Unterwasserfotografie (Sony Alpha 6300) welches Gehäuse?

4 Antworten

Du solltest auf gar keinen Fall preislich so hoch einsteigen. Ich selbst habe mit einem Gurkenglas angefangen. Das hat mich so gut wie gar nichts gekostet. Dieses Gurkenglas habe ich selbst für Unterwasseraufnahmen hergerichtet. Dafür habe ich ein Loch in den Metalldeckel geschnitten und ein sehr gutes, rundes Fensterglas auf den Deckel geklebt.

Innen habe ich das Gurkenglas mit Styropor so ausgekleidet, dass ich meinen billigen Camcorder dort fest installieren konnte.

Im ersten Video kannst du dir ansehen, wie ich meinen Gurkenglas gebaut habe. Der Test am Ende dieses Videos war nicht gerade erfolgreich. Bei diesem Test gab es kaum etwas zu sehen. Erst im zweiten Video hab ich mir einen richtig schönen See mit klarem Wasser gesucht. Da sind mir auch herrliche Aufnahmen gelungen. Mein Camcorder hat automatisch scharfgestellt. Ich musste also nicht nachjustieren oder an der Belichtung stellen.

Fang also besser mit einer billigen Lösung an. Steige nicht gleich preislich so hoch ein, sondern finde erst einmal heraus, ob dir dieses Hobby wirklich liegt. Dann kannst du immer noch in die Vollen gehen und richtig Geld ausgeben.

Ich habe immer wieder festgestellt, dass die Fische extrem neugierig auf meinen roten Deckel reagieren. Er sieht nämlich aus, wie ein riesiges Auge. Sie kommen richtig nah heran, wie du im dritten Video sehen kannst.

https://www.youtube.com/watch?v=hnoPkp11CXI

https://www.youtube.com/watch?v=A5YUQAbNjJQ

https://www.youtube.com/watch?v=uR6KMjKArBY

Zunächst einmal eine Warnung: Unterwasserfotografie als Hobby macht süchtig und sehr arm 😂. Es ist selbst im Bereich des schon recht teuren Hobbies Tauchen eines der teuersten Felder, wenn man es ansatzweise ernsthaft betreiben will.

Das gesagt, vor allem am Anfang wirst du leider sehr viel Frust haben. Denn es ist nicht ganz einfach von dort unten gute Bilder mit nach oben zu bringen. Am wichtigsten ist immer LICHT. Außerdem LICHT und ah ja auch noch LICHT. Denn es ist (außer direkt unter der Wasseroberfläche) so gut wie immer zu dunkel.

Die Optimalkonfiguration (wenn Geldbeutel und schleppen keine Rolle spielen) wäre eine Vollformatkamera (wegen größerem Chip => weniger Rauschen bei wenig Licht), mit Nauticam Gehäuse (Seacam ist auch nice) und 2 starken Blitzen (Leitzahl ~32-33) mit Glasfaserzündung. Für dieses Setup gibt man aber das Geld eines Kleinwagens aus.

Wenn du bei deiner Kamera bleiben möchtest, ist die Auswahl an Gehäusen natürlich beschränkt (tatsächlich habe ich mir meine aktuelle Kamera nach dem verfügbaren Gehäusen und passenden Ports ausgesucht, da diese meistens deutlich teurer sind). Von Nauticam oder Seacam gibt es für deine Kamera keine Gehäuse.

Von Fantasea gibt es FA6500 V2 Kit A. Allerdings kostet das auch schon um die 1.000€. Allerdings mit Flatport. https://www.panoceanphoto.com/Sony-a6500-und-a6300-FA6500-V2-Kit-A-von-Fantasea/FS15251 ).

Von Sea&Sea gibt es auch eins.. das ist aber schon bei 2.000€ https://www.panoceanphoto.com/Sony-A6000-A6300-A6500-Unterwassergehaeuse-von-Sea-Sea/SEA06182 )

Abgesehen vom Sea&Sea Gehäuse, sind alle genannten (inklusive der von dir genannten) leider aus Plastik. Das größte Problem dabei ist, das dann alle Luftfeuchtigkeit innen bei kaltem Wasser vorne am Glas oder an der Linse der Kamera kondensiert (sogenanntes fogging) weil das die kältesten Stellen sind. Das lässt sich nur durch Absorberpads beheben. Bei Aluminium Gehäusen besteht dieses Problem nicht.

Für die Anfänge eignen sich sicherlich alle Gehäuse. Wenn du nicht zu sehr an der Kamera hängst, geht auch das billigste. Also lieber etwas günstigeres Gehäuse am Anfang als keinen Blitz. Denn es ist durchaus möglich das du früher oder später die Kamera wechseln möchtest.

Ob du deine vorhanden Objektive weiter verwenden kannst, oder neue brauchst, ist abhängig von den verfügbaren Ports. Makro Objektive brauchen Flat-Ports. Alles was etwas weitwinkliger ist möchte Dome-Ports. Und natürlich immer im optimalen Abstand zur Linse mit der perfekten Krümmung. Daher ist es wichtig sich die Portlisten der Hersteller anzuschauen. Nur so kann man entscheiden was man braucht und möchte. Denn in diese Entscheidung versenkt man dann eine Menge Geld.

Woher ich das weiß:Hobby – VDST TL**/Nitrox TL**/Trimix*/Gasblender*/Medizinausbilder

Kommt natürlich immer auf die Wassertiefe an. Beide Hersteller sind bereits die Premiumklasse an Gehäusen und daher auch ziemlich teuer, weil sie auch für Tiefen bis 60 Meter geeignet sind (bei Ikelite fälschlicherweise als Feet angegeben). Die Nicht-Salted Line von Seafrog geht bis 40 Meter und ist das ältere Modell, für das du auch nicht mehr so viel Zubehör findest. Ich denke beide Hersteller geben sich nicht viel, aber nur Seafrog bietet auch Gehäuse in Signalfarben, die man bei Verlust einfacher erkennt.

Für den Einstieg und für nur irgendwo 3-10 Meter zu tauchen reicht aber wohl erstmal das günstige Modell. Wenn es nur 1-2 Meter sind, würde es sogar eine Unterwassertasche wie die S3 von Dicapak tun, bietet aber nicht so viele Kontrollmöglichkeiten, sondern nur die Möglichkeit den Finger durchzustecken.

Wenn du nicht gerade nen Schaden an einer teueren Kamera riskieren willst, würde ich vielleicht erstmal probeweise ein günstigeres Modell wie ne gebrauchte Sony RX100III anschaffen. Und vielleicht erstmal damit probieren, bevor du mit Blitzen und Lampen ins (sprichwörtlich aber auch im wahrsten Sinne des Wortes) kalte Wasser springst.

Hallo

  • Kontakte lokale Tauchschulen welche für das Thema Unterwasserfotografie Kurse anbietet und zwar Theorie und Praxis. Anfänger machen später aus Unkenntniss Fehler bei denen 1000ende € Equipment "absäuft". Wenn man schon Fotografieren kann sind das meist 4-6 Stunden Theorie, 1-2 Stunden Praxis in einem klarem Pool und 1-2 Stunden Praxis in Brackwasser. In der Theorie wird schon das Thema UW Gehäuse erklärt bzw meist gibt es eine Bandbreite an Gehäusen zum lernen und konkrete Kaufberatungen. Bei der Praxis geht es um Best Practice für Ausleuchtung, Farbfilter und die kleinen Tricks. Wobei Industrietaucher und UW Archeologen haben andere Schwerpunkte als der Karbiktaucher. Und die Profis brauchen auch meist das Brevet/Diplom vom Kurs und das gibt es erst nach bestandener Prüfung. Ein Brevet hat aber den Vorteil das man kein Fotoequipment kaufen und mittransportieren muss das mietet man Vor Ort und muss nicht denn Touristenpreis zahlen und auch meist heftige Depothinterlegung und Versicherungsgebühren.
  • Das UW Gehäuse hängt davon ab welche Optiken man benutzen will dann gibt es nicht sonderlich robuste Gehäuse wo die Gummis bei Chlorwasser und/oder Salzwasser verspöden und das Gehäuse korrodiert. Das Standard Süsswasser Seafrog (Generation 1) ist wohl mit dem Sigma 16/1.4 kombinierbar und so günstig das man noch Budget für das nötige Zubehör hat. Für 16mm sollte der flache Dom noch funktionieren. Fürs 17-70 braucht man ein Gehäuse mit Port und passendem Glas DOM dazu, da landet man dann bei 1000€. Seefrog, Meikon, Camdive,, und andere Billigware aus China kam in denn SCUBA Foren Anfangs nicht gut weg weil es gibt keine Ersatzteile ausser dem Gummi. Und die Dinger sind im Bereich Scharniere und Verschluss als Wegwerfware gedacht man muss die nur rechtzeitig entsorgen bevor die Kamera darin mit absäuft. Aber viele haben die Gehäuse auch sorglos behandelt, nicht gepflegt und nicht die grundsätzlichen Problembehandlung von UW Gehäusen gekannt. Zudem gab es dann Anbieter mit Ersatzteilen aus Edelstahl oder Billet Teilen (zb Frogports). Seagrog hat dann bei den Saltet (Generation 3) die Qualität deutlich verbessert mit Doppeldichtungen und zb eine Leckwarnung als Standard oder eine Vaccumpumpe als Extra.