Trugen Männer und Frauen im Mittelalter schon Unterwäsche unter ihre Kleidung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Keine Unterwäsche, wie wir sie heute kennen, man hatte ein Untergewand, das war eher so eine Art langes T-shirt und ansonsten unten ohne.

Ja. Die Unterwäsche im Mittelalter bestand zumeist aus Leinen. Baumwolle war seinerzeit in Europa noch nicht bekannt. Den Frauen war das Tragen von Unterhosen nicht gestattet, da sie als unrein galten. Jedoch durften sie Büstenhalter um ihre Brüste binden. Auch Unterröcke durften getragen werden. Von ihrer Gestaltung her war die Unterwäsche sehr schlicht. Sie diente auch keineswegs als Reizfaktor. Diese Form der Gestaltung entwickelte sich erst viel später. Das Ausziehen wurde als Hindernis empfunden. Da Unterwäsche zu Zeiten des Mittelalters sehr teuer war, durfte nur der Adel sie Tragen.

Jerne79  04.02.2013, 19:53

Da ist einiges nicht ganz korrekt:

  1. Unterwäsche war nicht teuer. Leinen war deutlich günstiger als die Wolle für die Oberbekleidung.

  2. Büstenhalter sind - wenn überhaupt - sehr selten. Insbesondere im Spätmittelalter war der Stützfaktor in die Oberbekleidung eingebaut.

  3. Unterröcke? Der Rock an sich kommt erst in der frühen Neuzeit auf, Unterröcke im MA sind nicht belegt, würden zudem in Anbetracht der gängigen Mode keinen Sinn machen, da das Volumen um die Hüften insbesondere im Spätmittelalter, als die Mode sehr körpernah wurde, zu sehr aufgetragen hätte.

2

Sie tun es heute noch nicht alle.

HaruXNaru 
Fragesteller
 04.02.2013, 19:28

danke^^

0

Die Reichen Immer , die ARMEN NUR EIN UNTERHEMD; DAS BIS ZU DEN KNIEN GING !Stoff war damals teuer !

HaruXNaru 
Fragesteller
 04.02.2013, 19:27

danke^^

0

Ja, und zwar in verschiedener Form.

Die gängigste Unterkleidung für Mann und Frau war ein Hemd aus Leinen. Leinen war günstig, leicht zu reinigen und bildet in Kombination mit wollener Oberkleidung einen hervorragenden Schutz vor Hitze wie Kälte. Die Hemden konnten kurze oder lange Ärmel haben, es gibt (im Spätmittelalter) auch Darstellungen von Trägerhemdchen. Insbesondere letztere haben sogar einen leichten Stützeffekt für die Oberweite.

BHs sind nur spärlich belegt. Aus Österreich gibt es Funde, die allerdings noch genauer untersucht werden. Geht man von der BH-Interpretation aus, so sind sie doch eher die Ausnahme als die Regel.

Slipartige Unterhosen für Männer sind v.a. im Spätmittelalter auf einigen Darstellungen zu sehen. Es gibt eine Darstellung einer "verkehrten Welt", bei der eine Frau eine Unterhose trägt, allerdings sollte die eher nicht als Beleg für eine historische Realität herhalten.