Therapieform: Tiefenpsychologisch oder Verhaltenstherapie?

6 Antworten

Die Trennung, dass man nur mit einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie "an die Ursachen kommt" und mit einer VT nicht, ist so nicht mehr richtig. Auch mit der VT kann man gut auf die Ursachen und die biografisch entstandenen Muster kommen. Entscheidend ist, wie gut der Therapeut ist, und wie gut und vertrauensvoll eure Arbeitsbeziehung ist. Der Hauptwirkfaktor ist laut Studien nicht die Therapierichtung, sondern die Qualität der therapeutischen Beziehung. Die muss sich für dich stimmig anfühlen. Ansonsten gebe ich mal das Bild einer Spirale: man scheint immer wieder auf den selben Punkt (zurück-) zufallen (von oben betrachtet: ein Kreis), aber wenn man von der SEITE schaut, ist man doch jedesmal eine Ebene höher gekommen. Das Ganze ist ein Prozess, für den es vielleicht einfach mehrere Abschnitte gibt. Die Vorstellung, irgendwann etwas "komplett aufgearbeitet" zu haben, birgt ein hohes Enttäuschungspotential. Anders gesagt, es ist meist nicht realistisch. Was sich sehr wohl dauerhaft verbessern kann, ist, erlebtes zu integrieren und besser damit (und mit sich) umzugehen, bessere Verhaltensmuster und Strategien zu entwickeln. Also wie eine schlecht verheilte Narbe die noch ständig juckt und blutet, versus eine gut verheilte, die keine Beschwerden mehr macht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Psychologin und Psychotherapeutin

Spontan hätte ich gesagt, wenn dir eine Verhaltenstherapie schon geholfen hat und du selbst der Meinung bist, hauptsächlich einfach Sachen vergessen/verlernt zu haben, dann würde ich das machen.

Man kann ja durchaus darum bitten, in der ein oder anderen Sitzung auch Elemente aus der Tiefenpsychologie zu machen, auch wenn das nicht die Haupttherapieform ist.

Für mich kam nur Verhaltenstherapie in Frage, weil ich wusste ich muss jetzt sofort wieder was tun und die Vergangenheit ist später dran.

Eventuell gibt es ja auch die Möglichkeit, dass die Krankenkasse beide Therapieformen übernimmt und du zwei nacheinander machst?

Verhaltenstherapie.

Für deine,Angst gibt es ein Gegenmittel. Das nennt sich *Aufrechterhaltung*.

Du musst das gelernte Lebenslänglich weiter praktizieren.

Also ich habe jahrelang, mehrere Verhaltenstherapien gemacht. Und ähnlich wie bei dir hat es für eine Zeit lang geholfen. Bin aber dennoch immer wieder an Tiefpunkte gekommen. Es war praktisch den Werkzeugkoffer der VT zu haben. Dennoch finde ich VT im Nachhinein recht oberflächlich und es wurden immer nur die Symptome bekämpft, nie die Ursachen.

Deshalb würde ich dir aus eigener Erfahrung eher die tiefenpsychologische Therapie oder systematische Therapie empfehlen, da diese langfristig besser hilft. Es ist zwar kurzfristig unangenehmer aber auf langfristig gesehen sehr viel hilfreicher.

Es kann zwar beängstigend sein am Anfang, doch wenn man einmal durch die Angst durch ist wird es sich deutlich lohnen und mit einem besseren Leben belohnt.

Mir hat es recht schnell und gut geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde die Verhaltenstherapie machen, aber sei dir gesagt :

Das A und O jeder Therapie ist Beziehung,es kommt nicht so sehr darauf an ob Verhaltenstherapie, systemtische Therapie,oder Psychoanalyse.

Die Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist das was am Ende eine erfolgreiche Therapie ausmacht, hast du diese Beziehung nicht, wird keine Therapie helfen

Gruß DayX19