Umzug, aber der Partner will nicht?
Ich bin mit meinem Partner vor 3 Jahren in eine 3 Raum-Wohnung gezogen in einem Dorf, dass 5 min fahrt von seinem Heimatdorf entfernt ist. Er hat hier alle seine langjährigen Freunde und spielt hier in der Fußballfreizeitmannschaft, alles zu Fuß für ihn erreichbar.
Ich habe mich hier noch nie so richtig wohl gefühlt und wir haben unsere Altbauwohnung damals notdürftig selbst renoviert. Sie ist in keinem schönen Zustand.
Nun ist es so, dass wir mittlerweile einen fast 3 Jahre alten Sohn haben und unsere Tochter in wenigen Wochen auf die Welt kommt. Ich würde gerne als 2- Fachmama in die Kleinstadt 10 min entfernt von hier ziehen in der ich zur Schule ging und wo mein Sohn auch zur Kita geht. Meine Mutti und meine älteste Schwester leben dort und der Rest meiner Familie ist auch relativ nahe. Anders als er habe ich eine sehr enge Beziehung zu meiner Familie, ihm reicht es seine zu Weihnachten zu sehen auch wenn sie im nächsten Dorf wohnt. Ich habe dort jetzt eine 4 Raumwohnung zugesichert bekommen, die wir in 3 Monaten als Erstmieter nach einer Vollsanierung beziehen dürfen...für den selben Preis, den wir für unsere jetzige heruntergekommene Wohnung bezahlen und für 20quadratmeter mehr und MIT Balkon. (Partner ist Raucher und ich möchte nicht mehr, dass er in der Küche raucht)
Ich wäre mit 2 Kindern nicht mehr auf das Auto angewiesen. Kann den Großen zu Fuß zur Kita bringen und alle kleineren Einkäufe zu Fuß mit Kinderwagen erledigen und endlich vernünftige Spaziergänge unternehmen anstatt nur zum Dorfende zu laufen und wieder zurück. Ich besuche meine Schwestern und Mutti sehr gerne und müsste dafür nicht immer 2 Kinder Autofertig machen.
Mir wird bei dem Gedanken daran schlecht wenn ich jetzt im Winter (als schlechte Autofahrerin) 2 Kinder morgens fertig machen muss und das auto erstmal von Eis und Schnee befreien muss bevor ich meinen Sohn bei Glatteis auf den Straßen zur Kita bringe um dann wieder mit dem Neugeborenen nach Hause zu fahren und das ganze am Nachmittag zu wiederholen.
Ich hätte SOOO viel weniger Stress und ich hasse es Auto zu fahren. Ich bin keine gute Autofahrerin und er hatte mit dem Fahren noch nie ein Problem, da er gelernter Berufskraftfahrer ist. Sein Arbeitsweg würde sich dadurch nur um 15 min verlängern und er müsste um seine Kumpels für Fußball und Bier zu treffen auch ins Auto steigen.
Bevor ich entschieden habe diese Wohnung zu mieten, hat er bei dem Thema immer sofort dicht gemacht... 10 Vorteile, die ich dadurch im Alltag mit den Kindern gewinnen würde sind nichts wert, weil für ihn 1 Nachteil entsteht. Ich bringe immerhin vernünftige Argumente und bei ihm heißt es nur immer, dass er da nicht wohnen will, weil er das Dorfleben so gerne hat...sein Dorfleben besteht aus Fußballspielen im Sommer 1 mal die Woche oder aus Treffen mit seinen Kumpels zum Fußball gucken und Bier trinken.
Ich habe ihm die Trennung vorgeschlagen, wenn er absolut nicht umziehen möchte, weil ich es Leid bin diese Diskussion zu führen, in der er nie an die Mutter seiner 2 Kinder denkt. aber da hat er wieder gesagt, dass er natürlich mitkommt und sich wegen so etwas niemals trennen wollen würde.
Er fängt aber ständig wieder damit an, als wenn ich ihn ja zwingen würde. Ich will mit meinen 2 Kindern einen schönen Alltag haben und mich auch mal wohlfühlen, warum soll ich hier wohnen bleiben müssen, wenn es mir nicht gefällt? Meine Kinder haben davon nichts, wenn ich es hier hasse... Zumal eine 3 Raumwohnung mit Kind Nummer 2 auf längerer Sicht sowieso zu klein ist.
Gibt es für dieses Problem überhaupt eine andere Lösung als die Trennung? Das ist eigentlich kein Grund aber es ist unser fast einziges und unser Größtes Streitthema.
4 Antworten
Natürlich nehmt ihr die grössere Wohnung, wenn der Preis gleich ist, wie die momentan kleinere Wohnung. Dein Mann hat ja gesagt, dass er keine Trennung will und mit umzieht. Zudem ist eine Trennung bei einem bald Neugeboreren und einem 2jährigen Kind in euerer Situation nur wegen einer anderen Wohnung lachhaft.
Deine Argumente sind einleuchtend. Wenn du zudem das Auto weniger brauchst, bleibt auch der eine oder andere € übrig. Was ich nicht ganz verstehe, ihr zieht nur 10Minuten in die andere Richtung, er muss aber momentan in sein Dorf auch 5Minuten mit dem Auto fahren. Bei solch kleinen Distanzen ändert sich doch fast nichts. Da hätte er ja nach dem Umzug höchstens eine Viertelstunde Fahrzeit um bei seinen Kumpels/Fussball etc zu sein. Dass sich sein Arbeitsweg um 15Minuten verlängert, fällt auch nicht allzu sehr ins Gewicht. Er fährt ja nicht täglich in einen Stau und als geübter Berufskraftfahrer ist das doch für ihn kein Problem.
Ja EBEN!!! Es geht wahrscheinlich einfach um die Tatsache, dass er überhaupt ins Auto steigen müsste um zu seinen Freunden zu fahren... Aber es geht in Ordnung, wenn ich jeden Tag mit 2 kleinen Kindern ins Auto steigen müsste, obwohl ich Autofahren hasse. Deshalb kann ich auch nicht verstehen warum es da überhaupt immer einen Streit gibt. Ich habe hier nichts! In der Kleinstadt habe ich Kita, Schule, Supermärkte, Ämter... Einfach alles... Ich denke mehr an die Vorteile, die ich mit Kindern da habe und er nur an seine Eigenen... Und auf die Einwohneranzahl gesehen, gibt es hier viel mehr asoziale Leute als dort. Im Sommer wird hier täglich die Polizei gerufen, weil sich die Ex-Knackis im Mehrfamilienhaus gegenüber abends immer gegenseitig verprügeln, nachdem sie bei gemeinsamer Gartenparty ordentlich gebechert haben. Bei meiner Mutter im Wohngebiet, wo unsere zukünftige Wohnung liegt, ist es größte Seltenheit, dass so etwas überhaupt mal geschieht. Und mein Partner ist trotzdem der Meinung, dass es dort asozialer ist, nur weil dort mehr Menschen wohnen.
Wegen der Wohnung kann ich dir nicht viel raten.
Entweder, er überlegt es sich noch oder du kannst dir die andere Wohnung ohne ihn leisten.
Aber ich möchte aufs "Third Hand Smoking" hinweisen.
Auch wenn dein Partner nicht in der Nähe der Kinder raucht, bleibt der Rauch an seinem Klamotten und seiner Haut hängen.
Das schadet den Kindern genauso, als wenn er sie vollqualmen würde.
Hallo,
Ja das ist klar. Als mein Sohn sehr klein war musste er auch immer runter vor die Tür, da ich mit Baby auch die Küche betreten möchte und vor allem, weil viele Babyutensilien in der Küche ihren Platz haben. Er sollte immer eine "Raucherjacke" überziehen und danach sofort Händewaschen etc.. Der Große ist mittlerweile fast 3 Jahre alt und es hatte sich wieder eingeschlichen, da ich nach 1 Jahr Stillen auch wieder angefangen hatte zu rauchen und im Mittagsschlaf von meinem Sohn natürlich nicht mal eben schnell nach unten laufen konnte. Natürlich habe ich bei Anfang meiner 2 Ss wieder sofort aufgehört und habe mir vorgenommen, dass es dieses Mal auch so bleibt, deswegen wäre ein Balkon für ihn einfach ein großer Vorteil, weil er nicht immer aus der 3 Etage nach unten laufen müsste.
Natürlich gibt es eine Lösung. Zwei Erwachsene, die sich erwachsen verhalten.
Auch wenn deine Argumente vernünftig klingen, besteht deine Argumentation doch hauptsächlich aus Frust und Vorwürfen. Du bist sauer, dass du solange "gegen deinen Willen" auf dem Dorf verbringen musstest und "missbrauchst" jetzt deine vernünftigen Argumente, um dich dafür zu rächen...
Hinter jedem positiven Argument "Dort könnte ich die Kinder einfach zu Fuß in die KiTa bringen" steht bei dir ein negatives "Hier muss ich die Kinder fertig machen, das Auto freikratzen und dann noch eine lange Strecke fahren, auf der ich mich unsicher fühle!". Das auch gleich einen Vorwurf beinhaltet "Aber dir ist das natürlich komplett egal..."
So kommt ihr nicht zusammen.
Vielleicht fängst du die nächste Diskussion einfach mal anders an, mit dir selbst und wertfrei:
"Schatz, ich weiß, dass du dich hier super wohl fühlst, aber ich tue das nicht (mehr). Du hast hier deine Freunde, und du hast einen eruf, der dich täglich rausbringt. Mein Umfeld ist aber nicht nur weiter weg, mit dem Kleinen und bald noch unserer Tochter bin ich einfach nicht mehr so flexibel wie früher und fühle ich mich oft ziemlich einsam. Du weißt, dass ich nicht gerne Auto fahre, und mit zwei Kindern wird das für mich noch viel stressiger. Ich möchte dir nichts kaputtmachen, aber hier passt es einfach nicht mehr für mich und ich BITTE dich, meinen Wunsch noch einmal zu überdenken. Weil ich hier nicht mehr bleiben kann."
Leider bist du nach einem kurzen Einstieg wieder voll im Selbstmitleidsmodus gelandet. Ich verstehe dich! Aber du wirst ihn nicht dsazu bringen, deinen Plan freudig zu unterstützen. Du hast die neue Wohnung angenommen, er komtmt zähneknirschend mit, mehr ist im Moment wohl einfach nicht drin.
Also nimm, was du kriegen kanst und warte ab, wie es sich entwickelt. Vielleicht merkt er, dasss es dir dort wirklich besser geht, vielleicht merkst du, dass noch mehr nicht mehr stimmt zwischen euch. Oder dass du deine Mutterrolle neu organisieren musst.
Suche keine "absolute Rechtfertigung" für das, was du vorhast. Es geht dir nicht gut, und du versuchst, eine Lösung zu finden. Dein Partner ist nicht begeistert, aber er lässt dich auch nicht fallen.
Das ist besser als ichts und der Neuanfang, den du kriegen wirst. Mach ihn dir nicht mit all den Dingen kaputt, die besser laufen könnten, sondern freue dich auf das, was sich für dich verbessern wird. Lass es dir von seiner Laune nicht kaputtmachen, er ist erwachsen und hat seine Entscheidung getroffen.
Vielen Dank,
ich versuche mich dann erstmal damit abzufinden. Ich will es nunmal so und muss dann auch in Kauf nehmen, dass er meckert. Wir schauen mal wie es dann läuft.
Naja, also ehrlich gesagt ist dein Freund einfach mega asozial. Er stellt seine egoistischen Wünsche über seine Familie. Das ist wirklich kein großer Aufwand für ihn, sich da so anzustellen ist echt lächerlich.
Ehrlich gesagt hätte ich aber auch nichts anderes erwartet, von jemanden der raucht obwohl er Kinder hat ...
Er liebt seinen Sohn ja trotzdem über alles. Ich muss zugeben, dass ich nach 1 Jahr Stillen auch wieder angefangen hatte und zum Beginn meiner jetzigen Ss sofort wieder aufgehört habe und ich mir vorgenommen habe, dass es dieses mal auch so bleibt. Er raucht nunmal und ich kann ihn leider nicht zwingen mit mir zusammen aufzuhören. Auch wenn es mir dann viel leichter fallen würde nicht wieder anzufangen.
Vielen Dank für deine ehrliche Kritik. Ich habe diesen Beitrag natürlich nicht verfasst damit mir alle zustimmen. Natürlich suche ich eine Lösung und ich weiß das immer 2 dazugehören. Zu zweit als Paar in Vollzeitarbeit, war es hier in Ordnung. Erst letztes Jahr hat mein Partner seinen Beruf gewechselt, weil er vorher nur Samstags und Sonntags zuhause war. Aber damit, mit dem 1 Kind und Nummer zwei unterwegs ist die Situation natürlich komplett anders und das Umfeld passt einfach für keinen Mehr von uns. Du hasst vollkommen Recht damit, dass ich mittlerweile ziemlich frustriert und ziemlich vorwurfsvoll ihm gegenüber darüber diskutiere.
Wir haben dieses Thema mittlerweile seit der Geburt unseres Sohnes auf dem Tisch und ich habe schon viele Ansätze ausprobiert um über dieses Thema zu sprechen. Und so wie du sagst ist es von anfänglichen Vorschlägen und Bitten und Rücksicht auf seinen Gefühlen mittlerweile so, dass ich mit Verzweiflung versuche ihm darüber ein schlechtes Gewissen zu machen.
Immerhin habe ich ohne seine vollständige Zustimmung diese Wohnung einfach angenommen. Er hat sich weder dafür interessiert sich Wohnungssuchend zu melden noch die Wohnung zu besichtigen. Er sagte immer nur "Ja dann musst du das halt machen". Ich habe ein Angebot bekommen mit den voraussichtlichen Kosten und habe ihm gezeigt das keine großen Mehrkosten entstehen, weil er immer sagte, dass wir uns die Miete in dem Ort gar nicht leisten könnten. Ich habe versucht in zu integrieren und wollte, dass wir eine Wohnung finden, die uns beiden gefällt.
Ich habe ihm gesagt wie miserabel und einsam ich mich hier fühle. Seitdem ich Mama bin habe ich niemanden mehr hier, weil sich alle immer nur spät abends auf eine Zigarette treffen wollen und nicht am Nachmittag auf dem Spielplatz mit einer schwangeren Nichtraucherin.
Natürlich verstehe ich ihn und seine Gefühle und habe ihm das auch genauso gesagt. Ich weiß warum er hier gerne wohnt und das er sein Umfeld und Hobbys hier hat.
Aber er hat nicht einmal zu mir gesagt, dass er mich oder meine Gefühle diesbezüglich versteht. Jedes Mal bekomme ich nur "ach das ist doch Schwachsinn" oder "ich könnte es verstehen, wenn du keinen Führerschein hättest aber dann hättest du keinen machen sollen, wenn du nicht gerne Auto fährst"
Ich könnte ja seiner Meinung nach unseren Sohn in der KiTa hier im Dorf anmelden, dann muss ich nicht fahren... Und es ist ihm egal, wenn ich ihm sage, dass mir die Einrichtung nicht gefällt und ich die Erzieher dort nicht mag... Ich soll meine Kinder lieber hier in eine Kita schicken mit der ich mich nicht wohlfühle, nur weil ich dann nicht fahren muss. Ich habe meinen Sohn dort wo er ist zur Kita gebracht, weil es dafür einen Grund gibt und wenn ihn von uns beiden keiner Abholen konnte, war irgendeiner aus meiner Familie gleich in der Nähe um ihn zu holen oder ich war schneller da, weil meine Arbeitsstelle im selben Ort war.
Ich kann mittlerweile nur noch frustriert darüber sein, dass er nicht mit mir darüber reden will. Und weil ihm meine Gefühle darüber nicht reichen, verkrieche ich mich in meine Pro- und Kontraliste um ihn irgendwie mit Logik dazu zu bewegen, es wenigstens EINMAL in Erwägung zu ziehen.