Thomas Hobbes - Fazit

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Was für ein Fazit gezogen werden kann, hängt auch vom Inhalt des Referats ab. Die Punkte sollten sich daraus ergeben und erklärt/erläutert werden können.

einige weitere mögliche Punkte:

grundlegende Rolle von Selbsterhaltung und Eigeninteresse in seiner politischen Philosophie

Ableitung des Staates aus rationaler Berechnung des Nutzens

Theoretiker des Gesellschaftvertrages, der an die Stelle eines Naturzustandes mit Krieg aller gegen alle tritt

Gesellschaftsvertrag als Unterwerfungsvertrag unter einen Souverän mit unumschränkter Macht

Naturrecht ohne echte inhaltliche Normen, daher keine Menschenrechte oder Grundrechte: Naturrecht besteht nach Hobbes in unbeschränkt frei (Freiheit in der Bedeutung des Fehlens von äußerem Zwang) ausgeübter Selbsterhaltung. Dies gilt offenbar als von Natur aus bestehender Sachverhalt. Der Mensch handelt wegen seiner Natur so. Inwiefern dies Recht ist, bleibt darüber hinausgehend ziemlich unklar. Naturrecht besteht nach Hobbes eben im Ziel der nach seiner Auffassung leitenden Leidenschaft, dem Streben nach Selbsterhaltung. Etwas inhaltlich echt Normatives (ein Sollen, nicht nur faktische Tatsachen) ist im Naturrecht bei Hobbes kaum zu bemerken. Das natürliche Gesetz ist eine aufgrund eines allgemeinen Grundsatzes verbindliche Vorschrift oder allgemeine Regel, welche die Vernunft/der Verstand (reason) lehrt, nach der niemand etwas unternehmen soll, was er als schädlich für sich selbst erkannt hat. Das Naturrecht besteht in einer Freiheit, etwas zu tun und zu unterlassen, ein Naturgesetz schließt eine Verbindlichkeit in sich ein, etwas zu tun und zu unterlassen. Das Naturrecht besteht in einem gedanklich konzipierten Naturzustand und wird bei einem Gesellschaftsvertrag auf einen Souverän übertragen. Natürliche Gesetze können erst in einem Gesellschaftszustand wirksam werden. Das Naturrecht, wie es Hobbes entwickelt, gilt im Grunde unter Voraussetzungen (seine Befolgung entspricht Klugheit). Menschen können die friedensfunktionale Leistung des Rechts einsehen. Inhaltliche Normativität wird nicht hergeleitet. Bei Thomas Hobbes fehlen natürliche Rechte in der Art von Menschenrechten bzw. Grundrechten. Woher die ethische Verbindlichkeit kommen soll, bleibt ziemlich unklar. Hobbes betrachtet das Recht und die Gesetze auch als von Gott geboten. Allerdings geht dies nicht über eine Setzung durch eine Willenshandlung hinaus.

Materialismus: Ausgangspunkt seiner Philosophie ist die Materie und ihre Bewegung und alle inneren Zustände und Tätigkeiten (mentale Aktivitäten) werden auf Bewegungen von Körpern zurückgeführt, also mit Hilfe eines physikalischen Bewegungsbegriffes vollständig dargelegt und erklärt werden sollen.

Nominalismus: Allgemeinbegriffe sind bloße Namen.

Empirismus: Hobbes hat die (empiristische) Auffassung, jede Erkenntnis sei aus den Einzelerkenntnissen unserer sinnlichen Wahrnehmung zusammengesetzt. Alle Vorstellungen gingen direkt oder indirekt auf Sinnesempfindungen zurück (Sensualismus). Die Einwirkung denkt Thomas Hobbes als Druck und Gegendruck, also nach einem Modell der Mechanik. Das Verhalten der Menschen läuft nach dem von Hobbes vertretenen Menschenbild daher nach einem Reiz-Reaktions-Schema an.

Determiniertheit: Für Willensfreiheit ist bei Hobbes kein Platz, nur für Handlungsfreiheit in einem bestimmten Verständnis. Freiheit versteht Hobbes als Abwesenheit äußerer Hindernisse, also als Fehlen von äußerem Zwang. Äußere Hindernisse können die Macht einschränken, beliebig zu tun, was jemand tun möchte. Doch ein Mensch hat Handlungsfreiheit, die verbleibende Macht nach dem Gebot seines eigenen Urteils und seiner Vernunft anzuwenden. Menschen sind von Streben und Vermeiden angetrieben.

Bücher enthalten zum Thema Erläuterungen, z. B.:

Otfried Höffe, Thomas Hobbes. Originalausgabe. München : Beck, 2010 (Beck'sche Reihe ; 580): ISBN 978-3-406-60021-0

Herfried Münkler, Thomas Hobbes. Frankfurt/Main; New York : Campus Verlag, 1993 (Campus Einführungen ; Band 1968). ISBN 3-593-36831-5

Henning Ottmann, Geschichte des politischen Denkens : von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit, Band 3, Teilband 2: Das Zeitalter der Revolutionen. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2008, S. 265 - 321

François Tricaud, Thomas Hobbes, Doxographie. In: Die Philosophie des 17. Jahrhunderts. Band 3: England. Erster Teilband. Völlig neubearbeite Ausgabe. Herausgegeben von Jean-Pierre Schobinger. Basel : Schwabe, 1988 (Grundriß der Geschichte der Philosophie. Begründet von Friedrich Ueberweg; Abteilung 4, Band 3.1), S. 134 – 160

Schlagworte in Listenform, über deren Bedeutung Du Dir offenbar nicht klar bist, sind vollkommen sinnlos. Entweder Du kannst es erklären oder Du lässt es und beschränkst Dich auf das, was Du wirklich weißt. Im besten Fall ist es das, was Deine Lehrerin kritisiert.

Was soll ein "Vorreiter neuzeitlichen Denkens" sein? Es gibt das "neuzeitliche Denken" nicht, wenn nicht das Denken aller Menschen nach 1700 trivialerweise neuzeitlich ist, oder man unter der Denke nach 1700 neuzeitliche von vorneuzeitlicher unterscheiden kann. Vielleicht kann man das in bestimmten Disziplinen, aber dann musst Du die benennen und das Neuzeitliche daran explizieren.

"Friedenssicherung um jeden Preis" ist schlicht falsch -- und passt garmmatikalisch-logisch nicht in die Reihe Vorreiter-Wegbereiter.

"Wegbereiter moderner Staatstheorien" kannst Du entweder erklären und begründen, oder Du lässt es ganz. Die modernen Staatstheorien gibt es wiederum entweder im trivialen Sinn wie oben mit Denke, dann aber musst Du erklären können, was an bestimmten Staatstheorien, zu denen Hobbes einen essentiellen Beitrag geleistet hat, neu ist. Was er z.B. im Vorwort zu den Elementa philosophiae über menschlichen Fortschritt schreibt, sind uralte Topoi, die sich schon bei Platon, parodiert schon in Aristophanes' Vögeln (415 v. Chr.) finden. Was soll "Wegbereiter" dabei heißen? Was meinst Du?

Dass es alles Wichtige "im Internet" gibt, bedarf keines Kommentars. Der Eintrag in der Stanford Encyclopedia (http://plato.stanford.edu/entries/hobbes/), ein Anhaltspunkt, wird Dir nicht weiterhelfen. Vor allem will keiner ein Referat hören, bei dem, ohne Kenntnis der Sache selbst, nur Punkte "aus dem Internet" aneinandergereiht werden.

Es ist klar, dass Du überhaupt nicht die Zeit zur Originallektüre hast. Ziehe daraus aber nicht die Konsequenz, irgendwas zusammenzuschreiben, sondern beschränke Dich auf weniger Punkte, bei denen Du Dich umfassender informierst. Da kein Ethiklehrer in Deutschland je die Elementa philosophiae, kannst Du sie (die Elementa, nicht die Ethiklehrer) vergessen. Was Du brauchst, ist der Leviathan oder ein paar Auszüge daraus. Darauf musst Du den Schwerpunkt legen, auf die Texte, die Du tatsächlich kennst, nicht auf "was aus dem Internet". Was Du kennen solltest, ist politische Philosophie und Staatslehre. Dazu brauchst Du neben einer Überblicksdarstelllung ein paar Passagen aus dem Leviathan. Einen Überblick bietet beispielsweise Hans Maier/Horst Denzer, Klassiker des politischen Denkens, Band I: Von Plato bis Thomas Hobbes, sowie (vielleicht, ich habe gerade keinen Zugriff) bei Reclam Robin Celikates/Stefan Gosepath, Grundkurs Philosophie. Band 6: Politische Philosophie. Eine Auswahl aus dem Leviathan habt ihr sicher in der Schulbiblothek, ansonsten gibt es überall Bibliotheken.

Hobbes: Dessen streben von Macht zu Macht hin und wider mit dem Gewissen des Bürgers in eine Konfliktsituation gerät, weil seine Prioritäten mit apriori gesegnet sind!

Cupcakegoeswild 
Fragesteller
 05.04.2014, 23:44

Dankeschön. gibt es da noch etwas mehr ?

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Oberfrosch  06.04.2014, 22:17

Dieser Satz ist nicht nur falsch, sondern über die Grenze kognitiver "Sonderbegabung" hinaus sinnlos. Dass er grammatikalisch und logisch unverständlich ist, geschenkt. Offenbar möchte hier jemand zeigen, dass er Fremdwörter gelernt hat -- deren Bedeutung ihm noch lange Zeit verborgen bleiben wird.

PS: Gesegnet sind v.a. die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.

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Xapter  07.04.2014, 12:44
@Oberfrosch

Ist er nicht! GANZ und GAR NICHT!!!! Ich kann nichts dafür, das du unfähig bist einfach Prämissen zu verbinden -.-

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