Umgang mit kritikunfähigem Partner?
Hallo,
vielleicht hat jemand einen guten Rat.
Ich habe einen kritikunfähigen Partner. Heute morgen fing es wieder an: ich kritisierte mangelnde Hygiene nach dem Besuch des WC. Gerade auch, weil ich dank Bakterien gerade 3 Wochen mit einer Infektion zu tun hatte.
Seine Reaktion? Ich solle mit dem Schimpfen aufhören. Dabei waren meine Worte: wasche Dir bitte die Hände.
Als ich darauf hinwies, dass das wohl kein Schimpfen sondern eine Bitte wäre, kam dann eine Batterie an Gegenkritik.
Das ist immer so. Ich kritisiere ... dann kommt eine Batterie an Gegenkritik, gefolgt von Schmollen, welches je nach Heftigkeit der vorherigen Diskussion Tage dauern kann. Dann schmollt er mit mir. Es ist kein normales Gespräch möglich. Nach außen zu fremden ist er aber nett und freundlich.
Irgendwann war ich sauer auf ihn. Schluckte die Kritik aber runter. Natürlich bemerkte er das ich sauer war. Auf seine Fragen erklärte ich ihm dass ich keine Lust hätte einen Streit vom Zaun zu brechen, weil ich mich nicht traue meine Meinung zu sagen. Seine Reaktion? Ob das überhaupt eine Partnerschaft wäre. Gute Frage.
Ich schlucke schon viel runter, weil ich abwäge: dss stört mich jetzt ...ok.... aber ist das einen evtl. tagelangen Streit wert?
Fakt ist aber irgendwie, dass er somit seinen Willen durchsetzt.
Ich hatte ihm auch mal während eines Gesprächs nach einem tagelangen Schmollen erklärt, dass ich wie er auch das Recht hätten Kritik zu äußern. Und wir beide hätten auch das Recht zu sagen, dass die nicht stimmt. Und dies bitte sachlich. Nur weil ich Kritik äußere heißt es nicht, ich liege richtig. Und bei Kritik mit Gegenkritik zu reagieren wäre auch nicht hilfreich. Wenn ihn diese Dinge stören, dann bitte gesondert.
Und kritisiert er mich? Muss ich die schlucken. Wenn ich diskutiere rennt er davon. Ich streite dann ja.
Lange Rede kurzer Sinn :
Ich habe das Gefühl mit diesem Verhalten bekommt er ständig seinen Willen.
Wie kann ich hier Kritik noch besser äußern?
7 Antworten
Es ist schwierig mit einem " schmollenden Kind" zusammen zu sein. Er lässt sich nichts sagen und schon gar nicht von dir . Irgendwie ist er in der Trotzphase stecken geblieben. Er bezweifelt auch die Beziehung. Das Problem liegt vielleicht in seiner Vergangenheit. Da sollte man nachhaken. Ansonsten sehe ich da wenig Sinn in dieser Beziehung.
Du kannst ihn nicht ändern, er wird immer so bleiben, bzw reagieren. Entweder du kommst damit klar und akzeptierst auch Sachen wie das beschriebene Beispiel vom Händewaschen oder du hast immer wieder diese Tage, an denen er nicht mit dir reded. Du musst selbst entscheiden, wie weit du das mitmachen kannst ohne dich selbst total aufzugeben.
Würde bei dem Beispiel wohl zwei bis drei Seifenstücke mehr ans Waschbecken legen.
Manche Menschen muss man leider so behandeln, sofern man sie nicht verlassen kann/möchte.
Mit manchen kann man einfach nicht reden.
Da muss dann die eigene Wahrnehmung darauf kommen.
In dem Fall: Die Augen sehen die übermäßige Anzahl an Waschmittel.
Folge: Eine Frage wird dich bald erreichen "Warum stehen 4 Seifenspender am Waschbecken?"
Deine Antwort: "Damit man sich die Hände wäscht "
Wenn dann ein blöder Spruch kommt, reagiert man bestenfalls mit Schweigen und einem kurzen ernsten Blick.
Du brauchst eine andere Herangehensweise, denn bisher konnte er Deine Kritik abwiegeln. Das führt aber nicht zur Verbesserung der Umstände. Also ein Anliegen mit Konsequenz verbinden, z.B:
Lass mich bitte zuerst ins Bad, weil nach Dir muß ich erst putzen, damit ich's nutzen kann.
Oder : Wenn Du heute den Müll nicht rausbringst, werde ich heute Abend nix kochen.
Den ersten Vorschlag finde ich gut.
Beim letzten kippt man nur Öl ins Feuer und eröffnet eine neue Front.
Ganz ehrlich? Jemand, dem ich als erwachsenem Menschen erst mal (vergeblich) beibringen muss, dass man sich nach dem Toilettengang die Hände wäscht, wäre nicht mein Partner. Das lernt man als Kleinkind!
Ich habe wahrlich keinen Putzfimmel, aber so jemand wäre hygienetechnisch nicht mit mir kompatibel. Wer weiß, was da noch so im Verborgenen abläuft, wo ich mich schütteln würde vor Ekel.