschen. Ich glaube nicht, dass ein Hund ganz vergisst - aber es gibt Unterschiede darin, wie ein Hund mit der jeweiligen Trennung umgeht. Zu pauschalisieren bringt es glaub ich nicht.
Man denke nur an den Fall von Hachiko - der Hund eines japanischen Proffessors. Dieser begleitet den Proffesor jeden Tag zum Bahnhof - der Proffesor starb eines Tages und kam nicht mehr zurück. Hachiko wartete daraufhin 10 Jahre am Bahnhof auf die Rückkehr seines Herrchens, bis er schließlich selbst verstarb. (siehe auch Wikipedia)
Wurde auch schon verfilmt - aber Achtung: Tränengarantie!
LG
Konstantin
Hunde denken nicht wie Menschen! Hunde sind Meister im "hier und heute leben" und kommen mit nahezu jeder Situation zurecht.
Wenn es ihr bei dir gut geht, ist es für die Hündin nicht groß von Bedeutung was einmal war.
Falls sie ihre frühere Halterin noch einmal treffen würde, würde sie sie wiedererkennen - aber das spielt im "hier und jetzt" kaum eine Rolle.
Auch dazu: das Denken nicht vermenschlichen.
Das Verhalten deiner Hündin kann auch "ich kontrolliere wo du hingehst" bedeuten. Wenn sie dich nicht mal aus dem Zimmer gehen lässt ohne hinterher zu kommen, wird sie vermutlich auch anfangen zu jaulen, wenn du sie mal für ne Stunde allein lassen willst.
Bitte richtig lesen!! Ich schrieb nichts von "Hunde vergessen immer alles" - es ist jedoch falsch in menschlichen Bahnen zu denken, wenn es um Hunde geht.
Darauf würde ich nicht wetten. Der Hund meiner Freundin wurde auch von ihr aufgenommen nachdem die Besitzer sie nicht mehr wollten und sie hat sie nun seit einem Jahr und der Hund hat immer noch Trennungsängste. Hunde merken sich bestimmte Dinge schon.
So sehe ich das auch. Vielleicht ist es Kontrolle aber dann aus Angst und Unsicherheit.
Ja, darum geht es. Die frühere Besitzerin möchte sie mal wieder sehen. Ich werde das verschieben.
Aber trotzdem, bei mir ist sie anders, ich darf mich nicht entfernen, das hält sie nicht aus. Ich glaube, sie hat Angst wieder woanders gebracht zu werden.
Hunde sind sehr anpassungsfähig. Als wir früher...in den 70ger Jahren nach Spanien zum campen fuhren, hatten wir bereits nach einem Tag einen Streuner beim Wohnwagen. Diese Hunde waren gewöhnt, von den Touristen gefüttert zu werden, und konnten auf diese Art überleben. Nach 2 Wochen, wenn wir unser Vorzelt zusammen packten, ging er weg...ohne sich um zu schauen...und suchte sich einen neuen Futterplatz.
Deine Olga wird ihre alte Besitzerin und deren zuhause nie vergessen, und die Dame immer begrüssen, wenn sie ihr begegnet....aber bei Dir fühlt sie sich so richtig wohl, und zeigt Dir dies auf ihre Weise.
Na ja, mich wundert es sehr, dass sie sich absolut nichts hat anmerken lassen. Sie war plötzlich hier und scheinbar hatte sie gar nichts dagegen.
Aber wenn ich sie mal kurz alleine lasse, weint sie und hängt vor der Tür bis ich wieder da bin.