Viele Professoren gläubig?

15 Antworten

Mir ist aufgefallen, dass viele Profs und Doktoren gläubig sind.

Frag mal nach, was sie genau glauben. Je mehr diese Leute über Naturwissenschaften wissen, vor allem über Biologie und Gehirnforschung, desto weniger naiv ist ihre Vorstellung. Da gibt es Leute, die sagen, sie glauben an Gott. Wenn du aber nachfragst, was sie mit Gott meinen, dann kommen Antworten wie:

"Da muss doch noch irgend etwas sein..."

"Gott ist das, was gemacht hat, dass alles entstanden ist."

"Ich glaube an eine universelle Energie, die alles zusammen hält."

"Gott ist die erste Ursache."

"Vielleicht ist Gott das Nichts, aus dem alles entstanden ist."

Wenn du dem Obigen zustimmst, heisst das nicht, dass es Adam und Eva oder die Arche Noah gegeben hat. Es heisst nicht, dass da ein bewusst denkendes Wesen das Universum nach einem Plan geschaffen hat. Es heisst nicht, dass Maria jungfräulich ein Kind gebärte, das ausserdem Gottes Sohn war und in dessen Auftrag gekreuzigt wurde, damit dieser Gott uns Menschen die Sünde vergeben konnte, die Nachfahren von Adam und Eva zu sein, die vor undenkbarer Zeit mal einen Apfel klauten.

Also frag genau nach, was die glauben. Und weshalb. Das ist in den Naturwissenschaften nämlich viel wichtiger: Mit welcher Begründung jemand etwas glaubt ist wichtiger, als wer das glaubt. - Ich vermute, die meisten dieser Wissenschaftler glauben an Gott, weil sie in frühester Kindheit gelernt haben, dass Glauben Geborgenheit gibt.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Ist es nicht auch n bisschen dumm, etwas nur zu glauben, wenn es bereits von einem weißen Mann als bewiesen gilt?

Ist es nicht auch ein bisschen dumm, etwas nur zu glauben, wenn man es selbst absolut versteht?

Mir ist aufgefallen, dass viele Profs und Doktoren gläubig sind.

Ja, das ist auch meine Erfahrung. Und einer meiner Professoren, der weit über seinen Fach-Tellerrand gesehen hat, hat auch mal gesagt, warum:

Man kann durch wissenschaftliche Forschung das Wissen der Menschheit ständig erweitern und den Erkenntnisstand über die Funktionen und Zusammenhänge der Natur erhöhen. Aber mit jedem Erkenntnisgewinn über einen Zusammenhang oder eine Ursache stellen sich neue Fragen, nämlich über deren Ursache. Wie ein Kind, dass jede Erklärung mit der neuen Farge beantwortet: Warum?

Wenn man das weiter denkt, ist nicht möglich, dass es irgendwann einen natürlichen Mechanismus gibt, dessen Ursache man nicht mehr weiter hinterfragen kann. Für Wissenschaftler ist diese Erkenntnis unerträglich.

Wenn man die Welt niemals wissenschaftlich erklären können wird, dann kann man das entweder mit einem Schulterzucken beantworten, oder man ergänzt das, was die Wissenschaft eben nicht erklären kann, -nämlich die Frage nach dem Sinn der Naturphänomene, Mechanismen und Zusammenhänge, durch den Glauben.

Die Frage nach dem Sinn von allem - und damit auch nach dem Sinngeber - kann nicht durch Wissen, sondern nur durch Glauben beantwortet werden. Und diesen Sinngeber nennt man gemeinhin ganz einfach Gott.

Also: Wissenschaftler werden geradezu darauf gestoßen, dass es in der Erklärung dieser Welt immer einen White Spot geben wird. Und da bleibt einem nur der Glaube übrig oder das Wegsehen. Und Wegsehen liegt nicht in der Natur des - neugierigen - Wissenschaftlers.

Dannibi 
Fragesteller
 18.03.2022, 14:35

Kriegst n Stern

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Biblischer Glaube und Wissenschaft müssen kein Widerspruch sein. Es gibt auch Naturwissenschaftler, die an Gott glauben, wie beispielsweise Prof. John Carson Lennox, Prof. Werner Gitt, Dr. Walter Veit, Dr. Markus Blietz u. a.

Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen ist beispielsweise ein wissenschaftlicher gemeinnütziger Verein, in der Wissenschaftler sich austauschen und mitarbeiten. Thematische Schwerpunkte der Arbeit bilden Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld "Naturwissenschaft und christlicher Glaube": http://www.wort-und-wissen.de

Oder auch das Institut für Glaube und Wissenschaft: https://www.iguw.de/

Sehr interessant sind auch folgende Zitate berühmter Naturwissenschaftler (diese Liste könnte man mit Aussagen anderer bekannter Wissenschaftler erweitern):

"Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen." Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie

"Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen." Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker