Steuerkette bei Auto kaputt - Privatkauf. Welche Rechte?
Hallo zusammen,
vor zirka 2 Wochen habe ich mir ein neues Auto zugelegt, nämlich einen Mercedes S212 E400. Jetzt macht aber bereits der M276 Motor Probleme. Nämlich ist laut Mercedes Vertragswerkstatt die Steuerkette zu lang und muss gewechselt werden, was dann zirka 6000 Euro, wenn nicht mehr kostet. Jetzt ist meine Frage, welche Rechte ich denn als Käufer bei dieser Sache habe? Habe lediglich ca. 250km auf das Auto gefahren, das Problem muss somit ja schon beim Kauf bestanden haben.
LG und vielen Dank!
2 Antworten
Ich würde mir erstmal eine Zweitmeinung einer anderen Firma einholen. Mercedes ist bei älteren Autos schnell dabei, den Kunden sonst was zu empfehlen und Dinge zu tauschen - mir ist da am W202 damals auch einiges angedient worden, weil man wusste, ich bin recht finanzstark und ein guter Kunde, nur war ich technikaffin genug um zu erkennen, wo man mich abzocken will. Mir wurde beim W202 auch mal ein Schaden an der Steuerkette "diagnostiziert" und gleich angeboten, ich solle ihn abtreten und einen Vorführwagen kaufen, die seien grad günstig und binnen 24 Stunden zu bekommen; ein anderer Händler merkte hingegen sofort, dass es nur das hydraulische Ventilsteuerelement war, das nicht die Welt kostete.
Die E-Klasse W212 ist bis zu 15 Jahre alt und eventuell wollen sie den nur billig abschwatzen - bei Mercedes in meiner Heimat war es oft so, dass Rentnern die Autos abgeschwatzt wurden und dann der Lehrling für 1000 Euro das angeblich "defekte Auto" weiter fuhr, ohne was dran gemacht zu haben - ich kann mich an einen W220 erinnern, angeblich kapitaler Motorschaden, von einem alten Opa mit viel Kohle, der dann einen W212 kaufte.
Eine Kette längt sich nicht einfach über Nacht - die kündigt sich durch schnarrende Geräusche schon länger an und das hört man auch, wenn die Kette zu lang ist. Das hätte man vor Wochen schon gehört und Tricks, wie man die Geräusche wegbringt, gibt es nicht.
Ansonsten müsste man dem Verkäufer der E-Klasse arglistige Täuschung bzw. Kenntnis nachweisen, dass er den Mangel schon gekannt hat,aber das ist ein weiter Weg und man müsste u.a. Werkstätten ausfindig machen, die das Auto kannten und wussten, was da alles los gewesen sei. Kann man das nicht, hat man keine Handhabe.
Kann ja sein, dass der Verkäufer es selber nicht wusste, ich würde ihn aber damit zumindest freundlich konfrontieren ohne mit Anwalt zu drohen und den letzten Händler anrufen, der die letzte Inspektion erledigt hat - da kann schon einiges zutage kommen und auch an der Reaktion der Beteiligten kann man einiges erkennen.
Was auch noch heute beim Händler aufgefallen ist: jemand hat sich schon mal im Motor zu schaffen gemacht, der ganze Dichtstoff war nämlich nicht original, und es fanden sich manche komische Markierungen... Ins System geschaut, stand aber bei dem Fahrzeug nichts von ner Motor Reparatur oder sonstigem.
Würde auch davon ausgehen, dass der Verkäufer davon keine Ahnung hatte, machte einen ehrlichen und reellen Eindruck....
Vorbesitzer hat er 2, und 138.000KM Laufleistung auf der Uhr. Verbastelt wirkt er wirklich nicht, bis auf eine nachgerüstete Alarmanlage sollte laut Mercedes alles original sein. Auch keine Leistungssteigerung oder sonstiges. Fast lückenloses Scheckheft hat er auch noch.
Und wie gesagt bis auf den Dichtstoff, der nicht original ist (somit hat schon mal jemand etwas im Motor nachgeschaut) fand man keine Auffälligkeiten. Kann man ja aber auch schlecht nachweisen, ob das von dem Vorbesitzer, oder dem Vor-Vorbesitzer gemacht wurde.
Ich kann ja auch mal den Fehlercode hier posten, hätte auch ein Bild hochgeladen, aber das dauert, da Gutefrage das erst so akzeptieren muss: Nämlich P002177: Die Position der Einlassnockenwelle (Zylinderreihe 2) weicht vom Sollwert ab. Die befohlene Position ist nicht erreichbar.
Die Kette muss nicht gelängt sein. Die Position der Kettenräder auf der Nockenwelle kann verschoben sein. Wann war die letzte Wartung oder der Kettenwechsel. Wieviel km und wie alt. Wurden im Vorfeld die Fehler gelöscht. Fehlerprotokoll auslesen. Was steht im Kaufvertrag. Er wusste wahrscheinlich warum er verkauft werden sollte.
Schon mal vielen Dank für deine Antwort! Also: Laut Mercedes liegt es an der Steuerkette, nicht an den Kettenrädern. Das Auto ist ein 2013er Baujahr, somit mit dem 276 AL 30 mit 3l Hubraum und hat 138.000 KM gelaufen. Die Fehler wurden mehrfach gelöscht, jedoch ohne Erfolg. Der Kaufvertrag ist ein vorgefertigter ADAC Vertrag.
naja, 6000 Euro sind halt schon ein ganzer Batzen Geld... Vor allem wenn der Schaden eben schon beim Kauf bestand...
Lasse dir bei MB die Historie ausdrucken. Dort stehen alle Reparaturen Rückruf und Wartungen drin. Es gab bei verschiedenen Motoren eine neue bessere Kette. Schaue dir bei Youtube von Auto Zimmer verschiedene Videos zu Problemen mit der Steuerkette an.
Danke für deine Antwort. Hab ich bereits gemacht, die Historie sieht eigentlich gut aus, war (außer 2 mal) immer bei Mercedes Vertragswerkstätten in der Wartung. Rückrufaktionen vom Motor aus gibts nicht und es wurde (außer dem Klimakompressor) noch nichts gemacht. Auch von ner besseren Kette wussten die nichts, ich glaube eher, dass da wieder die selbe eingebaut wird...
Wenn man die Nockenwelkensensoren ausbaut, kann man die Stellung der Nockenwelle zur Steuerzeit kontrollieren sowie rechts zu links. Bei Abweichungen werden die Sensoren ansprechen. Kontrolliere auch ob Öl im Stecker ist. Dann Sensoren wechseln. Das Öl kriecht sonst weiter bis ins Steuerteil. Das kann auch zu Fehlenrn führen. Mehr kann ich auch nicht dazu sagen. Schaue dir diverse Videos von Motoren Zimmer auf Youtube an.
Oh nein, ja, die Kette ist auf alle Fälle durch. Fehlercode im System + bei Kaltstart kommen sehr komische Geräusche, wie man es eben von ner zu langen Steuerkette gewohnt ist. Was ich dazu sagen muss, ist, dass ich es schon beim Kauf bemerkt habe, aber der Verkäufer hat nur gemeint, er wisse von nichts, und dann hab ich es (leider, wg. fehlender Fachkenntnis) nur als Einzelerscheinung abgetan, bei darauf folgenden Motorstarts war das Geräusch nämlich weg...