Unglücklich verliebt in Mitbewohner - was tun?
Hallo, ich habe da ein riesengroßes Problem. Und zwar habe ich mich in einen Typen so richtig verliebt. Nach ein paar Monaten in denen wir uns jeden Tag getroffen haben fragte er mich, ob ich bei ihm einziehen möchte, weil in seiner 2er-WG damals gerade ein Zimmer frei geworden ist. Aber er hat von Anfang an nur Freundschaft empfunden, was mir aber erst später klar wurde als er mir 2 Tage vor meinem Einzug in seine Wohnung sagte, er sei schwul. Aber ich war da schon so sehr in ihn verliebt und ich hätte es assi gefunden, noch so kurzfristig abzusagen, weil er finanziell wirklich darauf angewiesen war, dass da jemand einzieht.
Also bin ich da eingezogen, befristet für ein halbes Jahr. Meine Gefühle habe ich ausgeblendet und nie gezeigt. Wir hatten beide richtig viel Spaß. Er wurde mein bester Freund und ich bin ihm in jedem Fall auch sehr wichtig.
Danach musste ich aber in mein Elternhaus zurück, weil ich nicht sofort eine Wohnung gefunden habe. Er hatte weiter weg eine Stelle für sein Praxissemester gefunden. Mir geht es seither extrem schlecht, weil ich ihn soooo sehr vermisse. Zudem habe ich mich in meinem Elternhaus noch nie wohl gefühlt, gab auch Schläge, Erniedrigungen,... Dazu haben mir Menschen in der Vergangenheit schlimme Dinge angetan, weswegen ich vor fast allen Menschen panische Angst habe. Außer eben vor ihm. Bei ihm fühle ich mich sicher, beschützt und kann erstmals wirklich ich selbst sein. Weil ja das halbe Jahr super funktioniert hat und sich mein psychischer Zustand dadurch stabilisierte (davor hatte ich mich geritzt und hatte Suizidgedanken), dachten wir, wenn er zurück kommt, ziehen wir wieder zusammen. Im Moment geht es mir aber wieder genauso schlecht wie vor meinem ersten Einzug. Eben weil er mir so sehr fehlt.
Nun habe ich auch endlich eine neue Wohnung für uns beide gefunden. Wir haben zugesagt und danach wollte er noch mit mir reden. Er hat mir dann erzählt, dass er jetzt einen festen Freund hat und mir den vorstellen will. Aber ich ertrage es nicht, ihn mit ihm zu sehn. Schon wenn ich daran denke, würde ich am liebsten von irgendeiner Klippe springen oder mir ein Messer in den Körper rammen. Ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Ich habe die Wohnung ja jetzt schon für zwei Jahre gemietet. Allein kann ich mir die aber nicht leisten. Und selbst wenn: ohne ihn komm ich allein überhaupt nicht klar. Ich habe sonst absolut niemanden. Er würde auch wegen seinen Haustieren nicht so schnell eine Wohnung finden.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich ihm alles sagen soll oder nicht. Er hat schonmal eine Freundschaft beendet, weil sie ihm gesagt hat, dass sie ihn liebt, wobei die Freundin auch ziemlich rumgezickt hat und die Freundschaft auch bei weitem nicht so eng war wie unsere.
Würde mich über eure Ratschläge freuen. Bin total verzweifelt. Er ist für mich das Wichtigste auf der Welt.
4 Antworten
Wenn du jemanden liebst sag es ihm. Auch wenn du Angst hast, dass es Probleme verursacht oder dein Leben kaputt macht. Sprich es aus und warte, was passiert.
Du hast dich in eine ungesunde Abhängigkeit begeben. Du scheinst alles für ihn tun zu wollen, ohne dass er dir wirklich das zurück geben könnte, was du brauchst. Nicht seine Schuld, weil er schwul ist.
Du bist ihm zum Gefallen eingezogen, weil er unbedingt einen Mitbewohner brauchte. Du hast für dich und ihn eine Wohnung für 2 Jahre (!) gemietet, obwohl ihr keine gemeinsame Zukunft haben könnt.
Du arbeitest beständig gegen dich selbst, schaffst Situationen, in denen ein Scheitern garantiert ist, weil sie nichts anderes ermöglichen.
Doch es liegt jetzt an dir, was jetzt wird. Nicht an ihm. Sicherlich würde ein bisschen Ehrlichkeit gut tun. Wenn du ihm reinen Wein einschenkst, dann liegt wenigstens alles auf dem Tisch und damit kann man dann arbeiten.
So wie ich es einschätze, wäre ein völliger Cut das Beste, auch wenn das zunächst sehr weh tun würde. Du lebst in einer völligen Scheinwelt, die dich auf Dauer völlig kaputt machen kann.
Solltest du den Kontakt mit ihm abbrechen, wäre die Möglichkeit, ein Neustart zu wagen.
1. Du kannst dir einen anderen Mitbewohner suchen (am Besten weiblich)
2. Dann ergeben sich Chancen, einen heterosexuellen Mann kennen zu lernen, weil du endlich wieder offen wirst
3. Du kannst dann eine Therapie machen, die du bitter nötig hast. Nicht nur die Abhängigkeit zu deinem schwulen Freund, sondern auch scheinbar unverarbeitete Horrorgeschichten aus deinem Elternhaus setzen dir zu und schreien nach professioneller Hilfe und Heilung.
Bitte verzweifele nicht. Du hast es offenbar nicht einfach im Leben, auch auf Grund deiner Vergangenheit. Doch es gibt immer Weg zum Licht auch wenn man tief in der Sch... sitzt.
Wage einen Neuanfang ohne ihn.
Hole dir beständige professionelle Hilfe in Form einer dauerhaften Psychotherapie. Nicht nur kurze Beratung, sondern dauerhaft.
Ein guter Psychologe/eine gute Psychologin ist in der Tat ein Mensch, auf den du Bauen kannst und es ist gerade gut, dass dieser nicht in dein Privatleben involviert ist.
Insofern, kümmere dich um einen langfristigen Platz für Psychotherapie. Wenn alles nichts mehr hilft, kannst du auch für eine Weile in eine Klink gehen. Manchmal ist so etwas besser, als wenn es wirklich zum Super-Gau kommt und alles zu spät ist.
Ich kenne dich nicht und von außen ist es natürlich immer leicht zu sagen, mache dies oder mache das. Ich kann jedoch nur meinen Eindruck wiederholen:
Du machst es dir selbst sehr schwer und legst dir Steine in den Weg. Ein Stein ist dein schwuler Freund, mit dem du nie und nimmer glücklich werden kannst, dir aber einredest, du könntest angeblich nicht ohne ihn.
Befreie dich aus diesen ungesunden Abhängigkeiten.
Sag ihm doch einfach langsam und vorsichtig beim nächsten Fernsehabend, wie Du dich bei ihm fühlst und was Du für ihn empfindest.
Diesen schweren Schritt musste ich auch schon gehen, mit halben Erfolg. - Unsere Wege werden sich nie trennen, da unsere Freundschaft noch enger wurde, jedoch gibt es keine Beziehung.
Du wirst losheulen, da du Angst hast, ihn zu verlieren. Keine Sorgen. Wird schon alles gut gehen.
Eine Beziehung kann ich mit ihm ja eh vergessen, da er ja schwul ist. Irgendwie muss das aber noch bei mir im Kopf ankommen. Mir geht es gerade rein um unsere Freundschaft.
Klingt irgendwie logisch, was du schreibst. Klar, wenn dann vorsichtig und in entspannter Atmosphäre. Aber ich glaube, ich werde dabei so richtig losheulen.
Wenn du unglücklich bist, zieh um.
Das geht ja gerade nicht, weil ich ja die Wohnung für die nächsten zwei Jahre gemietet habe. Die zwei Jahre sind fix. Da komm ich vorher nicht raus. Zumal ich die Miete allein nicht zahlen kann und ein anderer Mitbewohner geht auch nicht, weil ich ja vor allen anderen Menschen panische Angst habe.
Wenn ich ihn abschieße, bin ich vollkommen allein. Habe dann gar niemanden mehr.
Ein anderer Mitbewohner kommt nicht in Frage, weil wie soll ich in einer Wohnung mit jemandem leben, vor dem ich panische Angst habe? Die Situation wäre doch noch sehr viel schlimmer...
Habe wirklich vor allen Menschen bis auf ihn Angst. Ich kann noch nicht mal zum Bäcker gehn und mir ein Brot kaufen.
Ich war bis vor kurzem in psychologischer Beratung, aber das hat alles so sehr verschlimmert, dass ich wieder kurz vor dem Abgrund stehe. Das schaff ich nicht nochmal.
Trotzdem danke für deinen Beitrag und deine Mühen.