Vorstellungsgespräch bei der Finanzamt?

4 Antworten

Hallo teo5685958,

Glückwunsch zum Bewerbungsgespräch! Tatsächlich läuft jedes Vorstellungsgespräch unterschiedlich und man weiß vorher nie so ganz genau, was einen erwartet. Trotzdem gibt es einige allgemeine Tipps, an welchen man sich orientieren kann.

Bleib du selbst und verstell dich nicht: Dein Gegenüber möchte dich nochmal besser kennenlerne und sehen, ob du zum Unternehmen passen könntest. Dabei ist es natürlich wichtig, sich von seiner besten Seite zu präsentieren (pünktlich, höflich und freundlich sein), doch wenn du eine Art Rolle spielst, profitiert keiner von euch beiden davon.

Sei informiert: Du kannst dich darauf einstellen, dass dir Fragen zum jeweiligen Betrieb gestellt werden werden. Deswegen lohnt es sich vorher einmal die Website deines Wunsch-Unternehmens abzuchecken und grundlegende Informationen über Unternehmens-Philosophie und Co zu sammeln.

Überlege dir Fragen: Meist wird dich dein Gegenüber am Ende des Gesprächs fragen, ob du noch weitere Fragen hast. Selbst wenn du eigentlich im ersten Moment keine Fragen hast, ist es doch ein Zeichen von Interesse am Job, ein bis zwei Nachfragen zu stellen. Eine Frage könnte zum Beispiel sein: Wie würde ein exemplarischer Arbeitstag für mich in Ihrem Betrieb als Verkäufer aussehen?

Übe mit Freundinnen, Freunden und Familie ein exemplarisches Vorstellungsgespräch: So kannst du dich ein bisschen auf die bevorstehende Situation einstellen und dir Beispielantworten z.B. auf die klassische "Erzählen Sie uns etwas über sich"-Situation überlegen.

Vertrau auf dich: Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das bedeutet, du hast zumindest schon mal mit deinen Bewerbungsunterlagen und oder beim Eignungstest überzeugt! Darauf kannst du stolz sein und das darfst du dir auch im Hinterkopf behalten. Du schaffst das bestimmt!

Ansonsten google einfach mal, ob es im Internet vielleicht Erfahrungsberichte oder weitere Tipps für ein Gespräch bei deinem Unternehmen/ zu deinem Job gibt.

Hier findest du z.B. ein paar Tipps und einen Erfahrungsbericht: https://www.etrainer.de/vorstellungsgespaech-fragen-antworten-vorbereitung/

In diesem Sinne: Ganz viel Erfolg, Glück und starke Nerven!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in der Finanzverwaltung NRW folgendes abgefragt wird:

  1. Lebenslauf, vor allem Schullaufbahn, Hobbys, berufl. Erfahrungen und ehrenamtliche Tätigkeiten
  2. Abteilungen der Finanzämter (Veranlagung, Vollstreckung, etc.)
  3. Verwendung von Steuern (Bezahlung von Beamten, Bildung, Straßenbau, etc.)
  4. Welche Arten von Steuern man kennt (Umsatzsteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer, etc.)
  5. Unterschied zwischen Beamten und Angestellten
  6. Oberster Dienstherr?
  7. Gibt es mehr als einen Umsatzsteuersatz? -> Wenn ja: weshalb gibt es mehrere? Wie hoch sind die?
  8. Verhalten in bestimmten Situationen (bspw. Telefonat mit einem wütenden Steuerpflichtigen)
  9. Umgang mit Rechtsnormen:

Beispiel:

§ 1 Abs. 1 S. 1 EStG
(1)   1Natürliche Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind unbeschränkt einkommensteuerpflichtig.

Aus dieser Norm sollen dann alle Tatbestandmerkmale und Rechtsfolgen richtig benannt werden und auf kleine Fälle angewendet werden. Diese könnten wie folgt aussehen:

  • Der Deutsche Vielflieger V ist ausgewandert und verbringt die meiste Zeit in Chile.
  • Die ausgewanderte Deutsche D hat in München ein Ferienhaus und hält sich dort drei Wochen im Jahr auf.
  • Der Amerikaner A hält sich aus geschäftlichen Gründen 8 Monate in Frankfurt/Main auf.
  • Die Obdachlose O lebt in Hamburg.

Wichtig bei diesen Fällen ist immer, dass diese sich nur auf die genannte Rechtsnorm beziehen. Evtl. Abweichungen aus anderen Paragraphen sind nicht zu berücksichtigen.

Je nach Finanzamt erfolgt am selben oder einem späteren Tag noch eine oder oder mehrere Gruppendiskussionen. Da kann es z.B. um Coronamaßnahmen, die Abschaffung des Beamtentums, Flüchtlingsaufnahme oder auch die Planung einer Studienfahrt/eines Betriebsausflugs gehen.

In anderen Bundesländern wird es wohl ähnlich sein, genaueres kann ich dazu nicht sagen.

Darüberhinaus sollte man auch über ein bisschen politisches Allgemeinwissen verfügen. Dazu gehören 

  • Gewaltenteilung 
  • der (bereits genannte) oberste Dienstherr: Welchem Ministerium ist die jeweilige Behörde unterstellt? Wer leitet dieses Ministerium? Welcher Partei gehört er oder sie an?
  • Wer ist das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland?
  • Wer ist der Bundeskanzler der BRD oder Ministerpräsident/-in des jeweiligen Bundeslandes?
  • Wann finden die Bundestags- bzw. Landtagswahlen statt?
  • Bundespräsident: Wie wird er gewählt? Wie lang ist die Amtszeit? Was sind seine Aufgaben?
  • Wie setzt sich der Bundesrat oder die Bundesversammlung zusammen?
  • Was ist das höhste deutsche Gericht?
  • Welche Gerichtsbarkeit ist zuständig? Was ist das höchste Gericht dieser und wo befindet es sich? Wie sieht der Instanzenweg aus? 

Auch sollte man das politische Weltgeschehen im Auge behalten, also womit sich aktuell die Nachrichten beschäftigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Zollbeamtin / Beamtin im gehobenen Zolldienst

Das kommt auf die Stelle an. Als Putzkraft sicher andere als bei der Bewerbung für einen Sachbearbeiterjob.

Es wäre gut, wenn du Deutsch könntest.