Trennung aus einer abhängigen dysfunktionalen Partnerschaft verarbeiten?
hey,
ich hatte ca. 1 Jahr eine Beziehung. Ich wurde darin konsequent schlecht behandelt, angelogen, verarscht etc. etc. Es hat mich sehr terrorisiert und entkräftet. Vor ca. 3 Monaten habe ich dann geschafft mich zu trennen. Ich dachte damals endlich frei zu sein, doch iwie verfolgen mich noch immer Bilder und Gefühle. Und ich hasse mich dafür, diese Person immer noch zu lieben. Ich habe das Gefühl eine Art Stockholm entwickelt zu haben oder etwas in der Art, warte noch immer auf eine Entschuldigung die niemals kommen wird, dass sie sich doch ändert und ihre Fehler einsieht..(ich schätze so müssen sich Frauen fühlen, die von Alkoholikern verprügelt werden und immer wieder zurück kommen - ja extremer Vergleich ich weiß).
Ich habe schon Trennungen hinter mir. Aber diese hier ist anders.
War jemand mal in einer ähnlichen Situation und kann mir sagen ob es irgendwann verschwindet? und wann? und wie?
LG
2 Antworten
Es ist schonmal gut, dass du erkennst, wie sehr die Person dich verletzt hat und wie schlecht sie dich behandelt hat
Ich glaube, du musst dich endgültig (auch mental) von dieser Person und diesem ungesunden Lebensabschnitt trennen
Du kannst ja vielleicht mal eine Liste schreiben, mit Eigenschaften die du dir für die nächste Beziehung wünscht/ die in einer gesunden Beziehung gegeben sein sollten, im Vergleich zu den Eigenschaften aus deiner letzten Beziehung
Oder rede mit FreundInnen darüber denen du vertrauen kannst, wenn man die Perspektive/Meinung von anderen hört, lernt man oft noch mal mehr
Ja, das hört sich nach einem Dilemma an
Ich kenne es leider aus dem Umfeld und auch aus den Medien etc. das Frauen oft in ungesunde Beziehungen zurückkehren oder sich nicht zu 100% von dem Mann trennen könne, auch wenn er ihnen nicht gut tut
Ich weiß leider nicht, woran das genau liebt, vielleicht weil Frauen oft das Gefühl gegeben bekommen, ohne Mann/Beziehung nichts wert/nicht ganz zu sein
Wenn du das Thema nicht unter Freunden gut ansprechen kannst, kannst du dich vielleicht mal nach Selbsthilfegruppen/Therapiemöglichkeiten in deiner Nähe umsehen? Oder mal online nach Foren für Betroffene oder Informationen zu diesem Verhalten informieren. Dann kannst du vielleicht besser aufarbeiten/verarbeiten was passiert ist
Ja, das ist eine gute Idee denke ich. Danke :)
ich schätze so müssen sich Frauen fühlen, die von Alkoholikern verprügelt werden und immer wieder zurück kommen
Gut erkannt. Misshandlung ist Misshandlung, die Muster darunter sind üblicherweise dieselben. Auch wenn die Misshandlung anders aussieht.
Es entwickelt sich eine emotionale Abhängigkeit vom Partner. Und das zu trennen ist extrem schmerzhaft und schwierig. Es geht nicht mit und nicht ohne die Person. Das zusammenleben ist schwer und zu Zeiten kaum zu ertragen, aber gleichzeitig ist ein Leben ohne die Person eigentlich nicht vorstellbar. Klingt das vertraut?
Das braucht Zeit. Ablenken, den Schmerz ertragen (hast du jemanden, mit dem du reden kannst?), und warten.
Und ja, du hast das richtige getan. Beziehungen, die an diesem Punkt ankommen, haben in nahezu allen Fällen kein happy ever after. Es ist das Warten nicht wert.
Ja, das trifft es zu 100%
Naja..nicht so richtig.. also in der Theorie hab ich Leute, aber ich glaube, die verstehen nicht, warum es mir so schwer fällt loszulassen und ich glaube inzwischen nerve ich sie damit zu sehr, was mich dann auch etwas an meiner "erzählerischen Entfaltung" hindert.
Es ist jetzt schon einige Zeit her, aber dennoch gibt es diese Situationen, in denen ich kurz davor bin wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen und die anfängliche Euphorie jetzt "Trauerarbeit" leisten zu können und irgendwann aus der Sache rauszukommen ist inzwischen Skepsis gewichen, weil es iwie echt lange dauert und ich meiner Meinung nach - besonders in solchen Momenten - keine großen Fortschritte zu machen scheine.
Meiner Erfahrung nach ist es auch nicht wirklich Trauer. Es ist eher ein Entzug. Emotionale Abhängigkeit ist keine Liebe, sie fühlt sich nur ähnlich an. Liebe heißt, nicht gehen zu wollen. Abhängigkeit heißt, nicht gehen zu können, egal ob man will oder nicht.
Zumindest bei mir war unter der Abhängigkeit längst keine Liebe mehr.
Ich hab alles aus meinem Alltag verbannt, was mit ihm zu tun hatte. Und irgendwann war es dann gut. Wobei man sagen muss, er hat mir dabei ironischerweise geholfen. Hat mich bedroht, und ein paar rote Linien hatte ich dann doch noch.
danke für deine antwort!
nunja.. ich glaube ich habe meinen freundeskreis nach der trennung schon ziemlich vollgeheult. jetzt 3 monate später ist das thema iwie out und keiner interessiert sich noch so richtig dafür. oder ich bilde es mir nur ein alle damit zu nerven, aber... ja. iwie hab ich das gefühl :/
Das Problem ist, dass mich so unendlich vieles gestört hat. Nur jetzt wo es nicht mehr da ist vermisse ich sogar das. Ich verstehe es nicht. Es hat mich wirklich gekillt (und auf dauer wäre das in Anbetracht meines affektiven Zustandes damals sicher nicht nur metaphorisch gewesen) und doch.. ich hab das Gefühl, dass ich das will. Aber ich will das nicht wollen! Das macht keinen Sinn >.<