Ultimaker Filament 1,75mm?

2 Antworten

Ich arbeite aktuell mit FormFutura's PremiumPLA und bin sehr zufrieden damit. Außerdem kommt es auf einer umweltfreundlichen aber stabilen Spule aus dickem, festen Karton. Unter anderem habe ich goldenes PLA von FormFutura, da fahren alle drauf ab. Probleme mit Fäden oder so hatte ich bisher praktisch keine. Zudem wird es in den Niederlanden hergestellt, was ich nochmal als kleinen Pluspunkt werte.

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Alle 3 Farben sind wie gesagt FormFutura.

 - (3D-Drucker, Filament)  - (3D-Drucker, Filament)  - (3D-Drucker, Filament)

daPepi 
Fragesteller
 30.06.2021, 13:53

Danke für deine Antwort! FormFutura sagst du, hab von dem Hersteller offengesagt noch nie gehört, aber die Drucke sehen wirklich sauber und qualitativ aus. Was ist denn der Unterschied zwischen dem Premium PLA und dem "normalen" PLA?

Werde mir diese Marke aber Mal ansehen, Dankeschön.

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Ireeb  30.06.2021, 14:04
@daPepi

Das "Premium"-PLA bei FormFutura ist eigentlich mehr oder weniger normales PLA. Soweit ich weiß ist es relativ reines PLA*, das laut Hersteller eine besonders hohe Kristallinität und dadurch Stabilität bietet.

*praktisch jedes PLA-Filament enthält Additive, die das Druckverhalten verbessern, also 100% reines PLA-Filament bekommst du eigentlich nie. Würde sich auch nicht sonderlich gut drucken lassen. Gibt aber auch Filamente wie beispielsweise FormFutura's ToughPLA, das ist dann stärker modifiziertes PLA, was weniger spröde ist als normales PLA.

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daPepi 
Fragesteller
 10.07.2021, 17:44
@Ireeb

Hallo, entschuldige für die verzögerte Antwort, die Arbeit...
Also kann man sagen, dass ToughPLA mehr aushält, weil es eben mehr Spiel aushält? Lässt es sich leichter oder schwerer als normales PLA drucken?

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Ireeb  10.07.2021, 17:56
@daPepi

Ja genau, diese Filamente sind eben ein klein wenig weicher als normales PLA, weshalb sie erst biegen, bevor sie brechen. Vor allem die Schlagfestigkeit wird so erhöht. Unter gewissen Situationen gibt das Tough PLA aber eventuell auch früher nach als normales PLA.

PLA an sich hält schon viel aus, nur hat PLA das Problem, dass wenn es überbelastet wird, dann bricht es meist schlagartig und komplett.

Die modifizierten PLAs, die oft als "ABS-ähnlich" beworben werden, sind wie gesagt biegsamer. Einerseits kann es dadurch eben Schläge besser wegstecken, andererseits lässt sich ein Materialversagen bereits vor einem fatalen Bruch erkennen, da das Material eben erst nachgibt, und nicht wie normales PLA einfach plötzlich bricht.

Daher muss man es auch vom Anwendungsfall abhängig machen.

Ich habe zuletzt ein Video angeschaut, bei dem PolyMaker PolyMax mit PolyLite verglichen wurden. PolyLite ist das "normale" PLA, PolyMax ist ähnlich wie das Tough PLA ein PLA, das mit Additiven vor allem weniger spröde gemacht wurde. In diesem Test lies sich das PolyMax auch etwas besser drucken, und ich denke, das würde sich auf das Tough PLA übertragen lassen.

Aus diesem Video habe ich auch die Infos.

Das Video ist zwar Englisch, aber sehr informativ. https://youtu.be/uAoZCpXoPWo

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daPepi 
Fragesteller
 17.07.2021, 22:51
@Ireeb

Ah verstehe. Erstmal vielen Dank für die ganzen Infos. Ich werde mir morgen früh das Video ansehen und definitiv mal ein paar Filamente von denen ausprobieren. Sind von den Temperaturen her Tough PLA und normales PLA ca. gleich beständig? Weil wenn das Tough PLA modifiziert ist, müsste es eigentlich auch andere Temperaturbeständigkeiten aufweisen, oder?

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Ireeb  17.07.2021, 23:51
@daPepi

Die Temperaturbeständigkeit ist tatsächlich gleich, das wird im Video auch untersucht.

Aber falls du in PLA mit höherer Temperaturbeständigkeit interessiert bist auch hier hat FormFutura wieder ein Produkt, Volcano PLA:

https://www.formfutura.com/shop/product/volcano-pla-2848

Laut FormFutura hat das eine Temperaturbeständigkeit von über 95°C, nachdem man es im Ofen getempert hat.

Aber auch mit diesem Produkt hab ich keine persönlichen Erfahrungen. Hab lediglich den Webshop von FormFutura ausführlich angeschaut :D

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daPepi 
Fragesteller
 30.09.2021, 13:55
@Ireeb

Tut mir leid, dass ich erst jetzt zum Antworten komme. War leider eine Zeit lang gesundheitlich angeschlagen und dann auch noch die Arbeit, das alles hat mich etwas geschleift haha.

Das Volcano PLA will ich mir definitiv bestellen, da ich mit dieser hohen Temperaturbeständigkeit sehr viel anfangen kann, vor allem für meinen Rechner. Danke dir für die Hilfe und die tollen Empfehlungen. :)

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Da Ultimaker-Drucker 2,85er Hotends verbaut haben, ist es nachvollziehbar, dass der Drucker-Hersteller keine 1,75er Filamente anbietet.

Was für einen Drucker hast du den? Und was für Filament suchst du den? Ich vermute mal eher was Richtung PLA oder PETG, oder?


daPepi 
Fragesteller
 30.06.2021, 13:51

Danke für deine Antwort! Ich wusste nicht, dass Ultimaker nur 2,85er Hotends herstellt 🤔.

Ich benutze derzeit 2 3D-Drucker, den Sunlu S8 und den Monoprice Ultimate 2 (der hat aber derzeit ein Problem das ich nicht hinbekomme, deshalb läuft nur der Sunlu).

Ich habe bisher nur Erfahrung mit PLA & PETG also hauptsächlich liegt das Augenmerk auf die Beiden, möchte aber auch gerne Mal andere Filamentmateriale ausprobieren.

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daPepi 
Fragesteller
 10.07.2021, 17:42
@Digibike

Danke für deine Antwort (entschuldige bitte dass ich so versetzt antworte aber wegen meinem Job bin ich sehr beschäftigt). Jedenfalls der Drucker läuft schon wieder, musste nur einen Steppermotor und die Gewindestange für das Heatbed tauschen.

Ich hab bisher eine Rolle PETG verdruckt und muss sagen, dass ich die Qualität zwar nicht schlecht finde, aber das Stringing ist hald doch schon recht nervig bei manchen Teilen, zumal ich es nur ganz langsam drucken kann. Hast du vielleicht für PETG ein paar Tipps fürs Drucken?

Gruß, Josef

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Digibike  10.07.2021, 20:19
@daPepi

PETG neigt grundsätzlich zum Stringing. Das Material ist während des Drucks vergleichbar mit Honig. Der zieht auch ewig fäden. Mit dem Retract solltest du ganz vorsichtig sein - am besten für gewöhnlich aus. Wenn zuviel Klebriges hochgezogen wird, wird das für nachfolgendes Material nicht besser... Temperatur ist ein sehr guter Parameter, wobei du aufpassen mußt. Zu heiß, neigt es zu bläschen, zu kalt leidet die Festigkeit. Wenn PETG Optimal gedruckt ist, bricht es nicht entlang der Layer, sondern eher wie Glas. Was Stringing bei PETG bzw. allgemein reduziert, sind leerfahrten außerhalb des Objekts. Es ist also schonmal eine ganz schlechte Idee, mehrere Teile gleichzeitig drucken zu wollen. Es ist auch keine so gute Idee - aus dieser Sicht, Leerfahrten auf Außerhalb zu legen - bei Top-flächen schon, aber bei Innfill bzw. mitten im Objekt eher nicht (z.b. bei Simplify hat man da die Möglichkeit, für den zwischenteil einen Prozess zu definieren, der umgekehrt zu der Topfläche und der Bottomfläche nur innerhalb verfährt. Damit reduzierst du das schon. Er kleckst dann dort, wo es niemand sieht und es i.dr. auch nicht stört. Dieses Stringing sind jedoch auch nur Fäden, die so gut wie keine Masse haben. Ein Feuerzeug und Sie sind ganz schnell verschwunden... Es gibt auch noch die Möglichkeit, den Slicer anzuweisen, vor jedem Retract eine bestimmte Strecke z.b. 0,5 mm vorher nicht mehr zu Extruieren. Damit druckt er mit dem verbliebenen Restdruck noch fertig bis zum Retract und leert somit die Düsenkammer. Im Gegenzug gibt es dann noch die Anweisung, einen Teil davon, bevor der Retract beendet wird, wieder vor zu fördern, damit nach dem Retract nicht mit leerer Kammer versucht wird, weiter zu drucken. Diese Einstellungen sind jedoch sehr Experimentell und Modellabhängig. Das anpassen erfordert etwas Erfahrung. Und, wie gesagt, nur einen Teil. Z.B. bei Coasting (also vorher abstellen, 0,22 mm) und Extra Restart (also Vorfüllung 0,08 mm) - Ansonsten macht er beim Ansetzen einfach nur wieder einen "Blopp" - das ist schlechter wie ein wenig Stringing... ;-)

Strategien gibt es also schon, allerdings erfordern Sie auch ein wenig Erfahrung im Umgang.

Gruß, Digibike

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daPepi 
Fragesteller
 17.07.2021, 22:58
@Digibike

Ah verstehe. Aber im Endeffekt kommt es beim PETG schon eher drauf an, dass man für den jeweiligen Drucker und der jeweiligen Filamentmarke, wirklich das richtige Setting findet, oder? Weil z.B: ein Cura Profil für PETG wohl nicht für alle PETGs gleich geeignet sein wird, schätze ich mal?
Entschuldige falls ich ein wenig naiv frage, aber ich kenne mich hald wirklich noch nicht gut mit der ganzen Materie aus.
Bisher bin ich bei PETG immer mit 4 mm Retract gefahren, hat auch eigentlich das Stringing am besten vermieden. Ich denke aber, dass AmazonBasics da eine Ausnahmen war/ist.

Sollte man bei PETG den Lüfter eigentlich komplett weglassen?
Gruß, Josef

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Digibike  17.07.2021, 23:08
@daPepi

PETG läßt sich im Prinzip nahezu wie PLA drucken. Von daher ist Warping weniger das Problem. Der Lüfter ist da weniger das Problem, wobei ich meist ohne Lüfter drucke. Aber das erfordert wiederum, dass man genau weiß, was man tut. Man muß im Prinzip ein wenig ein Gefühl dafür entwickeln, wo der Lüfter mehr Vor- und wo mehr Nachteile bringt. Luftbewegungen im großen Stiehl führen für gewöhnlich zu unkontrolliertes und ungleichmäßiges Auskühlen. PLA hat so gut wie keine Schrumpfneigung (minimal), da macht das wenig aus. Je höher die Schrumpfungsneigung, desto gravierender die Auswirkungen bei ungleichmäßigem Abkühlen. Generell sind Profile eine schöne Orientierung, aber als mehr betrachte ich Sie nicht. Die Materialien sind von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich - teilweise sogar beim selben Hersteller und lediglich anderer Farbe - die Farbpigmente sind kein Kunststoff, beeinflussen aber die Materialeigenschaften... Bei PETG deaktiviere ich für gewöhnlich den Retract - eben weil das Zeug heiß extrem zähflüssig und klebrig ist - das will ich nicht allzu weit oben in der Düse haben... Irgendwann geht sonst die Düse zu... Je nach Modell.

Gruß, Digibike

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