Testet Gott (der christlische Gott) unseren Glauben an Ihn, indem er uns Prüfungen im Leben stellt?

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22 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo GeorgeY

es ist sehr gut, dass Du nach einer christlisch-biblisch-orientierten Antwort suchst -- denn alles andere wären Mutmaßungen.

Gestatte bitte, dass ich den allzu technischen Begriff „Test“ durch den biblischen Begriff „Prüfung“ ersetze.


Du fragst, ob es sein könnte, dass Gott uns durch Versuchungen oder hinterhältige Tricks auf die Probe stellt.

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Die Bibel antwortet definitiv mit NEIN.

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So heißt es z.B. im Bibelbuch Jakobus (1:13-15)

„Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgendjemand. 

Sondern jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor.“


Gott führt also keine Umstände herbei, die unseren Widerstand gegen eine verkehrte Handlung schwächen würden.

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Wenn wir uns selbst in eine Situation bringen, die mit christlichen Grundsätzen unvereinbar ist, und eine Sünde[sinngemäß „das Ziel verfehlen“] begehen, dürfen wir daher nicht Gott die Schuld geben.


Allerdings lässt Gott Prüfungen zu, er verhindert sie also nicht.

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Jesus Christus, der vollkommene Sohn Gottes, sah sich auf der Erde vielen Prüfungen ausgesetzt, und darin auszuharren oder sie zu bestehen wirkte sich sehr nützlich für ihn aus.

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Wie Paulus über Jesus schrieb,

„lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt“(!!) (Hebräer 5:8).

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Seine Loyalität bis in den Tod ehrte den Namen seines Vaters, Jehovas und ermöglichte es Jesus, den Wert seines vollkommenen menschlichen Lebens als Lösegeld für die Menschheit darzubringen.

Das eröffnete immerhin allen, die Glauben an Jesus ausüben, die Aussicht auf ewiges Leben (Johannes 3:16).


Der positive Aspekt von Prüfungen ist, dass jemand dadurch sich selbst und seinem Schöpfer beweisen kann, wie aufrichtig und entschlossen er als Christ wirklich ist.


Der Apostel Petrus -- der an sich selbst erlebt hatte, wie man unter Druck in Prüfungen auch versagen kann (siehe bitte Matthäus 26:69 - 75) -- erklärte viele Jahre später zu diesen positiven Auswirkungen von Prüfungen, wenn er schreibt,

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dass „ihr jetzt für eine kleine Weile, wenn es sein muss, durch mancherlei Prüfungen betrübt worden seid, damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens, viel wertvoller als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden werde“ (1. Petrus 1:6, 7).


In der Tat, Prüfungen geben uns Gelegenheit, die Echtheit unseres Glaubens und unserer Liebe zu unserem Schöpfer, Jehova zu beweisen.

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Und was noch mindestens ebenso wichtig ist:

Bestandene Glaubensprüfungen sind eine Antwort auf die höhnischen Anschuldigungen Satans, des Teufels, dessen Vorwurf, es gäbe keinen Menschen, der auch unter Belastung seine Loyalität und Gottergebenheit unter Beweis stellen würde, immer noch im Raum steht.

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Dazu hier kurz die biblischen Quellen:

Hiob 2:4-5 „Satan antwortete Jehova und sagte: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, [und sieh,] ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird.“

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Sprüche 27:11 „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt (der Widersacher), eine Antwort geben kann.“

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Lukas 4:5 - 7: Der Teufel zu Jesus: „ . . .Wenn du (Jeus) daher einen Akt der Anbetung vor mir (dem Teufel) verrichtest, wird alles (die Weltherrschaft) dein sein.“

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Offenbarung 12:10. „ . . . denn der Ankläger unserer Brüder (Satan) ist hinab geschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt!“ 


Es ist also ähnlich, wie mit der Abschlussprüfung nach einer Ausbildung:

Du hast dadurch Deine Eignung und Befähigung Dir selbst und allen anderen bewiesen.


Als Ergänzung und Hintergrund:

teufel und dämonen- referat



Das ist wirklich eine kluge und spannenden Frage. Warum muss ein allmächtiger und somit auch allwissender Gott den Glauben der Gläubigen testen?

Ein logischer Grund fällt mir nicht ein. Auch allen anderen nicht, die sich mit dem Thema befasst haben. Man könnte vermuten, Gott wäre seiner selbst unsicher, hätte kein Vertrauen in seine Fähigkeiten. Aber wer will sich so einen Gott vorstellen? Einen Gott, der nicht uns hilft, sondern unsere Hilfe braucht?

Vielleicht ist es einfach eine Angewohnheit von ihm? Bereits von Anfang an, mit dem Test von Abraham, der seinen Sohn opfern sollte, war das ja so. Es scheint also einer der Grundzüge Gottes zu sein, zu Mißtrauen und auszutesten. Manchmal hat man auch den Eindruck, ihm wäre völlig egal wie sich Menschen verhalten, er tötet sie wahllos. Während man bei Krankheiten noch annehmen könnte, die hätte Gott als Strafe für persönliches Fehlverhalten geschickt, steht man bei Naturkatastrophen da ratlos da. Es sei denn man nimmt an, es gäbe unter Hunderttausenden die dabei manchmal umkommen nicht einen Gerechten.

Ich kann es nicht erklären. Vielleicht musst du dein Gottesbild ändern, vom persönlichen Gott zu einem göttlichen Prinzip oder so. Vielleicht musst du akzeptieren dass Glauben absolut nichts mit Logik zu tun hat und vermeiden, überhaupt solche Fragen zu stellen. Was aber wirklich sehr schwer werden wird und nicht die besten Konsequenzen für dich selbst hätte.

Wahrscheinlich gibt es auf deine Frage wirklich einfach keine allgemeingültige Antwort und dir wird nichts anderes bleiben, als deine persönliche zu suchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pastafari

Es ist wahr. - Gott legt "seinen Kindern" Prüfungen auf. Allerdings sind dies weniger "Tests" wie stark wir im Glauben sind, oder wie standhaft wir gegenüber einer Herausforderung sind. - Wie du behauptest, kennt er den Menschen ja. - Vielmehr sind es meist "schwere, mit Schmerz, Leid, und Entsagung verbundene Prüfungen, die uns an dern Rand unseres Glaubens, unserer Glaubensfähigkeit an den "guten Gott" führen. Erst wenn wir diese Prüfungen überstanden haben, erkennen wir, daß wir daran im Glauben gewachsen sind. Es ist christlich gesprochen wie der Brennvorgang des aus Erde gemachten Menschen. Es soll ihn härter, widerstandsfähiger im Glauben und gegen Glaubensanfechtungen machen.

Gott weiß, ob Du glaubst oder nicht und wie weit Dein Glaube reicht. Er hat es nicht nötig, Dich zu testen. Allerdings ist der Glaube auch so etwas ähnliches wie ein Muskel. Den kann man trainieren, wenn man ihn belastet. Manchmal führt das zu Muskelkater, am Ende sieht man aber, daß der Muskel gewachsen ist an Umfang und Kraft. "Gut definiert" heißt das in der Sprache der Bodybuilder... ;-) Gruß, q.

Sieh es nicht so verbissen.
Nachfolgend ein offener Brief an eine fundamentalistisch-jüdische US-Radiomoderatorin zu ein paar "göttlichen Prüfungen" (2008):
„Liebe Dr. Laura, Vielen Dank, dass Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche, das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht, seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klar gestellt wird, dass es sich dabei um ein Gräuel handelt. Ende der Debatte. Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind, a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, dass dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Leviticus 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?
b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

c) Ich weiß, dass ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Leviticus 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich habe versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

d) Leviticus 25:44 stellt fest, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, das würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

e) Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, dass er getötet werden muss. Allerdings: Bin ich moralisch verpflichtet, ihn eigenhändig zu töten?

f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Gräuel darstellt (Leviticus 11:10), sei es ein geringeres Gräuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Können Sie das klar stellen?

g) In Leviticus 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, dass ich Lesebrillen trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt es hier ein wenig Spielraum?

h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Leviticus 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

i) Ich weiß aus Leviticus 11:6-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe? j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Leviticus 19:19, weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüberhinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, dass wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammen zu holen, um sie zu steinigen (Leviticus 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Leviticus 20:14)


Ich weiß, dass Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, dass Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, dass Sie uns daran erinnern, dass Gottes Wort ewig und unabänderlich ist. Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan Jake“ (Zitat Ende)


Der Text stammt von einer auch sonst sehr interessanten Website, nämlich http://www.dittmar-online.net


Charlyweisswas  22.02.2011, 13:17

Göttlich!

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Da fragt man sich, warum nun aus diesem Katalog ausgerechnet die Homosexualität im 21. Jahrhundert noch Sünde sein soll. Warum nicht das Tragen von Stoffen aus zweierlei Garn?

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Gab's darüber mal irgendwann eine Online-Abstimmung unter Katholiken?

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Reisswolf53  22.02.2011, 14:24
@Charlyweisswas

Keine Ahnung! Aber über sowas wird doch auch bei den katholischen Kirchenfreunden im Zeitalter der oberhirtlichen "ex cathedra" - Infallibilität nicht abgestimmt!

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