Tierheim übertreibt mit Mindestanforderungen?
Hallo und Danke für diese Möglichkeit 🥰
Ich hatte nie Probleme damit aus dem Tierheim ein Tier zu adoptieren, ich habe bereits eine Katze, einen Hund und 2 Hamster adoptiert.
Mein Bruder jedoch kam mit 2 Kindern an, und wollte 2 Katzen adoptieren, dazu sei gesagt dass mein Bruder ein ganzes Haus hat, einen Wald neben diesem und eine schwach befahrene Straße, hätte schon eine Katzenklappe eingebaut, gutes Katzenfutter gekauft (mjamjam) und so weiter...
Unser Tierheim gibt Katzen ungerne an Familien mit Kindern ab, so hat mein Bruder keine Katze aus dem Tierheim bekommen, und hat dann eben 2 Kitten von einem Bauernhof gekauft.
Ich bin gespannt wie es bei mir eines Tages sein wird, wenn ich mit meinem Sohn eine Katze adoptieren möchte, weil unsere jetztige Oma leider irgendwann von uns gehen wird.
Aber jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Inwiefern ist es klug, Familien das adoptieren zu verwehren, wenn man dann einfach produzierte Kitten besorgt anstatt einer erwachsenen Katze bzw 2 eine Chance zu geben ein Leben außerhalb des Tierheimes zu führen?
Was sagt ihr dazu?
4 Antworten
Bei der Tierhilfe Fünfseenland e.V. vermitteln wir nicht grundsätzlich keine Tiere an Familien mit Kindern. Wir berücksichtigen jedoch bestimmte Aspekte, um sicherzustellen, dass das Wohl des Tieres langfristig gewährleistet ist. Ein Haustier ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, und es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder – vor allem die Kinder – lernen, verantwortungsvoll mit einem Tier umzugehen. Die Verantwortung dafür liegt aber immer bei den Eltern!
Ein Beispiel: Wenn ein Kind während des Besuchs im Tierheim an einem Hund oder einer Katze zieht, ohne dass die Eltern eingreifen, könnte das Tierheim Bedenken haben. In solchen Fällen wäre es nicht verantwortungsvoll, ein Tier in diese Familie zu vermitteln, da die Chance groß ist, dass das Tier nicht die Pflege und den Respekt erhält, den es verdient. Die Verantwortung für das Haustier liegt immer bei den Erwachsenen. Daher achten wir darauf, dass die Eltern in der Lage sind, sicherzustellen, dass das Tier mit Liebe und Verantwortung behandelt wird.
Wir freuen uns jedoch immer, Tieren ein Zuhause in verantwortungsbewussten Familien zu geben. Wenn die Eltern den richtigen Umgang mit einem Haustier zeigen und das Kind lernt, das Tier respektvoll zu behandeln, steht einer Adoption nichts im Weg. Es geht uns nicht darum, Familien grundsätzlich abzulehnen, sondern sicherzustellen, dass jedes Tier in eine Umgebung kommt, in der es langfristig gut versorgt und respektiert wird.
Denn wenn Tiere in einem Haushalt nicht respektvoll behandelt werden – etwa durch falsche Erziehung, Missachtung ihrer Bedürfnisse oder unzureichende Aufsicht – kann dies dazu führen, dass sie Verhaltensprobleme entwickeln. Diese Probleme, wie etwa Aggressionen oder Unsauberkeit, führen oft dazu, dass das Tier von seinen Besitzern wieder abgegeben wird. Leider beginnt der Kreislauf dann wieder von vorne, da diese Tiere möglicherweise erneut in einem ähnlichen Umfeld landen, wo sich das Verhalten wiederholt. Auf diese Weise wird das Tier nicht nur wiederholt in stressige und unsichere Situationen gebracht, sondern auch die Chance auf ein dauerhaftes, liebevolles Zuhause stark verringert. Aus diesem Grund achten wir besonders darauf, dass sowohl die Eltern als auch die Kinder in einer Familie wissen, wie man ein Tier verantwortungsvoll behandelt, um solch eine Wiederholung zu verhindern und die Tiere vor weiterem Leid zu bewahren.
Letztlich geht es uns darum, eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen – sowohl im Interesse des Tieres als auch der Familie. Wieso die Entscheidung im Fall deines Bruders beim örtlichen Tierheim so ausgefallen ist, können wir natürlich nicht beurteilen - generell können wir nur sagen, dass wir bereits viele Tiere auch glücklich in Familien vermittelt haben 🥰
Hier findest du mehr Informationen zu unserer Tier-Vermittlung und auch Tiere, die aktuell noch ein neues Zuhause suchen: https://www.tierhilfe-fuenfseenland.com/adoptieren/tier-vermittlung/
Liebe Grüße,
dein Team der Tierhilfe Fünfseenland e.V.
P.S.: Unsere Arbeit für Tiere in Not wird ausschließlich durch Spenden ermöglicht - alle Mitglieder arbeiten rein ehrenamtlich. Wenn auch dir Tierschutz wichtig ist, freuen wir uns über deine Unterstützung – sei es durch eine Spende oder durch das Teilen unserer Arbeit. Mehr Infos findest du hier. Vielen Dank!
Ich halte das nicht für richtig, das gemeinsame aufwachsen von kindern und haustieren hilft meiner erfahrung nach beiden sehr! Ich bin selbst 19 jahre lang mit einer schwarzen katze aufgewachsen und die hat mich für mein leben geprägt.
Wir haben ähnliche Erfahrungen gemacht (Tierheim Berlin). Wir interessierten uns für einen Hund, der uns an einen früheren Familienhund erinnerte. Meinem Mann und mir wurde gesagt, wir hätten nicht genug Zeit (wir arbeiteten zwar beide Vollzeit, aber versetzt, so dass der Hund höchstens ein paar Stunden allein gewesen wäre). Daraufhin erkundigte sich meine Mutter (Rentnerin mit eigener guter Rente und Witwenpension) nach demselben Hund, ihr wurde gesagt als Rentnerin wäre der Tierunterhalt zu teuer für sie (ohne sich nach der Höhe ihrer Einkünfte zu erkundigen). Und bei meiner Schwester (Teilzeit mit gutem Einkommen) und meinem Schwager (Vorruhestand ehemaliger Beamter) hieß es plötzllich, dass es ein Problemhund sei und daher nicht vermittelt werden könne, ein anderes Tier haben sie ihnen auch nicht angeboten.
Ich denke nicht der Hund ist das Problem...
Eine Katze bekommst du in jedem Dorf geschenkt
Gott sei dank nicht bei uns in Österreich, denn hier herrscht kastrationspflicht. Ichg bevorzuge Tieheim oder zertifizierter Züchter