Studium macht mich unglücklich?

7 Antworten

Hallo,

deine Situation tut mir von Herzen sehr leid. auch ich War vor einigen Jahren in solch einer ähnlichen Situation. Ich habe damals auf Lehramt studiert, da es schon immer mein Traum War Lehrerin zu werden. Allerdings War ich dem Stress und Leistungsdruck der Uni nicht gewachsen. Ich erkrankte aufgrund meines Studiums und litt unter einer Psychose. Das War der Grund, weshalb ich mein Studium abbrach. Danach begann ich eine kaufmännische Ausbildung. Ich bereue es bis heute nicht, die Hilfe der Ärzte und meiner Familie angenommen zu haben und eine Ausbildung zu beginnen. Wenn ich meine jetzige Situation mit der damaligen vergleiche, bin ich heute viel glücklicher weil mich mein Beruf, den ich derzeit erlernen, erfüllt und mich sehr glücklich und zufrieden macht. Man hat viel mehr Freizeit und das lernen fällt einem auch nicht schwer, weil das Niveau einfach geringer ist. Mit meinen Noten bin ich auch sehr zufrieden (im Vergleich zu meinen damaligen studienleistungen). In der Ausbildung hast du auch feste Ansprechpartner und bekommst zu gegebener Zeit ein Feedback zu deinen Leistungen, was mir sehr wichtig ist. Und das beste: in der Ausbildung verdienst du sogar dein eigenes Geld, das ist auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl.

Mein Rat an dich: sprich auf jeden Fall mit deiner Familie und einem Arzt darüber, bevor es schlimmer wird. Ich selbst habe den Schritt damals zu spät getan und bin dann erkrankt. Vielleicht ist es sinnvoller das Studium abzubrechen und stattdessen eine Ausbildung zu beginnen?

Ich wünsche dir trotzalledem viel Kraft und Erfolg bei deinem weiteren Lebensweg!

Hi. Ich habe mich coachen lassen. Hab 200 € in die Hand genommen und bin zu einem privaten Coach gegangen, um herauszufinden, was ich will und ob der Bruch mit der bisherigen Karriere richtig oder falsch ist.

immer wenn ich mein studium zu ernst nehme und mich tagtäglich nur noch damit beschäftige, wird mir der druck zu groß und ich denke mir nur "scheiß drauf, dann studierst du eben länger als geplant/es muss nicht unbedingt ein 1er schnitt sein" funktioniert vielleicht nicht bei jedem, bei mir allerdings schon

Moin. Sie müssen und sollten Ihre Lebenszeit positiv gestallten. Fängt damit an, dass man morgens beim aufstehen sagt: Guten Morgen, liebe Sorgen, nun werden WIR auf's Positive umstellen. Dabei haben und werden WIR viel Spaß haben. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Aber erst Frühstücken, dann sieht die Welt und das Umfeld wunderschön aus.

Du solltest auf jeden Fall ein Semester Pause machen. Das darf man und das macht auch Sinn! Ich kenne Deine Situation ganz genau.

Ich musste, da aus armen Elternhaus, 5 Jahre Halbzeit arbeiten und nebenbei mein Informatik + Mathe Studium machen. Wie Du sagst, ist das sehr stressig und verlangt einem viel ab - teilweise auch in der Entwicklung, ja.

Ich habe daneben schon präventiv eine Therapie gegen einen sich anbahnenden Burnout gemacht, habe sehr viel mit autogenem Training, effektiven Entspannungsübungen, Sport und ganz gezielten Sozialkontakt-Fenstern gearbeitet, damit ich während der Zeit psychisch stabil geblieben bin. Auch unbedingt relativ gesund ernähren und möglichst keinen Alkohol oder ähnliches konsumieren, sonst wird alles viel schwerer.

Am Ende des Tages muss man aber auch genug Leidenschaft für sein Fachgebiet mitbekommen, um auch viel der Arbeit intrinsisch motiviert zu erledigen anstatt einfach nur zu lernen, damit man einen Abschluss bekommt.

Wichtig ist dabei, in der Uni gemeinsam mit Freunden zu lernen, nach Möglichkeit mehr Praktika als Theorie zu belegen und Strategien (ein paar von meinen habe ich oben ja geschrieben) gegen den Stress und die Überbelastung zu haben.

Insgesamt ist es auch oft sinnvoll, das Studium nochmal zu entschleunigen und mal eine Pause oder ein Auslandssemester einzubauen, in dem an nur so 16 ECTS macht.

Du entscheidest, was Du tust. Es ist nicht so, dass das Studium Dein Leben bestimmt, denn Du stellst Dich als komplett passiv da. Das bist Du niemals, man kann immer entscheiden, auch in einem Studium. Diese Wahrnehmung entspringt viel mehr einer, wie Du schon sagst, depressiven Phase, die man auch deutlich aus Deinem Text herauslesen kann.

In so einer Zeit solltest Du da Studium erstmal auf das Minimum reduzieren und wirklich aktiv daran arbeiten, dass es Dir besser geht und Du das Leben wieder mehr genießen kannst. Momentan machst Du den Eindruck, als wärst Du komplett ausgelaugt.

JuleNeigel  20.08.2017, 13:34

Vieles ist richtig, aber ich sehe bei der Fragestellerin eher das Problem, dass sie zum ersten Mal erkannt hat, dass ein Studenten-Dasein nicht einfacher ist, als das eines Azubi.

Der muss seine Ausbildung in einem gesteckten Rahmen machen und kann nicht mal eben langsamer machen, weil er sich nicht so fühlt.

Und ich könnte wetten, dass weder Burnout, noch Depressionen ärztlich gesicherte Diagnosen, sondern nur persönliche Empfindungen sind.

2