Verantwortung für andere übernehmen?
Kennt ihr das, dass jemand ständig die Verantwortung für jemanden übernimmt, der sie selbst nicht für sich übernimmt?
Warum macht man das?
z.B. kenne ich es von mir, dass ich versuche jemanden emotional zu "retten", der aber selbst gar nicht an seinen Emotionen interessiert ist, sich also null mit sich und seinen Gefühlen auseinander setzt. Ich hab dann oft beobachtet, dass ICH an seiner Stelle seine Gefühlsarbeit leiste.
Oder anders Beispiel:
Jemand ist unordentlich und man räumt ihm hinterher. Jemand vergisst seine Termine und man erinnert ihn daran.
Warum springen Menschen für andere ein? Ist das gesund oder ungesund? Wo ist die Grenze???
4 Antworten
Das ist grundsätzlich eine positive Eigenschaft. Weil wir als Menschen soziale Wesen sind und Gemeinschaft brauchen, sorgen wir dafür, dass es dem anderen gut geht.
Ungesund wird es da, wo sich ein Mensch für andere völlig selbst vergisst und darunter leidet. Ungesund wird es auch, wenn man einem anderen so viel Verantwortung abnimmt, dass derjenige völlig unselbstständig wird.
So ist es. Bei der Erziehung ist Hilfe zur Selbsthilfe (natürlich dem Alter entsprechend), das A und O.
Es gibt unter den Menschen eben mentale Schäfer und mentale Schafe, die sich lieber von einem Schäfer führen lassen. Aber leider gibt es auch mentale Wölfe, vor denen die Schäfer die Schafe beschützen wollen.
Da der Mensch ein "Rudeltier" ist, und ohne die anderen nicht kann, besitzt er eine gewisse Empathie, die einen mehr, die anderen weniger.
Je nachdem, wie egoistisch dabei jemand ist, wird er sich mehr oder weniger auf andere einlassen. Ich glaube nicht, dass man da großen Einfluss drauf hat - man könnte sich nur bemühen.
Das muss ich jeden Tag mehrere Stunden bei der Arbeit.
Ja, die Gefahr sehe ich auch...wenn Eltern ihren Kindern jeden Handgriff abnehmen und sie vor allem beschützen, lernen sie nicht sich selbst durchzusetzen.