Trauer-Danksagung?

6 Antworten

Erst einmal: meine aufrichtige Anteilnahme zu deinem Verlust!

Du kannst selbstverständlich zu jeder Zeit die Karten überreichen.

Ich würde es auf folgende Art und Weise tun (das kommt darauf aber an, wie gut du die Leute kennst und wie gut du finanziell aufgestellt bist):

Nach 40 Tagen würde ich die Leute alle noch einmal einladen (evtl in ein Restaurant): ich würde mich bei der Gelegenheit bei jedem persönlich bedanken und ihm ein kleines Geschenk (zusammen mit der Danksagung) überreichen. Danach würde ich gemeinsam mit allen Anwesenden das Glas auf deinen Papa erheben und auf ihn trinken.

Warum die 40 Tage? In manchen Religionen dauert es 40 Tage, bis die Seele ihre Ruhe gefunden hat.

In der orthodoxen Kirche glaubt man, es dauere 40 Tage bis die Seele sich von allen lieben Leuten verabschiedet hat und alles weltliche, was sie noch hier hält abgestreift hat. Nach 40 Tagen ist sie dann am Ende der Reise angekommen und kann Frieden finden.

Im Islam ist es so, dass geglaubt wird, dass es 40 Tage dauert, bis Allah sein endgültiges Urteil gefällt hat, ob die Person in den Himmel oder in die Hölle kommt.

Nun zu dir: ja, ein Verlust tut weh und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Wofür du noch lebst? Für dich, für deine Freunde, deine Familie und evtl deine Kinder!

Wenn du das Gefühl hast, dass du es verpasst zu leben, dann überlege doch einmal, wie du das ändern kannst. Du wolltest immer mal in ein bestimmtes Land reisen? Dann tue es doch! Du wolltest immer ein neues Hobby anfangen oder eine neue Sprache lernen? Worauf wartest du dann?

Der Tod zeigt uns immer wieder auf, wie wichtig es ist, sinnvoll unser Leben und unsere Zeit zu gestalten.

Wenn du zum Beispiel morgen merkst, es geht noch nicht mit der Arbeit, dann gehe zum Arzt und lasse dich krank schreiben! Jeder Arzt sollte es verstehen können, dass es eine Weile braucht, um einen Verlust zu verarbeiten!

Manche wollen aber in dieser Situation auch bewusst arbeiten, um sich ein wenig abzulenken. Wenn du zu diesen Menschen gehörst, ist das auch okay.

Höre jetzt in der Zeit am besten auf deine Intuition! Finde heraus, was dir in dieser Situation gut tut. Wenn du merkst, dass es dir besser geht, indem du dir alte Fotos anschaust, dann tue das ruhig. Vielleicht auch gerade mit deiner Mutter zusammen, denn sie hat ja ebenfalls einen Verlust erlitten. Möglicherweise könnt ihr euch gegenseitig trösten.

Übrigens solltest du den Tod nicht als etwas Schlechtes sehen! Der Tod ist nicht gut oder schlecht - es sind die einzelnen Blickwinkel der Menschen, die ihn in dem einen oder anderen Licht erscheinen lassen!

Bsp: wenn jemand unheilbar krank ist und Schmerzen hat, dann sehnt sich diese Person oft nach dem Tod, denn er bringt Erlösung! Für die Angehörigen ist es aber schwer damit umzugehen, da diese geliebte Person ihnen vom Tod genommen wurde.

Du siehst: ein Sachverhalt, 2 unterschiedliche Auffassungen zum Tod. Die einzig neutrale Institution ist in diesem Fall... der Tod.

Trauere, liebe, lebe!

Und solltest du Hilfe benötigen, um den Verlust zu verarbeiten, dann gehe ruhig zu einem Trauerberater oder zu einem Psychologen! Dafür sind diese Leute da!

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen!

Ich wünsche dir alles Gute! 🍀

Mein Beileid, du kannst die Danksagungen jetzt schon versenden. Zum Thema "das Leben verpassen" kann ich nur den Rat oder Tipp geben, "lebe dein Leben und deine Träume JETZT, später ist meistens zu spät"!

Erst mal mein Beileid.

Ich habe zwei Wochen nach der Beerdigung die Danksagungen verschickt, dass fand ich eine angemessene Zeit.

Ja, es ist schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, aber der schmerz wird mit der Zeit nachlassen.

Denke an die schönen Momente in deinem Leben, was du alles erlebt hast und vielleicht noch erleben wirst.

Erst einmal mein aufrichtiges Beileid. Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist immer schmerzhaft. Ich musste mich im Laufe meines Lebens schon von vielen lieben Menschen verabschieden; selbst heute - nach vielen Jahren - kommt die Trauer manchmal immer noch bei mir hoch.

Die Danksagung-Karten kannst Du jetzt schon versenden, zwei oder drei Wochen sind eine gute Zeit. Wenn Du magst, kannst Du bei der ein oder anderen Karte ein oder zwei persönlich gehaltene, handschrifhliche Zeilen dazu satzen.

Jedes Leben endet im Tod. Aber ob Dein Vater es gewollt hätte, daß Du so stark um ihn trauerst, daß Du Dein Leben nicht mehr genießen möchtest? Du sollst Deinen Vater nie vergessen und ihn immer in liebevoller Erinnerung behalten ... aber Du solltest auch Dein Leben weiterhin genießen.

Du warst für Deinen Vater bis zum Schluß da. Jetzt musst Du für Dich da sein. Um Trauer zu bewältigen, braucht es Zeit, sehr viel Zeit und Arbeit bzw. Mühe. Wenn Du merkst, daß Du es alleine nicht schaffst, hole Dir Hilfe (Seelsorge, Hospitzbewegung).

Ich wünsche Dir sehr viel Zuversicht und Kraft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das mit den 40 Tagen hat was mit dem 6-Wochen-Amt der Katholischen Kirche zu tun. Die Menschen, die dir kondoliert haben, freuen sich, zeitnah von dir zu lesen.