Vor und nachteile des dialektsprechens?

7 Antworten

An sich hat das Dialektsprechen keinen Nachteil, wenn man zusätzlich noch die Hochsprache beherrscht. Im beruflichen Umfeld hat man es ja oft mit Menschen aus ganz Deutschland zu tun, daher ist es bei einem Vortrag sinnvoll, Hochdeutsch zu sprechen.

Nachteilig ist es - im beruflichen Umfeld - nur, ausschließlich den lokalen Dialekt zu beherrschen (ohne die Hochsprache). Das ist heute aber ziemlich selten geworden meiner Erfahrung nach. Auch das muss man ein wenig relativieren, je nach beruflicher Tätigkeit kann ein Dialekt sogar positiv sein.

Bei einem Fremdenführer finde ich einen lokalen Dialekt gar nicht mal unpassend, denn auch dieser gehört zum Lokalkolorit dazu, wenn man z.B. eine Stadtbesichtigung macht. Freilich kann man da geteilter Meinung sein.

Auf Gotland (Schweden) hatten wir auch mal eine Stadtführung, die ältere Dame sprach einen gotländischen Dialekt (meine Frau und ich können etwas Schwedisch), das hat mich persönlich nicht gestört. Ich finde Dialekte auch nicht "rückständig", aber da hat sicher jeder seine eigene Haltung dazu.

Ich habe auch einen Bekannten, der beruflich stets Schwäbisch gesprochen hatte, was bei Telefonaten nach Norddeutschland zu etwas witzigen Situationen geführt hatte. Sicher ist es vorteilhaft, dann auch etwas auf Hochdeutsch erklären zu können.

Es wirkt meist provinziell und rückständig, sodass man im Beruf nicht unbedingt ernst genommen wird mit Dialekt trotz eventuell sehr guter Fachkompetenz - und man ist mit Dialekt eventuell auch schwerer verständlich. In der Schule kommt hinzu, dass notorische Dialaktsprecher sich oft schwerer tun mit korrekter Rechtschreibung und die Worte so schreiben, wie sie sie aussprechen. Ich kannte Fälle, wo in Aufsätzen die Formulierung "gar net" zu lesen war oder die Dialektform "höcher" statt des korrekten Worts "höher" geschrieben wurde.

Aber es kommt drauf an, wo man sich aufhält: Ich war einige Jahre zum Beispiel Außendienstmitarbeiter und für verschiedene kleinere ländliche Gemeinden zuständig - da galt es als arrogant, wenn man Hochdeutsch sprach und mit deswegen bin ich bei den Leuten vom Dorf nicht angekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich persönlich mag Dialekte nicht so sehr. Zum Einen ist es manchmal sehr schwer das Gegenüber zu verstehen und zum Anderen glaube ich, dass es das Schreibenlernen erschwert.

Sämtliche Schulbücher sind in Hochdeutsch verfasst und man kann ja in vielen sozialen Netzwerken schon sehen, dass oftmals so geschrieben wie gesprochen wird. Das finde ich sehr schwierig einem Schulanfänger oder gar einem Fremdsprachler zu erklären weshalb es so geschrieben aber so gesprochen wird.

Ich werd immer komisch angeguckt da ich stark Berliner XD. Wenn man dann mal ein Meeting mit „wichtigen“ Leuten hat ( Bereichsleiter+ Geschäftsführer) gucken die mich immer komisch an 🤣🤣🤣

Bei mir gar keine. Denn ich spreche ja auch fließend Hochdeutsch.