Rettungssanitäter zu Notfallsanitäter?
Hallo.
Mal angenommen ich mache eine Ausbildung zum Rettungssanitäter zum Überbrücken für die Zeit bis ich einen Studienplatz bekomme, aber das mit den Studium klappt aus irgendeinem Grund dann doch nicht. Kann man dann neben der Arbeit als Rettungssanitäter eine Ausbildung zum Notfallsani machen oder müsste ich dafür mit der Arbeit komplett aufhören? Als Weiterbildung geht das ja nicht...🤔 Ich frage mich nur, ob man da dann eine Möglichkeit hätte beruflich höher zu steigen, eben durch eine nebenberufliche Ausbildung?
oh und ist es wahrscheinlich, dass ich als Rettungssanitäter auch auf einer richtigen Wache arbeiten darf? Ich habe eher wenig Interesse an Krankentransport...
5 Antworten
Kann man dann neben der Arbeit als Rettungssanitäter eine Ausbildung zum Notfallsani machen oder müsste ich dafür mit der Arbeit komplett aufhören?
Die Arbeit ist ja prinzipiell die gleiche, wenn du in einem Praxisabschnitt deiner Ausbildung bist. Dazwischen hast du eben auch Praktika in der Klinik und Unterricht in der Rettungsdienstschule.
Es gibt durchaus auch NFS-Azubis, die als RS auch noch in nem anderen Rettungsdienst als Aushilfe fahren, um sich was dazu zu verdienen. Wobei das schnell mit Ruhezeiten, Erholungsphasen und zulässiger Wochenarbeitszeit kollidiert.
oh und ist es wahrscheinlich, dass ich als Rettungssanitäter auch auf einer richtigen Wache arbeiten darf? Ich habe eher wenig Interesse an Krankentransport...
Haha, hier muss ich ein Bisschen lachen.
Meine (bin RS) letzte KTW-Schicht ist mehr als sechs Jahre her. Das liegt einmal daran, dass bei uns die KTWs nur von FSJlern und einigen "sonderbeauftragten" Hauptamtlichen besetzt werden - und zweitens daran, dass es auf meiner Wache keinen KTW gibt, sondern nur den 24h-RTW und tagsüber das NEF. Wenn ich mir die durchschnittliche Einsatzzahl meiner Wache anschaue, verstehe ich aber jeden städtischen Kollegen, der uns nicht als "richtige Wache" bezeichnen mag ;)
Ich würde gerne wieder KTW fahren. Denn ja, Notfallrettung hat mehr Prestige und kommt erstmal cooler rüber. Aber die schönsten Fahrten sind die Krankentransporte, wenn du jemanden von der Klinik nach Hause bringst. Da ist es nicht selten, dass sich Ehepaare weinend in den Armen liegen, weil sie wieder vereint sind. Fahrten, über die sich die Kundschaft wirklich freut, finden in der Notfallrettung überhaupt nicht statt. Außerdem gibt es auf dem KTW keine Hektik: Es dauert eben alles so lange, wie es dauert. Kein Grund, den Tee kalt werden zu lassen, wenn's am Gürtel gepiept hat.
Es kommt eben darauf an, wo man seinen Arbeitsplatz hat. Es gibt Rettungsdienste, die fahren gar keinen Krankentransport. Wenn du da eine Stelle bekommst, fährst du eben gar keinen Krankentransport. Es gibt Rettungsdienste, die nur Krankentransport fahren. Da ist auch klar, dass du keine Notfallrettung fährst. Und es gibt das eine oder andere Landesgesetz, das den Einsatz eines frischgebackenen RS auf dem RTW schlicht nicht erlaubt. Auch dort ist klar, dass du tendenziell KTW fahren wirst.
Danke für diese Antwort, das hat alle meine Fragen beantwortet 😁
Theoretisch ginge das. Es gibt die Möglichkeit, die NotSan Ausbildung auf 5 Jahre zu strecken und nebenberuflich zu machen. Ich weiß nur nicht, ob es eine Schule gibt, die das schon anbietet. Weil, daran hängt das. Mir ist jedenfalls keine bekannt, die das jetzt schon macht. Und daran hängt es auch, dass der Arbeitgeber sowas nicht anbieten kann. Er kann nur die Teilzeit Ausbildung anbieten, wenn die Schule das mitmacht.
Aber, grundsätzlich muss ich fragen, wieso möchtest du das? Mach es doch einfach. Wenn das mit dem Studium nix wird, unterschreibe einen normalen Ausbildungs Ertrag und mach die 3 jährige Ausbildung. Oder was sind die Beweggründe, nebenher noch als RettSan fahren zu wollen?
Grundsätzlich ist es möglich, die NotSan Ausbildung auf fünf Jahre zu strecken. Einige meiner Kollegen machen das. Aber so ganz „Nebenbei“ ist das auch nicht. Die haben Blockunterricht von 4 Wochen am Stück. Dann wieder normal Dienst. Dann wieder ein paar Wochen zum Praktikum in der Klinik. In dieser Zeit könntest du dann auch bloß nicht arbeiten. Sinnvoller wäre es daher, die drei Jahre am Stück runter zu reißen. Dann kannst du dir auch den Sani sparen, da der ja dann sowieso mit bei ist und du alles wichtige von der Pike auf lernst.
In der Regel muss man dann seine Anstellung als Rettungssanitäter komplett aufgeben, wenn man die Berufsausbildung zum Notfallsanitäter macht. Der Notfallsanitäter ist ja eine dreijährige Berufsausbildung und auch mit dem Schichtdienst während der praktischen Ausbildung in genehmigten Lehrrettungswachen und in geeigneten Krankenhäusern, da parallel noch einer Arbeit nachzugehen, dass ist nicht möglich, zumal man auch zu Hause noch viel für die Berufsausbildung lernen muss. Es wird zwar formell die gesetzliche Möglichkeit zu einer Teilzeitausbildung gegeben, allerdings, wird diese in der Praxis quasi niergendswo angeboten, zumal dann die Ausbildungsdauer anstatt drei Jahren fünf Jahre beträgt und die Organisation äußerst schwierig wäre, du hättest ein Ausbildungsverhältnis mit wie bereits erwähnt Schichtdienst in den praktischen Ausbildungsabschnitten in Lehrrettungswache und geeignetem Krankenhaus und ein Arbeitsverhältnis mit Schichtdienst, dass kann von der Organisation her kaum unter einen Hut passen, da es auch ein Arbeitszeitgesetz und dergleichen gibt, du dürftest demnach nicht bis um 23.00 Uhr als Arbeitnehmer auf der Rettungswache sein und am darauffolgenden Tag wieder ab 6.30 Uhr im Rahmen des Ausbildungsverhältnisses an einem von deinen Lehrorten. Desweiteren, erwarten die Arbeitgeber Flexibilität. Fazit, in der praktischen Umsetzung, kann man dieses Vorgehen des Auszubildenden und gleichzeitig des Arbeitnehmers vergessen.
Zu deiner weiteren Frage, auch der qualifizierte Krankentransport, wird von einer "richtigen" Rettungswache aus durchgeführt, dort stehen neben den Rettungswagen für die Durchführung der Notfallrettung auch die Krankentransportwagen für den qualifizierten Krankentransport und die Räumlichkeiten der Rettungswache, werden von den Rettungswagen- und Krankentranspoetwagenbesatzungen gemeinsam benutzt. Was du also meinst dass ist, ob man als Rettungssanitäter auch in der Notfallrettung zum Einsatz kommt und die Antwort hierauf lautet ja, nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Länder, ist dies in jedem Bundesland möglich und die Regelbesatzung von den Rettungswagen besteht aus Notfallsanitäter oder aktuell auch noch Rettungsassistent als medizinisch verantwortlicher Fachkraft, in naher Zukunft dann nur noch NotSan und einem Rettungssanitäter als zweite fachlich geeignete Person und Fahrer. Für moderne Rettungswagen, ist allerdings eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 erforderlich, ohne diese, ist kein Einsatz in der Notfallrettung mehr machbar!. Du kannst es aber vergessen, dass du als RettSan ausschließlich auf dem RTW zum Einsatz kommen wirst, das Tätigkeitsfeld eines RettSan's, umfasst immer und bei jedem Arbeitgeber auch den qualifizierten Krankentransport!, die Dienste wechseln also zwischen Dienst auf dem RTW und Dienst auf dem KTW.
Mfg.
Notfallsanitäter ist in der Regel eine dreijährige Vollzeitausbildung. Klar macht ein Rettungssanitäter dann seinen Beruf irgendwie dabei weiter aber eben als Azubi.
Nein. In meinem Rettungsdienstbereich haben die Auszubildenden entweder blockweise Krankenhauspraktika, Schule oder arbeiten in einer 45-Stunden Woche auf den Wachen. Deswegen Vollzeitausbildung.
also ist es aber möglich die Ausbildung nebenberuflich zu absolvieren?