Temperatur Reaktionsgeschwindigkeit?

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Allgemein steigt die Reaktionsgeschwindigkeit proportional zur Temperatur. Das wird in der Arrheniusgleichung exakt dargelegt und mit der RGT-Regel im Faustformelformat.

Die simple Erklärung: Je höher die Temperatur desto schneller bewegen sich die Teilchen und desto größer ist die Chance, dass sich die Reaktanten (mit der notwendigen Aktivierungsenergie) treffen. 

Eine scheinbare Umkehrung gäbe es nur bei Produkten, die bei hohen Temperaturen wieder zerfallen (wobei dann natürlich die Frage wäre, ob die Zerfallsprodukte den ursprünglichen Reaktanten entsprechen oder ob sich neue Produkte bilden für die die Temperaturproportionalität wieder stimmt (z.B.: TNT zerfällt nicht in Salpetersäure und Toluol wenn es hoch erhitzt wird und NaCl nicht in Na und Cl2). Ebenso kann sich in der Kälte eine Konzentarionsänderung geben, die dann die Temperaturänderung überlagert soweit es die Reaktionsgeschwindigkeit betrifft. Z.B. Löst sich mehr CO2 in kaltem Wasser und das beeinflusst die Reaktion zu "Kohlensäure", aber dadurch wird der Arrhenius-Zusammenhang nicht invalidiert.

Bevarian  15.09.2016, 22:29

Die Zersetzung von Wasser wäre vielleicht ein Besipiel...  ;)))

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PeterJohann  15.09.2016, 22:52
@Bevarian

HA! Die gute alte thermische Dissoziation; und das Dumme ist, ich bin mir gar nicht mal sicher wieso auch das kein valides Beispiel für eine umgekehrte k/T Proportionalität ist. Eventuell sollte man es unter dem Aspekt der Reaktionsordnung betrachten. Die Hinreaktion wäre ein Reaktion 2ter Ordnung und der Zerfall eine 1ster Ordnung und dann dürfte die Temp-Proportionalität wieder passen 

- um das zu ergründen bräuchte ich jetzt erst etwas Schlaf und dann eine längere Telefonkonferenz mit HR zum Thema Gender Mainstreaming und Diversität....

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Jein.

Es gibt exotherme und endotherme Reaktionen.
Beide treten immer gleichzeitig auf: Ist die Hinreaktion exotherm, dann ist die Rückreaktion endotherm und umgekehrt.

Aufgrund von chemischen Gleichgewichten (Le Chatelier) wird die exotherme Reaktion gefördert, wenn man die Temperatur senkt. Dabei kommt aber auch eine niedrigere Reaktionsgeschwindigkeit ins Spiel (Kollisionstheorie).

Nun kann es sein, dass es eine Reaktion gibt, die bei Temperatursenkung die niedrigere Reaktionsgeschwindigkeit mit der Verschiebung des Gleichgewichts wett macht.

Ein konkretes Beispiel kann ich nicht liefern, und ich bezweifle auch, dass es eines gibt. Theoretisch möglich ist es jedoch.

314156926  15.09.2016, 22:30

du vermischst hier glaub Kinetik mit Thermodynamik. bei Kälte laufen alle Reaktionen langsamer. das Thermodynamische GGW hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun

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wrnxxx  16.09.2016, 22:17
@314156926

Diesen Gedanken habe ich auch gehabt.

Da allerdings die Verschiebung des chemischen Gleichgewichts eine direkte Förderung der Hin- bzw. Rückreaktion zur Folge hat, kann unter bestimmten Umständen die Reaktion schneller ablaufen.

Gehen wir mal von einem (fiktiven) Extremum aus:
Ein Reaktion findet bei Temp x statt, das Gleichgewicht befindet sich komplett auf der Produktseite. Senkt man nun die Temp um nur ein einziges Grad, so befindet sich das Gleichgewicht zu 100% auf der Eduktseite.
Dies bedeutet unweigerlich, dass die Rückreaktion bei niedriger Temp schneller abläuft. (Zuvor nämlich gar nicht)

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Sicher bin ich mir nicht, allerdings würde ich aufgrund meines Wissen über die Chemie sagen, dass es keinen Sinn ergeben würde, wenn es so wäre.

bin mir allerdings, wie gesagt, nicht 100%ig sicher

Schneller nicht, aber besser. Z.B. Substitution am Kern. Siehe dazu auch KKK-Regel

SlowPhil  15.09.2016, 23:59

White People only? Was hat das mit Chemie zu tun?

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beelee  16.09.2016, 07:41
@SlowPhil

Ein Blick in dein Chemiebuch hätte es auch getan. Manchmal kann man deutsche Abkürzungen eben nicht mit allem Vergleichen.

In diesem Fall stehen die drei K's für Kern, Kälte, Katalysator. Hat also gaaaanz viel mit Chemie zu tun ;-)

Bestimmt findest du auch im Internet etwas darüber

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