Übertreibe ich, oder macht so eine Beziehung Sinn?
Mein Partner und ich sind drei Jahre zusammen. Und leben 2000km voneinander entfernt. Es gab öfter Mal Streitereien wegen meist unnötigen Lügen seinerseits, was auch das Vertrauen sehr ankratzt.
Wir haben uns fast jedes oder jedes zweite Wochenende gesehen, da er beruflich jede Woche bei mir war. Allerdings war ich von Anfang an nicht interessiert an einer Fernbeziehung, habe mich aber drauf eingelassen, weil er dafür gekämpft hat.
Ich fahre auch 2 mal im Jahr zu ihm allerdings habe ich ein schulpflichtiges Kind(nicht von ihm )weshalb er immer kommt.
Soweit so gut, er wohnt bei seinen Eltern im Haus,ich kenne seine Eltern auch gut. letztes Jahr hat er eine selbständigkeit aufgegeben bzw aus dem Familien unternehmen raus und wollte zu mir ziehen. Dann als ich in Reha müsste war, musste er Plötzlich zu sich fahren, weil er noch Dinge zu erledigen hatte. Ich muss dazu sagen das davor schon einige Male er endgültig kommen wollte und immer was dazwischen kam.Darauf hin war ich erst sauer, danach sagte er mir das seine Mutter Krebs hat. Das war im November. Dann kam er erstmal nicht sondern erst im Dezember für 2 Tage und meinte er könnte erstmal nicht mehr kommen, aufgrund seine Mutter. Generell haben wir immer Streit wenn wir getrennt sind bzw. Ich weil mich diese ganze Fernbeziehung schon länger stört und ich mich hingehalten fühle. Dann kam er nochmal im Januar zu mir für eine Woche und sagte er müsste Mitte Januar weg da seine Mutter operiert wird. Alles OK dann würde sie doch nicht operiert und jetzt macht sie seit ca. 2 Wochen eine Chemo und danach wird sie operiert. ich verstehe das mit der Mutter, aber es war ja davor schon so. Irgendwie haben wir fast nur noch Stress. Weil ich das Gefühl habe es wird danach wieder irgendwas kommen. Er sagt er möchte hierhin, hat allerdings mehrmals mich schon versucht zu überreden das ich zu ihm ziehe, er weiß aber das dies nicht geht aufgrund meines Kindes. Normalerweise ist er auch immer am Wochenende gekommen und er hat auch immer noch die Möglichkeit herzukommen, ohne Umkosten. Deswegen verstehe ich nicht wieso wir uns dann jetzt wochenlang nicht sehen können. Ich denke manchmal das es vlt unhöflich von mir ist in der jetzigen Situation bei ihm, aber er ist davor auch immer gesprungen wenn irgendwas Zuhause war, sodass wir manchmal bei mir saßen und er plötzlich sagte er fahre jetzt los nach Hause.
1 Antwort
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Hallo Halloikke👋
Alles was ich da raus lese ist
- "Ich wollte nie ne Fernbeziehung - jetzt hab ich doch eine"
- "Ich fühle mich hingehalten - bin aber seit 3 Jahren in der Konstellation"
Eure Beziehung ist eine Fernbeziehung und wenn ihr wirklich immer dann streitet, sobald ihr euch nicht seht, dann sind das 95% der Zeit, mal überschlagen, das hat doch keine Zukunft, die hätte es doch nicht einmal, wenn ihr Tür an Tür leben würdet.
Glaubst du, dass sich seine Prioritäten verändern, wenn er bei dir leben würde, ihm seine Familie weniger wichtig wäre, dann wäre es zwar bei dir wohnhaft würde aber wahrscheinlich trotzdem viel Zeit bei seinen Eltern verbringen, wegen seiner Mutter oder anderen Dingen.
Triff eine Entscheidung, willst du es so weiter mitmachen, wenn nicht, dann setz endlich mal ein Zeichen und mach klar, dass alles seine Grenzen hat und man nicht ständig auf der einen Seite Hoffnungen machen kann aber dann daher kommt mit Planänderungen- Das mit seiner Mutter tut mir leid, aber wenn ihn das so einspannt, dann ist die Beziehung vielleicht nicht die oberste Prorität und das Ganze ist einfach nur zum scheitern verurteilt, das endet doch nicht mit Chemo und OP, die wird doch danach nicht gleich wieder von 0 auf 100 fidel sein, also musst du dich fragen, wo du dich in dem widerfindest und so wie ich das sehe, ist es wohl mittlerweile einfach Gewohnheit oder Kern eurer Beziehung, dass Friede Freude Eierkuchen ist wenn er da ist aber sobald er weg ist, geht das Gezanke los, wer will so seine Zeit verbringen und dafür Energie aufwenden.
Gedanken über den Sinn einer Beziehung die kommen nicht von irgendwo her, sondern sind meist dann Vorboten, wenn man weiß, dass man für sich selbst einstehen muss und es einfach keinen Sinn mehr hat, denn wenn man nach sowas sucht, dann gibt es meist mehr negative Punkte, die gegen das aufrechterhalten sprechen als dafür zu kämpfen und hierbei steht eure Beziehung einfach nicht an oberster Stelle.
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Ich traue mich halt irgendwie das nicht so zu sagen auch , weil ich denke das es dann egoistisch ist weil seine Mutter Krebs hat
Du kannst ihren Krebs nicht beeinflussen, aber ist es dann besser, dass du weiter auf unbestimmte Zeit leidest, niemand weiß, was danach kommt. Willst du dann auch wieder sagen: "Ich kann das grad nicht, weil er hat XYZ" es kommen immer Dinge auf einen zu im Leben, die erfordern eine Neujustierung und eure Beziehung oder das Ende dieser sollte nicht aufs Abstellgleis gestellt werden nur weil seine Mutter krank ist, die ist nicht bei euch in der Beziehung, du machst nicht mit ihr Schluss, sondern mit ihrem Sohn, deinem noch Freund, dessen Mutter nun einmal bedauerlicherweise eine Krebsdiagnose erhalten hat.
Entscheide du dich. Du steckst doch nur weg, du willst dich nicht hinhalten lassen, bist sauer auf ihn, streitest mit ihm, du fragst dich nach dem Sinn, nicht er. Du musst wissen, ob du das weiter machen kannst oder ob du ihn loslässt und ihm gestattest sich um seine Prioritäten zu kümmern, er hat genug zu entscheiden, daheim mit seinen kranken Familienmitgliedern und wenn ich das so lese, dann wird er nie vollständig bei dir sein. Du kannst nicht zu ihm ziehen, wegen deinem Kind, er kann nicht zu dir ziehen, wegen seiner Familie, damit gibt es entweder aushalten und sich weiter damit rumschlagen und sich mit ner Woche hier und Tagen da zufrieden geben immer mit der Gefahr hin, dass er einfach so aufspringt und abhaut oder du gibst zu, dass du genug hingehalten wurdest und keine Versprechungen oder Vorhaben mehr aushältst es einfach nicht realisierbar ist, egal wie sehr man sich auch liebt oder sonst was, es reicht nicht, das ist doch keine Sicherheit.
Es kam schon vor der Diagnose vor, dass er einen Rückzieher gemacht hat, das wird sich nicht verändern, wenn man was will, dann findet man Wege, wenn nicht, findet man Ausreden. Sein Vorhaben war sicher nett gemeint, aber es sind nur Theorien und wenn man ständig wieder vor der nicht umgesetzten Praxis dessen steht, was man vermeintlich immer sagt, dann bist du die gelackmeierte.
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Ja einerseits denkt man natürlich OK jetzt hab ich es 3 Jahre mitgemacht und ja er war muss ich sagen auch für mich da als meine Mutter starb vorletztes Jahr bzw. Trotz seiner Arbeit alles stehen und liegen geblieben. Das ist so das was mich halt sag ich Mal dann noch aufhält, weil es nicht alles schlecht war. Und ich sag Mal so das erste Jahr gab es noch nicht so viel Streit, da ich noch nicht so weit dachte an zusammen ziehen oder ähnlichem. Allerdings seit letztem Jahr, stört es mich schon sehr und ich mache dadurch auch immer mehr Druck. Ich hab halt auch das Gefühl, das er und das sagt er auch klar, das er nur meinetwegen dort wegziehen würde, aber es ihm trotzdem natürlich lieber wäre wenn ich dort hin ziehen würde. Ist eine schwierige Lage weil beide irgendwie nicht weg wollen, aber einer muss halt. Weil auf Dauer ist eine Fernbeziehung einfach zu anstrengend.
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Dann sollte mal endlich eine Entscheidung fallen, egal welche oder wer am Ende sein gewohntes Umfeld aufgibt und einen Sprung wagt. Schluss machen, aushalten, umziehen oder Deadline setzen, zu einer Entscheidung drängen, es muss was getan werden.
Genau so sehe ich das auch mit dem Punkt das man seine freie Zeit nicht mit Streit verbringen will. Er sagt halt jetzt das er aufjedenfall sobald sie die Operation überstanden hat kommen möchte. Allerdings wie du sagst weiß man ja nicht wie es sich entwickelt danach und ob es dann auch so passiert. Ich traue mich halt irgendwie das nicht so zu sagen auch , weil ich denke das es dann egoistisch ist weil seine Mutter Krebs hat. Aber vorher ist er ja auch gekommen und er musste ja nicht aufgrund dessen jetzt sich dem voll hingeben. Ich verstehe natürlich das er für seine Familie da sein möchte bzw. Angst hat wenn der Mutter etwas passiert. Er fährt sie auch jeden Tag ins Krankenhaus, sein Vater hat selbst seit 6 Jahren einen Gehirn Tumor und die Schwester ist beruflich sehr eingespannt. Ich bin mir unsicher ob ich da halt im Recht bin oder ob es unangebracht ist in der jetzigen Situation ihm zu sagen daß er sich da entscheiden muss.