Wahrscheinlichkeit: Adoptiert?

1 Antwort

Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr gering, eigentlich sogar gleich null.

Der Junge lag mehrere Wochen im Koma. Er schwört sich, währenddessen mitbekommen zu haben, wie die Verwandtschaft, vor allem seine Eltern ...

Er glaubt also, er habe das gehört, während er im Koma lag - also ein Moment, in dem er nicht bei vollem Bewusstsein war. Vielleicht war das auch nur eine Fantasie, ein Traum. Das ist für mich kein Beweis. Und warum kommt genau in diesem Moment die Frage nach den leiblichen Eltern?

Er hat eine Hautkrankheit, die sonst niemand in der Familie hat. Diese Krankheit kann erblich bedingt sein und bei den bekanntesten Fällen gab‘s immer familiäre Vorgänger.

Die Krankheit KANN erblich bedingt sein? Aber sie muss es wohl nicht sein, so wie du schreibst. Bei den bekanntesten Fällen gab es familiäre Vorgänger? Und bei den weniger bekannten Fällen? Auch hier: kein Beweis.

Während alle aus seiner Familie entweder eindeutig blaue (so seine Eltern, Schwester und Opa) oder eindeutig grüne bzw. normale Augenfarben haben, hat er eine „Iris-Pigmentanomalie“, wie die Ärzte es beschreiben.

Und die Anomalie wäre dann auch vererbt? Oder kann die auch so entstanden sein? Kein Beweis.

Er wurde immer sehr wie ein Objekt - oder wie man das nennen kann - behandelt.

Das ist einer der größten Gegenargumente: niemand wird gezwungen, ein Kind zu adoptieren. Es ist sehr schwer, ein Kind zu adoptieren, es dauert in der Regel mehrere Jahre, bis man ein Kind. Deswegen sind Adoptivkinder auch immer gewollt - anders als so manches ungeplantes leibliches Kind. Warum sollte also ein Paar die große Mühe auf sich nehmen, ein Kind zu adoptieren (obwohl sie bereits leibliche Kinder haben) und es dann wie Dreck zu behandeln?

Seine Eltern haben immer erzählt, nur zwei Kinder haben zu wollen, bestenfalls einen Jungen und ein Mädchen. Eigentlich abgeschlossen. Doch jetzt ist seine Mutter wieder schwanger, zufällig mit einem Jungen.

Weiter oben hast du gesagt, er hat noch eine jüngere Schwester, die ganz anders behandelt wird - die war dann aber doch auch nicht geplant, oder?

Es gibt keine Babyfotos von ihm. Die ältesten Bilder zeigen ihn mit zwei, drei Jahren.

Das könnte man als Indiz für deine These ansehen, mehr aber auch nicht. Wobei es da auch immer drauf ankommt, wie die Eltern so drauf sind. Gerade früher, vor der Digitalfotografie, wurden weniger Fotos gemacht. Von mir gibt es auch kaum Babyfotos, weil meine Eltern damals wenig Fotos gemacht haben. (Ich sehe meinem Vater aber so ähnlich, dass ich sicher sein kann, nicht adoptiert zu sein).

als würde da jemand endlich Druck rauslassen wollen. Druck, weil man vielleicht schon lange bereute, ihn adoptiert zu haben.

Also die ersten Kinderfotos sind im Alter von 3, und im Alter von 5 lebt der Junge bereits mehrere Wochen woanders? Dann wären es also nur 2 gute Jahre gewesen? Und warum wurde er früher noch nie geschlagen oder ähnliches?

Er hat einen Rufnamen, der dem Vornamen überhaupt nicht gleicht.

Warum sollte man aber einen Rufnamen nutzen, der ganz anders ist, als der richtige Vorname? Nur weil der Rufname dem Vornamen nicht ähnelt, ist das für mich kein Argument für eine Adoption.

Nur ist komisch, dass sich der Junge z. B. daran erinnern kann, wie er mit 4 vor den Pyramiden von Gizeh stand, aber an kein einziges Mal, diese Serie geguckt zu haben.

Das kann trotzdem sein. Ich erinnere mich auch nicht an alles, was ich als 4 jähriger erlebt habe. Was mich dabei aber wundert: wie kam der Junge mit 4 nach Gizeh? Durch die Eltern? Und mit 5 haben sie sich auf einmal gar nicht mehr für ihn interessiert?

aber sowohl Mutter, Vater als auch Schwester haben die gleiche Blutgruppe. Er nicht. Er hat sogar eine der seltensten.

Dazu kann ich nichts sagen, weil ich mich mit Genetik nicht auskenne.

Aber womit ich mich auskenne, das sind Adoptionen. Ein Grundsatz bei einer Adoption ist: man sollte eine Adoption niemals verheimlichen. Früher oder später kommt es doch raus, dann wäre es ein großer Vertrauensbruch.
Es gibt auch keinen sinnvollen Grund, warum man eine Adoption verheimlichen sollte.

In der Regel hat eine Familie mit einem Adoptivkind auch immer wieder mal Kontakt zum Jugendamt. Gab es jemals irgendeinen Besuch oder ähnliches vom Jugendamt?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Adoptivvater mit mehrjähriger Erfahrung.