stimmt es wirklich, dass ein elektroauto bei kalten temperaturen 50-60kwh auf "100km" verbraucht (kurzstrecke)?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also sowohl meine ehemaligen Benziner, wie auch die ehemaligen Diesel und jetzt das Elektroautos zeigen bei Kurzstrecken externe Verbrauchswerte an. Bei allen wird schnell das Maximum der Anzeige erreicht. Ist doch normal.

Im Gegensatz zum Verbrenner, dessen Abgasreinigung oft nicht voll wirksam ist bei Kurzstrecken ist dem Elektroauto der Kaltstart egal und stresst den Motor auch nicht.

Das von Dir angesprochene Phänomen ist die Heizung, zum Start geht sie volle Pulle und auch eine Wärmepumpe hilft hier noch nicht. Da werden dann, je nach Auto 5-7kW an Heizleistung verwendet.

Sitz- und Lenkradheizung sind hierbei vollkommen vernachlässigbar.

Wer bspw. vorheizen kann, der hat dann einen normalen Verbrauch.

Und wenn Du einmal das Äquivalent berechnen würdest, dann wären das energetisch ein Kurzstreckenverbrauch von 7 Liter. Immer noch undramatisch, da meist Ökostrom zum Einsatz kommt. Beim Verbrenner der hier vielleicht 10 Liter verbraucht und den Motor extrem belastet kommen ganz andere Abgaswerte in die Umgebung.

Also wenn Kurzstrecke mit dem Auto, dann sollte es ein Elektroauto sein.

ichmagmemes 
Fragesteller
 28.12.2023, 22:59

wie wirken sich denn kurzstrecken auf das elektroauto hinsichtlich der reichweite aus? für die kalte jahreszeiten also wirklich worst case scenario: minus grade, nicht an der wallbox vorgeheizt, nur kurzstrecke von 5km.

sagen wir mal das auto hat eine reichweite von 400km. wie oft könnte ich diese kurzstrecken fahren bevor ich wieder aufladen müsste? komme ich dann mit den kurzstrecken insgesamt nur 150km weit?

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MaxSensibel  29.12.2023, 07:42
@ichmagmemes

Ist sehr individuell. Verkehr, Wetter, Fahrweise, Streckenlänge, alles spielt eine sehr große Rolle. Aber selbst wenn man das mit den 150km so annimmt, dann wären das 15 Fahrten hin und zurück an denen es auch diese Extremtemperaturen haben müsste und man auch keine Möglichkeit hat zu laden, das wären über zwei Wochen, oder eine Woche, wenn ich Mittags zum essen heimfahre. Sehr unrealistisch aber worst case. In echten Winterregionen mit viel Frost geht man in etwas von halber WLTP Reichweite aus, wenn viel Kurzstrecke dabei ist. In gemäßigteren Lagen hierzulande kommt man weiter. Grob kann man sagen, Regen kostet 10% Reichweite, Winterreifen kosten 10% Reichweite, Heizung kostet 10% Reichweite. Macht 30% höheren Verbrauch im Winter ggü. Sommer, Grob und jeder fährt und erlebt es anders. Fahre ich bspw. im Sommer auf der AB bei guten Bedingungen 150 bis 160, im Winter angepasst 120 bis 130, komme gleich weit.

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Wenn es sehr kalt ist und man gar nich oder nur sehr langsam fährt ergibt sich, rein rechnerisch tatsächlich ein so hoher Verbrauch pro km, genauso wie ein Verbrenner unter den gleichen Bedingungen auch mal 20 bis 50 l auf 100 km verbraucht.

Sinnvoll ist dieser Rechenansatz aber in beiden Fällen nicht.

Unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit zeigen sowohl Verbrenner als auch Elektroauto aus gutem Grund den Verbrauch pro Stunde und nicht pro 100 km an.

Tatsächlich geht ein Elektroauto aber auch bei Kälte sparsamer mit Energie um, als ein von einem Hubkolbenmotor angetriebenes Fahrzeug. Zwar braucht das E-Auto zusätzlich Energie für die Heizung. In den Brennräumen des Hubkolbenmotors werden aber dafür auch beim ganz normalen Betrieb schon 2/3 des Brennstoffes in Abwärme, statt in Bewegung umgesetzt. Das ist selbst im kalten Winter zum Heizen zu viel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

Davon habe ich auch schon gehört, dasselbe gilt analog im Sommer zur klimaanlage.

Da in diesen Autos mit einer Wärmepumpe geheizt und gekühlt wird ist das zwangsweise so dass das viel Strom braucht.

Wegen 10 km braucht mir nicht unbedingt die Heizung wenn es nicht gerade eiskalt ist und in eine Benziner der auch nicht warm geworden in der Zeit.

Vielleicht einfach nur die Heizung anmachen wenn man wirklich lange Strecken fährt weil 10 km das fährt man in 15 Minuten und das kann man auch mit der Jacke mal aushalten.

ichmagmemes 
Fragesteller
 28.12.2023, 20:47

also wie ich jetzt kurz aus dem video gehört habe, soll der größte verbrauch auf die eigene heizung der batterie draufgehen.

aber ein id3 kostet mind. 40k€ neu und gebraucht wahrscheinlich um die 20. ich fände es schade wenn man bei diesen beträgen trotzdem auf den komfort verzichten müsste. ja, mit der jacke überlebt man das auch, aber dann würde mir doch auch eine 500€ gurkenkiste reichen. weißt du was ich meine?

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Michael941  28.12.2023, 21:05
@ichmagmemes

Ja ich weiß es und ähm ich habe mich aus dem Grund vor zwei Jahren noch mal für Benzin entschieden.

Wenn sich dieses Problem mit den Akkus und der geringen Reichweite nicht ändert werde ich vor 2035 noch mal ein Benziner kaufen.

100 km das ist ganz zu vergessen oder 200 das bist du gleich gefahren das ist nichts. In einer großstadt fährst du eh besser mit dem ÖPNV weil es billiger ist und wegen dem parkplätzen und auf dem Land 200 km das fährst du innerhalb von einer Woche und wenn du die Heizung anmachst kannst du vergessen.

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MaxSensibel  28.12.2023, 21:42

Klima kostet eigentlich keine großartige zusätzliche Energie im Elektroauto. Im Sommer also kaum ein relevanter Unterschied ob man mit Klima entspannt fährt oder ohne schwitzt. Ist nur die Heizung im Winter, die knallt richtig rein auf kurzen Strecken,

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Projectpandora  09.05.2024, 15:52

meine schwiegermutter braucht es immer brüllend warm, weil total kälteempfindlich.. im auto hat sie im winter die heizung auf 26 grad plus jacke an. dazu jeden tag frisch einkaufen fahren, von supermarkt zu supermarkt, zu nächstem supermarkt, also immer wieder schön 4-8km trips mit 20min abkühlphase während des parkens und einkaufen und beschwert sich über den extrem hohen verbrauch. habe auch schon zu ihr gesagt: jetzt noch schön autobahn dazu und du hast exakt das fahrerprofil, für das eautos am schlechtesten geeignet sind

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https://www.youtube.com/watch?v=Zf-ikz0wrls

Da der Verbrauch der Klimatisierung unabh. von der Geschwindigkeit ist, reduziert sich bis zu einem gewissen Grad der Verbrauch pro 100km mit steigender Geschwindigkeit.

Wenn das Auto am Stromnetz hängt, kann man es auch direkt aus dem Stromnetz vorklimatisieren um die Reichweite nicht unnötig schrumpfen zu lassen.

notting

Woher ich das weiß:Hobby