Von Pflege auf Rettungssanitäter?

3 Antworten

Gibt es für Dich nicht die Möglichkeit als Fachkraft direkt in einer Notaufnahme einer Klinik zu arbeiten. Das ist doch so ähnlich mit dem Unterschied, dass Du keine 24 Std Bereitschaften machen und keine schweren Leute irgendwo die Treppe runter tragen musst. Eine Bekannte die früher Rettungssanitäterin war, hat danach die Ausildung zur Fachkraft gemacht in der Pflege und meinte zu mir, dass das eine gute Entscheidung war, da sie in der Rettungsstelle wenn es gut geht bis 65 arbeiten kann. Im Rettungsdienst wäre sie mit 50 oder 55 in Frührente gegangen, da der Rücken kaputt gewesen wäre .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe schon viele unterschiedliche Sachen beruflich gemacht
Schauspieler691  06.02.2023, 11:58

Also bei mir in der Klinik suchen sie immer Fachkräfte für die Rettungsstelle da sich manche das nicht zutrauen

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Von Experten Rollerfreake und iwaniwanowitsch bestätigt

Nicht wirklich. Am Ende sind die Überschneidungen zwischen Krankenpflege und Rettungsdienst doch eher klein, sodass sich Wissen aus dem einen Bereich kaum auf den anderen Bereich übertragen lässt.

Die Qualifikation zum Rettungssanitäter ist so kurz, dass eine evtl. Anrechnung von 1-2 Wochen Klinikpraktikum keine spürbare Auswirkung auf die Gesamtdauer hätte.

Und auch beim Notfallsanitäter gibt es nur einige Wochen Pflegepraktikum; diese könntest du wahrscheinlich durch deine Ausbildung substituieren. Da du aber trotzdem im Takt deiner Ausbildungsklasse bleibst, würde sich dadurch nicht deine Ausbildung verkürzen, sondern du würdest in der Zeit z.B. mehr Zeit auf dem Rettungswagen fahren.

Insgesamt liefe deine vorherige Ausbildung also mehr unter "cool, schonmal mit Patienten zu tun gehabt".

Der Rettungssanitäter stellt keine anerkannte Berufsausbildung im rechtlichen Sinne dar sondern ist eine Qualifikation mit einem Mindestumfang von 520 Stunden, in Vollzeitform absolviert also circa dreieinhalb Monaten, die nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Bundesländer zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Rettungsdienst berechtigt. Dies ist bundesweit der Einsatz als zweite Person (Assistenzperson) und zugleich auch Fahrer in der Notfallrettung auf Rettungswagen (RTW) und die eigenverantwortliche Betreuung von Patientinnen und Patienten, die keine (akuten) Notfallpatienten sind aber einer medizinisch- fachlichen Betreuung und/ oder der Ausstattung bedürfen im qualifizierten Krankentransport auf Krankentransportwagen (KTW). Bezüglich einer Verkürzung, solltest du am Besten Kontakt mit einer Ausbildungsstätte für Rettungssanitäter (Rettungsdienstschule) aufnehmen und dich diesbezüglich beraten lassen. In jedem Fall anfallen werden jedoch 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache sowie der mindestens 40 Stunden umfassende Abschluss-/ Prüfungslehrgang mit der Abschlussprüfung. Häufig, muss aber auch die komplette Ausbildung durchlaufen werden.

Die richtige Berufsausbildung im deutschen Rettungsdienst, ist seit dem 01.01.2014 der Notfallsanitäter mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren und abschließender staatlicher Prüfung nach dem Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und der "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter" (NotSanAPrV). Die zuständige Behörde, kann auf Antragstellung im individuellen Einzelfall eine gleichwertige Ausbildung oder Teile davon auf die Ausbildungsdauer anrechnen, sofern das Erreichen des Ausbildungszieles hierdurch nicht gefährdet wird. Jedoch, gehen die zuständigen Behörden mit dieser Möglichkeit sehr sparsam um und in der Regel, läuft es auf die komplette dreijährige Ausbildung hinaus. Wenn man das Ausbildungsziel in §4 NotSanG mit dem Ausbildungsziel in §5 des Pflegeberufegesetzes vergleicht, dann wird man schnell feststellen, dass die Parallelen zwischen den beiden Berufen keine großartige Anerkennung ermöglichen.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.