Sprachkurs + Schauspielkurs oder nur Schauspielkurs in Amerika besuchen?

4 Antworten

Du möchtest keine negativen Antworten, aber: Wenn Du Schauspielerin werden möchtest, solltest Du Dich daran gewöhnen, Dir sachliche realitätsnahe Kritik um die Ohren hauen zu lassen. Denn der gesamte Weg bis zum Schauspieler hat keinen Raum und Platz für Idyllen, Träume und mangelnden Realitätssinn. Deine Idee ist nicht gut durchdacht und scheint weniger die wesentlichen praktischen Akspekte zu berücksichtigen als einen Traum von "Schauspielen in den USA" - um jeden Preis und "irgendwie.

Ohne eine fundierte Ausbildung wirst Du nicht Schauspielerin, denn Schauspieler nennt sich, wer den Beruf gelernt hat und in der Lage ist, diesen professionell auszuüben. Die Schauspielausbildung geht 3,5 - 4 Jahre. Sämtliche Fächer, die Stimme, Sprache und Sprechen trainieren, werden in Deiner Muttersprache absolviert - es sei denn, Du kannst eine Fremdsprache AUF ALLEN EBENEN und ohne jede Einschränkung ebenso gut bedienen wie Deine Muttersprache. Sprechtraining und Improvisation in einer Dir absolut vertrauten Sprache ist eines der Haupt-Arbeitsmittel, über das Du an Techniken des Spielens heran geführt wirst. Du musst in dieser Sprache jederzeit frei improvisieren, sämtliche vorstellbaren Emotionen und Situationen ausdrucksvoll umsetzen und Deinen Trainingspartner ebenfalls spielend verstehen können - dies ist Grundbedingung dafür, dass Du überhaupt letztlich an gutes Spielen heran kommst.

Ein Schauspielunterricht in einer Sprache, die Du nicht auf allen Ebenen sicher sprichst und verstehst, ist umnöglich. Um z.B. Emotionales umsetzen zu können, Dich streiten zu können, Panik zu entwickeln oder auf jede Nuance Deines Spielpartners mit glaubhafter Körpersprache, Mimik und Handlung reagieren zu können, MUSST Du im Training Deine Muttersprache sprechen.

Abgesehen davon, dass 5.000 ein irrsinniger Haufen Geld für 4 (!!) Wochen Schauspielunterricht sind, in denen Du aufgrund der Sprachbarriere und knappen Zeit nichts lernen würdest (ich denke auch nicht, dass man Dich da mitmachen lassen würde, da Du ein Hemmnis für die anderen Kursteilnehmer wärst), müsstest Du auch noch für Flug und 4 Wochen Aufenthalt, Leben, Essen etc. in den USA bezahlen.

Warum so umständlich, so teuer und so nutzlos - wenn Du in Deutschland problemlos erste Kurse und Workshops besuchen und Dich erst einmal ausprobieren könntest? Eine Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule würde ich an Deiner Stelle nicht ohne eine gute Zeit intensiver Vorbereitung machen, das wäre sinnlos. Die Anwärter auf die Schauspielschulen bringen in der Regel absolvierte Kurse und diverse Theatererfahrung in Sprechrollen neben ausgeprägtem Talent zumeist in mehreren Disziplinen mit. Man sollte sich auf eine starke Konkurrenz einstellen, die man nicht ohne Theatererfahrung und eine gute Vorbereitung mal eben so in die Tasche steckt.

In den USA gibt es eine x-fach größere Zahl an gut vorbereiteten und oft bereits über Jahre erfahrenen Schauspielanwärtern - man wartet dort nicht auf untrainierte Anfänger aus Europa, auch sind die USA für Leute mit Schauspielwunsch absolut kein Land, in dem man einfach so an Hunderttausenden talentierter und für ihren Traum aktiver Leute vorbei spaziert und "Karriere" macht. Gerade auch für ausländische Schauspieler gilt das. Für Theater oder Film in den USA bist Du erst interessanter, wenn Du in Deutschland nach einer fundierten Ausbildung eine sichtbare Karriere gemacht hast. Aber dann auch nur, wenn Du ein sehr gutes, korrektes, sicheres und freies Englisch sprichst, das auch "spielbar" wäre. Schauspiel professionell zu lernen - damit würdest Du bereits ausreichend zu tun haben - auch schon in Deiner Muttersprache. Da bliebe in den nächsten Jahren keine Luft, um auch noch ein Lernen und Arbeiten in den USA vorzubereiten, davon kannst Du ausgehen. Wenn Du Österreicherin bist, würde man sich an einer Deutschen Schauspielschule allein schon Deines rollenden Rs ausgiebig annehmen, denn auch bezüglich Sprechen gibt es hier bereits immens viel zu lernen.

Ein kleiner Tip, solltest Du irgendwann erste Spielerfahrungen an Orten sammeln, an denen ausgebildete Schauspieler Deine Kollegen wären: Sage nicht "Schauspielern". Das gilt unter Schauspielern als eine Art Herabwürdigung professionellen Spielens, es wird gleichgesetzt mit "Herumtingeln, mal hier, mal da improvisiert spielen, auf unprofessionellem, ungelerntem Niveau. Das Wort wird im Radius professionellen Spiels nicht gern gehört.

Mein Rat: Lerne Schauspiel an einer vernünftigen Deutschen Schule, mache Deine Prüfungen in Deutschland, bereite Dich auf Aufnahmeprüfungen für die Schulen einige Jahre sehr gut vor (bis 25 nimmt man in der Regel auf) und vergiß die USA - wenigstens bis Du den Beruf erfolgreich gelernt und weitere Spielerfahrung über aussagekräftige Rollen hier in Deutschland gemacht hast. Und falls Du an Film denkst, bedenke dies: Bühnenfach ergibt die bessere Ausbildung, auch beim Film laufen Theaterschauspieler vielen Castingteilnehmern, die nur Filmerfahrung haben, den Rang ab.

darkjuly  12.10.2015, 11:04

Was sagt man im professionellen Bereich anstatt "schauspielen"?

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MissMarplesGown  12.10.2015, 18:08
@darkjuly

Schauspielen ist absolut ok. Auf GF wird oft SchauspieleRn geschrieben - es heißt Schauspielen. Schausspielern ist die "Schmuddelversion". ;-)

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darkjuly  12.10.2015, 23:01

Achso haha

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darkjuly  15.10.2015, 18:26

ich habe auf deine Kommentare unter meiner Antwort geantwortet...

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darkjuly  18.10.2015, 22:54

hab wieder auf deine Kommentare unter meiner Antwort geantwortet :)

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darkjuly  02.11.2015, 13:31

Die Fragenstellerin hat unter meiner Antwort auf deinen Kommentar geantwortet

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Ich empfehle dir eine Ausbildung an einer deutschen Schauspielschule, da die Amerikanischen nicht die besten sind. Die sind da ziemlich auf Impro und so spezialisiert... das ist an manchen Stellen sicher gut, aber naja.

MissMarplesGown  12.10.2015, 19:21

Auch in den USA gibt es herausragende Stage Schools. Juilliard z.B., eine erstklassige Schule für Dance, Drama, Music. Wer hier Schauspiel studiert hat, hat allein bereits durch die gute Ausbildung eine hilfreiche "Eintrittskarte" zu interessanten Rollen für Film und Theater. Überdurchschnittlich viele der hier ausgebildeten Künstler erhalten später mehrfache Nominierungen und Preise für ihre Leistungen. Herausragendes Talent ist hier in besten Händen, aber auch Voraussetzung für die Aufnahme. Die Bühnenausbildung ist phantastisch und über die USA hinaus bekannt, die musikalische ebenso. Die Anforderungen an Neubewerber sind entsprechend hoch, hier werden gezielt Talente gefördert, es gibt keine Aufnahme für "Jedermann", es werden aber bei entsprechender Qualifikation Stipendien auch über die gesamten 4 Jahre vergeben.

Einige gute US-Schauspieler haben hier ihr Handwerkszeug gelernt, z.B: Christopher Reeve, Laura Linney, "Mandy" Patinkin, Elizabeth Reaser, Kevin Spacey, Jeanne Tripplehorn und Robin Williams, auch Sophie von Kessel kam als Deutsche Schauspielerin über das Max-Reinhardt-Seminar für ein Jahr an die Juilliard. Oft erhält man hier tatsächlich einen Platz über konkrete Empfehlung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard\_School

Juilliard ist führend bezüglich der Qualität der Ausbildung insbesondere von Musikern und Schauspielern in den USA und nicht wenige andere Schauspielschulen orientieren sich hier inhaltlich. Es gibt viele kleinere Schulen, die ebenfalls eine vernünftige Ausbildung anbieten - und entsprechend der größeren Fläche der USA gibt es immens mehr Angebote für Schauspieler als in Deutschland. Dass Schauspielausbildung in den USA ziemlich auf "Improvisation und so" ausgerichtet sein soll, stimmt so pauschal nicht. Was heißt "und so"? Improvisation ist ein immens wichtiges Fach, das eine Menge unterschiedliches Handwerkszeug vermittelt und wichtige Fähigkeiten gezielt  trainiert - die dann bei Weiten nicht nur für tatsächliche Improvisation genutzt werden, sondern fürs Spiel generell. Es gibt wichtige Lernprozesse im Verlauf der Ausbildung, die erst während der Improvisation "aktiviert" und vertieft werden.

Wenn Improvisation vernachlässigt wird, ist dies innerhalb der Ausbildung ein großes Manko und später im Spiel sichtbar. "Improvisation" trainiert nicht lediglich, wie man sich durch eine Szene "wurschtelt", wenn man den Text nicht gelernt hat oder "Freestyle" angesagt ist - durch Improvisationstraining entstehen bessere und lebendigere persönliche Ausdrucksmöglichkeiten, Konzentrations- und Reaktionsvermögen werden gut ausgebildet.

Gerade die Impulse, die spontan entstehen können, wenn man gelernt hat, diese auch z.B. im Zusammenspiel mit Partnern zu händeln, machen das Spiel noch wesentlich glaubwürdiger und lebendiger als jede Spielfähigkeit, die überwiegend anhand starrer "Choreografie" entwickelt und aufgebaut wurde. Wenn tatsächlich einige Schulen einen ihrer Schwerpunkte auf Improvisation legen (wobei sie unter Garantie andere Bereiche deshalb nicht vernachlässigen), ist dies eine sinnvolle Entscheidung, die eine Ausbildung näher an die gute Ausbildung des Theaters heranführt. Daran ist nichts zu kritisieren, denn auch, wenn später dann NICHT improvisiert werden soll, fließen die feineren Skills, die anhand Improvisation gelernt wurden, in die Szene mit ein. Das ist dann generell vorhandene und jederzeit abrufbare spielerische Qualität, nicht nur "an manchen Stellen, aber naja".

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darkjuly  12.10.2015, 23:00

Alles gut, ich wollte niemanden angreifen, ich habe keine Beweise dafür, dass meine Behauptung wirklich stimmt, ich habe lediglich davon gehört, allerdings von einer Schauspielerin, die in England studiert hat und ich bin einfach mal davon ausgegangen das die Behauptung gestimmt hat. Es wäre nicht nötig gewesen, so einen langen Text zu schreiben, bloß um meine (zugegeben) nicht fundierte Behauptung zu wiederlegen.

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MissMarplesGown  13.10.2015, 20:30
@darkjuly

Es wäre nicht nötig gewesen, so einen langen Text zu schreiben, bloß um meine (zugegeben) nicht fundierte Behauptung zu wiederlegen.

Du hast niemanden konkret angegriffen, aber Du hast Dinge und Themen in falsches Licht gestellt - und dies wiederum wirkt sich aus auf die Vorstellungswelt von Fragenden und gibt ihnen auch keine gute Orientierung bezüglich Schauspiel oder "Schauspieler-Werden". Doch, das war absolut nötig. Es korrigiert, was korrigert werden muss, der Text gibt darüber hinaus weitere wichtige Aufklärung und Information und beugt falschen Ideen und Vorstellungen vor, die in den Köpfen insbesondere junger Leute bereits Verwirrung stiften und auch Schaden anrichten.

Abgesehen davon ist es für Leute, die hier im Gegensatz zu den meisten anderen Usern, die in diesen Themen antworten, Berufserfahrung haben, auf Dauer ärgerlich, solche Dinge immer wieder lesen und korrigieren zu müssen.

Du scheinst nur verstanden zu haben, dass ich Deine (tatsächlich sehr voreingenommene und falsch informierende) Aussage "widerlegen" möchte? Ich schreibe hier auch über Improvisation - und es war absolut nötig, diese nach der von Dir vorgenommenen Abwertung wieder in das Licht zu rücken, in das sie gehört. Damit Leute mit Schauspielwünschen und -Ideen sich hier nicht falsch orientieren.

Es gibt Schauspielseminare und Kurse, die sich allein diesem komplexen Thema widmen - und wenn man auf GF einen solchen Beitrag liest, könnte man danach denken, ein solcher Kurs würde nicht nur nicht lohnen, sondern einem auch noch mangelhaftes oder minderwertiges Spiel vermitteln - allein, weil es um Improvisation geht. Daher sind durchaus mehr Worte und detailiertere Info nötig. Es ist für Laien bereits schwierig genug, diesen seltsamen und in seinen inneren Prozessen und Abläufen nicht ohne Weiteres greifbaren Beruf zu erfassen, ohne den äußeren Klischees, Falschvorstellungen und Vorurteilen zu verfallen, die darüber grassieren.

Ich möchte Dich wirklich nicht ärgern... aber mir fallt auf, dass Du seit eigenen Wochen in Fragen zu Schauspiel vieles schreibst, was einer fachlichen Sicht ganz offensichtlich nicht entgegenkommt. Es gibt beinahe täglich Fragen zu Schauspiel, gestellt von zumeist jungen Mädchen mit Träumen, Klischees und Unkenntnis im Kopf. Wenn dann solche Antworten und "Infos" gegeben werden, verbreitet sich ein völlig falsches Bild über Schauspiel ansich (Improvisation ist eine der "höheren" Künste im Schauspiel, kein Mangel, kein Indiz für schlechte Ausbildung!), aber auch über die USA (dort wird Schauspiel NICHT allgemein auf schlechterem Niveau gelernt, die USA ist riesig und beherbergt ein sehr vielfältiges und gigantisches Angebot zum Erlernen des Berufes mit vielen unterschiedlichen Ansätzen, es führen 1000 Wege nach Rom) und junge Menschen erhalten falsche Vorstellungen von dem, was Schauspiel ist, was Theater ist, was tatsächlich Inhalt von Ausbildung ist oder sein kann (und wozu dies dient!) und was die Bedingungen sind oder sein können, unter denen Schauspiel oder auch Ausbildung stattfinden.

ich habe lediglich davon gehört, allerdings von einer Schauspielerin, die in England studiert hat

EINE Person, die ein ganzes Land mit 50 Staaten (einige so groß wie Deutschland) auf die Qualität von Schauspielausbildung zuverlässig und objektiv "gescannt" haben möchte - und Du gehst davon aus, dass sie das KANN? Schauspiel hat auch sehr viel mit Unterscheidung zwischen und Wahrnehmung von Realität und Traum zu tun. Nicht nur in der Praxis, auch in der Theorie.

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darkjuly  14.10.2015, 00:24

Ich verstehe, dass du mich nicht ärgern möchtest, aber ich muss sagen, dass du mich mit deiner Aussage, dass ich auf viele Fragen zum Thema Schauspiel falsch geantwortet habe, ein wenig verunsichert hast. Ja, ich möchte Schauspiel studieren, aber irgendwie muss ich doch meinen Horizont zu diesem Thema erweitern, oder nicht? Wem soll ich glauben, wenn nicht ausgebildeten Schauspielern (demnach müsste ich deine Aussagen schließlich auch gründlich hinterfragen)? Darf ich Peter Brook glauben, was er in seinen Büchern über beispielsweise chinesisches Theater sagt, denn, seinen wir ehrlich, wie soll ein englischer Schauspieler die Bereiche des chinesischen Theaters in vollem Umfang erfassen? Und nicht genug, dass er ähnlich viele Äußerungen zum japanischen Theater macht... Siehst du das Problem? Ich bin jemand, der sehr viel mehr hinterfragt als andere Jugendliche in meinem Alter. Zudem würde ich sagen, dass meine Vorstellungen vom Beruf des Schauspielers um einiges realistischer sind, als die der meisten anderen hier. Mir ist also durchaus bewusst, dass Improvisation ein sehr wichtiger Bestandteil der Schauspielkunst ist, aber so, wie diese Schauspielerin sagte, klang es, als würde dort überwiegend Improvisation unterrichtet und gute Improvisation ist nicht das einzige wichtige Kriterium, wenn es um eine allumfassende Schauspielausbildung geht - aber ich will nichts sagen, du bist die sudierte Schauspielerin von uns. Was müsste ich denn deiner Meinung nach tun, damit ich für diesen Beruf geeignet bin?

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MissMarplesGown  14.10.2015, 06:43
@darkjuly

Du schriebst auch über "auf Knopfdruck weinen" beim Spielen - sorry, auch das war einfach Unsinn und stimmte so nicht, siehe den entsprechenden Thread.

Was müsste ich denn deiner Meinung nach tun, damit ich für diesen Beruf geeignet bin?

Zunächst bezüglich der Einschätzung eigenen persönlichen Wissens etwas bescheidener werden und erst einmal eine Menge tatsächlich selbst lernen und erfahren, bevor Du lediglich das, was Du von einzelnen Personen gehört hast, wiedergibst. Dein China- und Japan-Beispiel ist kein Argument dafür, jemandem 1:1 zu glauben, der derartig unlogische und einseitige Aussagen macht. Google doch einmal im Internet Möglichkeiten in den USA zum Erlernen des Schauspielberufes und lasse Dir ruhig einige Tage Zeit. Dann würdest Du sehen, wie dort insbesondere Impfovisation vertreten ist. Ich schrieb Dir ausserdem, wozu Improvisation gut ist. Dein Schreiben machte nicht den Eindruck, als hättest Du bereits gewusst, dass dabei Fähigkeiten ausgebildet werden, die dann nicht nur bei Improvisation selbst zum Einsatz kommen, sondern dass diese sich GRUNDSÄTZLICH positiv auf ein natürliches und überzeugendes Spiel auswirken.

In einem so großen Land wie den USA KANN aus ganz logischen und sachlichen Gründen bereits nicht alles, was mit Schauspielschule zu tun hat, murks sein. Egal, wer das gesagt hat. Wenn diese Frau tatsächlich ausgebildete Schauspielerin ist, kann sie nicht so einseitige Darstellungen von sich geben (es sei denn, sie ist tatsächlich völlig voreingenommen und uninformiert) und auch nicht derart negativ über Improvisation sprechen, die angeblich so gut wie "alles" sein soll, was man in den USA lernt. Das ist einfach ganz großer Blödsinn - und wenn Du vernünftiger als andere in deinem Alter bist (wie alt bist Du?) und sachlich reflektierst, was man Dir erzählt, müsstest Du dies auch von allein feststellen.

Diverse Talente solltest Du bereits jetzt mitbringen, denn diese werden vorausgesetzt - ohne Talent (nicht zu verwechseln mit "auch mal irgendwo gespielt haben" oder "ich will das unbedingt lernen") macht eine solche Berufswahl keinen Sinn. Die meisten Leute, die an Schauspielschulen nicht genommen werden, sind enorm talentiert - dies sind keine Untalentierten. Der Level der Bewerber ist im Schnitt sehr hoch. Von den Talentierten werden beim Vorsprechen nur die Besten oben abgeschöpft, genauso ist es bei der Vergabe von Stipendien, ohne diese können  sehr viele Schauspielanwärter ihre Ausbildung gar nicht finanzieren.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, bereits in sehr jungem Alter bzw. Jahre vor dem Versuch einer Aufnahme an einer Schauspielschule alle Ebenen gezielt zu trainieren, seine Talente aufzubauen, seine Wahrnehmung zu schärfen, seine Stimme zu pflegen und zu entwickeln, sich mit Texten und Charakteren zu befassen, seine Konzentration und Belastbarkeit zu trainieren, sich emotional auseinander zu setzen etc. Dies ist absolut zu empfehlen, man marschiert da nicht einfach unpräpariert hin, wenn man das Abi in der Tasche und das Aufnahmealter erreicht hat, das würde nicht funktionieren. Viele Schauspielschüler, die gut genug waren, angenommen zu werden, brechen in den ersten Wochen oder Monaten der Ausbildung bereits an einem ganz banalen Thema weg: Der sprotlichen Kondition.

Wer davon früh weiß, baut seine Fitness nicht erst 6 Wochen vor dem Vorsprechen auf, sondern Jahre vorher - und ernsthaft. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wichtig es in diesem Beruf ist, dass keine Klischees und falschen Vorstellungen geglaubt und verbreitet werden, sondern dass man sich mit der REALEN PRAXIS  befasst. Schauspiel ist Praxis, darüber reden hat noch niemanden zum Schauspieler gemacht oder ihn seinem Traum auch nur näher gebracht. Nicht reden und träumen und wünschen ist das Ding, sondern TUN, aktiv werden und bleiben.

Es gibt sehr viele junge Leute, die sehr viel darüber reden, dass sie in den nächsten Jahren Schauspieler werden (wollen) -. und denen aber gar nicht bewusst ist, dass sie dann besser vorgestern mit den Vorbereitungen beginnen sollten. Sie reden darüber, wollen etwas, reden über Theater, Schauspiel, Film und Schauspieler und beurteilen, was sie aufschnappen - und haben aber kaum eigene ausreichende Erfahrung oder wissen bereits, was sie selbst täglich dafür tun können, um in einigen Jahren brauchbarer dazustehen und einen Fuß in die Ausbildung zu bekommen. Praxis, Aktivität, Erfahrung zählt hier, nicht reden, denken und meinen. Dies ist nicht meine Meinung, sondern meine Erfahrung.

Vielleicht hörst Du Dir dies hier einmal an (Wendy Alane ist Talent - Managerin in den USA) das ist sehr hart, aber es trifft die Sache absolut, es trifft auch auf Deutschland zu - und: Dies ist der Wind, der angehenden Schauspielern auch in den Schulen entgegen weht: Es ist ein Business und nur die jeweils Besten werden durchkommen - und dafür muss man enorm viel tun.

https://www.youtube.com/watch?v=uLWNBuFJEWY

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MissMarplesGown  14.10.2015, 07:18
@MissMarplesGown

Korrektur: Viele Schauspielschüler, die gut genug waren, angenommen zu werden, brechen in den ersten Wochen oder Monaten der Ausbildung bereits an einem ganz banalen Thema weg: Der spORtlichen Kondition.

Auch dies hier ist sehr aufschlussreich und auf Deutschland in den meisten Punkten übertragbar:

https://www.youtube.com/watch?v=AXXyn0A1MN8

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darkjuly  14.10.2015, 09:21

Danke für die drei Links und auch was die sportliche Kondition angeht - das wusste ich tatsächlich noch nicht. Zudem weiß ich nicht genau, wie man die Stimme trainiert... Könntest du mir das sagen? Ich fechte, reite und bin im Stadtjugendtheater, ich lese viele der großen Klassiker (Shakespeare, Schiller usw) zudem auch Handbücher zur Schauspielerei. Ich bin 15 und die Informationen über amerikanische Schauspielschulen habe ich in einem Buch von Emmy Abrahamson gelesen, das, über "auf Knopfdruck weinen" in einer Biographie von Armin Rhode.

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darkjuly  14.10.2015, 11:19

Ich habe mir die Videos angeschaut und wirklich viel Neues erfahren. Aber sie spricht ständig von einem "Headshot" und "Resumé" oder so, ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe... was meint sie damit?

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MissMarplesGown  15.10.2015, 20:45
@darkjuly

Du bist 15! Du brauchst weder headshots (das sind aussagekräftige Fotos von Schauspielern, die deren Gesicht, ihre Ausdrucksfähigkeit, den optischen "Typ", die optische Ausstrahlung etc. dokumentieren), noch wirst Du in den nächsten Jahren ein Resumé zusammenstellen können. Dies ist ein persönlicher "Katalog", eine Übersicht der Ausbildungs- und Studiengänge, der absolvierten Kurse, Seminare, Prüfungen etc., aber auch eine Dokumentation der verschiedenen Filme, Serien, Theaterstücke, in denen man bisher Rollen gespielt hat. So etwas hast Du nicht, denn ein Resumé kommt über Jahre der Ausbildung und des professionellen Einsatzes in Film, Kino, TV, Theater zustande. Daher ist dieser Bereich für Dich nicht interessant.

Schauspieler in den USA, aber auch in Deutschland, legen eine Art Präsentation ihrer Leistungen an, die dann wie eine Bewerbungsmappe funktioniert und eingereicht werden kann, z.B., damit Agenten sie vertreten können - oder auch als Bewerbung für Castings. Die dort enthaltenen Fakten basieren auf Ausbildung, Studium und professionellen Auftritten. Schultheater, Laienspielgruppe, Hobby etc. gehören dort nicht mit hinein, denn dies ist nicht repräsentativ für Spielfähigkeit auf professionellem Niveau und ernsthafte, aussagekräftige Spielerfahrung.

Du bist mit 15 noch viel zu jung, Dir fehlt noch jede obkektive Reflektionsfähigkeit und Säcke voller theoretischer und praktischer Kenntnisse und Erfahrungen. Du solltest, auch wenn Du bereits Bücher zumThema Schauspiel liest, über spezielle Bereiche (wie z.B. Weinen über die Rolle) nicht "das ist so und so" schreiben, da Dir schlichtweg Grundwissen fehlt und weil Du die Zusammenhänge inhaltlich und spielpraktisch gar nicht überblickst.

Das ist nicht böse gemeint! Dir fehlt hier schlichtweg aufgrund Deiner Unerfahrenheit und Deines sehr jungen Alters noch jede Möglichkeit sachlicher Verarbeitung von womöglich durchaus gemachter Laien-Erfahrung - und erst Recht kannst Du nicht über Schauspiel auf professioneller Ebene Auskunft geben. Allein Dein Blickwinkel und Erfahrungshorizont ist bereits kein professioneller. Du hast Schauspiel NICHT gelernt und spielst NICHT professionell. Siehe mein Kommentar, in dem ich beschreibe, WARUM das WEINEN über echte, spontane Tränen weder ein Problem der meisten (ausgebildeten!) Schauspieler ist und sein kann (warum sollte es???) - noch dass es grundsätzlich nicht der Wahrheit entspricht, dass kaum ein Schauspieler im Spiel ohne alberne Hilfsmittel echte Tränen entwickeln kann. Die Tränen sind NICHT das Problem, sie entwickeln sich bei gutem "Flow" und hoher Konzentration auf den Moment ganz von selbst - regelmäßig auch da, wo sie gar nicht gefragt waren.

Du findest endlos viele solcher Szenen in Filmen. Dies sind Szenen, in denen nicht geschnitten wurde, sondern die Kamera draufhält und den Entwicklungsprozess, in den der Schauspieler sich hier begibt, exakt erfasst. Ich könnte Dir solche Szenen dokumentieren und im Detail auseinandernehmen, WEIL ich weiß, was dort passiert und wie. Ich selbst brauche aus dem Stand heraus auch ohne das "emotionale Umgebungsklima" einer vollständigen Rolle, in die ich mich bereits hinein gearbeitet habe, einige Sekunden für Tränen anhand bestimmter Sätze - allein indem ich mich vorher 5 Minuten mit dem Text befassst habe, den man mir reicht. Dies ohne ein Gegenüber, nur allein über einen Text, den ich als Monolog vortragen soll. Vor dem Spiegel brauche ich spontan Sekunden, nicht mehr als 10 - und es ist eher die seltene Ausnahme, dass ich dies nicht in diesem Zeitrahmen ableisten kann. Dies liegt dann daran, dass die eigene, echte emotionale Stimmungslage sich in diesem Moment  zu weit weg von der befindet, in die ich mich fallen lassen soll, die künstlich produziert werden muss. Es braucht dann lediglich länger als Sekunden, aber auch dies ist dann eine reine Frage von Technik, Atmen, Konzentration, Fantasie und Vorstellungsvermögen sowie eigener emotionaler Erfahrung, Mimik und unterschiedlicher körperlicher Prozesse, die da zusammenwirken -. wie es auch beim spontanen Weinen anhand echter Lebenssituationen der Fall ist.

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MissMarplesGown  15.10.2015, 20:46
@MissMarplesGown

Fortsetzung:

In Filmszenen kann man ganz genau mitverfolgen, wie der Schauspieler seinen Text sowie den Text und die Aktionen des Gegenübers (Der Mitspieler pusht hier automatisch die Emotionen, wenn er gutes Spiel abliefert), seine eigene Mimik und Körperhaltung, aber auch die Intensivierung seiner Konzentration und seine Atmung und Stimme (beides absolut wesentlich fürs Weinen!!) gezielt einsetzt, um dann die gewünschten Emotionen ganz natürlich aufzubauen und sie an einem konkreten Punkt in der Szene "über die Klippe zu schubsen", damit sich die Sache buchstäblich in Tränen auflöst. Eine Frage der gezielten Anspannung und des Loslassens in einem vielschichtigen Rahmen von Konzentration, Zulassen emotionaler Trigger sowie innerem und äußerem Timing. Das ist MACHBAR und stellt kein Problem dar.

Nichts lernst Du aus dem Beobachten solcher Szenen, wenn Du nicht vorher bereits weißt und gelernt hast, was der Schauspieler hier auf emotionaler, geistiger und körperlicher Ebene im Detail überhaupt  tut. Das Wesentliche, das in derartigen Szenen geschieht, läuft im Innern ab und bleibt unsichtbar. Darüber LERNT man in einer guten Ausbildung. Die vermittelten allgemein nützlichen Techniken für Schauspiel bergen bereits alles, was man braucht, um letztlich auch Tränen entstehen zu lassen - oder alles Mögliche andere, denn Tränen sind längst noch nicht der Gipfel guten emotionalen Spiels - und auch nicht das Schwierigste, nur weil sie körperlich sind.

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darkjuly  16.10.2015, 01:24

Okay, danke für diese Informationen. Mir ist allerdings aufgefallen, du sprichst von der sportlichen Kondition in der Schauspielausbildung. Doch es gibt einige Schauspieler, die eine Figur haben, bei der man bezweifelt, dass sie diesen Teil der Ausbildung überstehen konnten. Wird bei denen eine Ausnahme gemacht? Oder meintest du etwas anderes mit 'sportlicher Kondition'?

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MissMarplesGown  16.10.2015, 07:18
@darkjuly

Bei sportlicher Kondition geht es nicht um eine "gute Figur", sondern um ein belastbares Herz-Kreislaufsystem, mit dem einem Schauspieler auch bei viel Text während körperlicher Aktionen weder der Sauerstoff ausgeht noch eine Überfütterung mit Sauerstoff durch zu viel Atmen entsteht. Eine Kondition dieser Art arbeitet ganz eng mit Sprechtechnik zusammen, die wiederum an Atemtechnik hängt.

Die Grundbedingung für verständliches und ausdauerndes Sprechen und eine Beherrschung und kontinuierliche Stabilität der Stimme ist die sportliche Kondition. Dies ist dieselbe Kondition, die auch beim professionellen Singen gebraucht und aufgebaut wird, daher ist hier regelmäßiger Gesangsunterricht und Stimmbildung z.B. sehr hilfreich - neben einem sportlichen Training, das die allgemeine Beweglichkeit fördert und aber auch Ausdauer und Kondition trainiert.

Insbesondere Bühnenschauspieler brauchen neben einer vernünftigen Stimmbildung und einem stimmlichen Training vor allem eine sehr gute Kondition. Als Schülerin kannst Du allein aufgrund von Stress und Aufregung beim Halten eines Referates vor der Klasse völlig ausser Atem kommen, so dass Du sprichst, als seist Du gerade 5 Kilometer gelaufen.

Probiere doch einmal aus, einen auswendig gelernten Text laut, deutlich und gut betont (und in einem sinnvollen Tempo!) zu sprechen, während Du eine Treppe hoch- und wieder herunter gehst - oder während Du zügig in Deinem Zimmer auf- und abläufst, es aufräumst oder im Wald über unebenen Boden gehst. Da merkst Du ganz schnell, welcher Art die Kondition ist, die Dir fehlt, wenn Du sie nicht gezielt trainierst.

"Rundere" Schauspielwanwärter können trotz mehr Körperumfang und Gewicht durchaus eine bessere Kondition mitbringen als ein sehr schlanker Sportmuffel, der niemals Ausdauersport betrieben hat oder täglich Wege mit dem Fahrrad zurück gelegt hat. Ich habe übergewichtige Schauspieler mit enormer Energie und Kondition und auch mit Atem- und Stimmbeherrschung erlebt, aber genauso auch während der Ausbildung schlanke, aber untrainierte Schauspielschüler aufgeben sehen.

Ein Teil der verlangten "Sportlichkeit" bezieht sich vor allem auf die Audauer und Kondition - und hier geht es insbesondere um ein kontrolliertes Sprechen bzw. eine kontrollierte Atmung, über die die Stimme auch bei körperlicher Action stabil gehalten wird.

Ein Weiterer sportlicher Aspekt kommt in der Ausbildung über die Akrobatik, dies ist eines der Fächer, hier geht es dann um Beweglichkeit, Kraft und Balance. Der sportliche Teil wird unterschiedlich bedient, sicher, aber es gibt einen unteren Level, ein "Soll", das generell erreicht werden muss. Weil die Kondition unmittelbar für das Sprechen und die Kontrolle der Stimme (über Atemstütze) wesentlich ist - und: Weil eine gute Körperbeherrschung beim Spielen ebenso wichtig ist wie die Arbeit an mimischen Dingen.

Wer keine gut ausgeprägte Balance hat, kann keinen Betrunkenen spielen, denn gerade, wenn man sich neben dem natürlichen Körperschwerpunkt bewegen soll, erfordert dies ein stabiles Gleichgewicht - auch und gerade dann, wenn man seinen Körperschwerpunkt gezielt neben die Spur setzen muss.

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darkjuly  16.10.2015, 09:26

Das Gleichgewicht ist, denke ich, kein Problem für mich, da ich schon sehr lange Reite. Da geht es schließlich um Gleichgewicht und Taktgefühl. Die sportliche Kondition werde ich dann wohl mal anfangen zu trainieren :D aber Gesangsunterricht... ich bin ein ziemlicher Gesangsmuffel, falls man das so sagt... auf einer Skala von 1 bis 10, wie nötig ist das?

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MissMarplesGown  16.10.2015, 16:51
@darkjuly

So geht das nicht. Keine Skala von 1 bis 10 - weil es, wie ich schrieb, lediglich von enormem Vorteil ist, Gesangstechniken zu beherrschen, eine trainierte Stimme zu haben, zu wissen, was ein guter Stimmsitz ist und Atemtechniken bereits auf gutem Niveau zu beherrschen, wenn man vorspricht. Denn diese Techniken sind vor den Profis, die die Prüfer sind, absolut nackt sichtbar - und auch die Abwesenheit von Skills wird gnadenlos bemerkt, ebenso wie jedes andere Defizit.

Atemtechnik, stimmliche Stabilität, Kondition, all dies erhält man im Gesangsunterricht - aber es geht beim Schauspiel nicht generell darum, Singen zu können. Auch wenn bei einer Audition Singen verlangt wird, geht es dabei nicht um "Belcanto" oder professionelles, bühnenreifes Singen. Die TECHNIKEN, die zu gutem Singen gehören, sind es, die auf das Sprechen auf Bühnen übertragbar sind. Sprech- und Atemtechnik bekommt man aber nicht allein über das Singen, es gibt schließlich auch Training und Anleitung, die nicht auf Gesangstechnik basieren.

Dasselbe hiermit: In der "Auf-Knopfdrduck-Weinen"-Frage fragst Du mich gestern, was ICH vor dem Studium gemacht, beherrscht, trainiert habe und ob ich "Tips" geben kann, wie man eine Aufnahmeprüfung an einer Schule besteht, was man vorher tun muss oder sollte.

Vorweg: Nein, es gibt hier keine "Tips". Unter Hunderten hochbegabten und auch trainierten und durchaus spielerfahrenen jungen Leuten werden 20 genommen - und von diesen bleiben nach 6 Monaten zumeist nicht mehr als 8-12 übrig. Und für keinen von ihnen ist garantiert, dass sie nicht die Ausbildung machen, um dann über Jahre oder auch ein Leben lang keine herausragenden Rollen besetzen, keine Engagements zu erhalten oder dass ihre Karriere immer wieder wegbricht, weil sich nichts Neues, Weiteres und Besseres ergibt.

Wer und was ich bin oder zu diesem Zeitpunkt war, was ich persönlich konnte und kann und auf welchem Level, was ich trainiert habe oder nicht, wie ich mich womöglich vorbereitet habe (Ich bin auf ungewöhnlichem Weg zu Ausbildung und Stipendium gekommen und dies ist kein Weg für jedermann, da es allein von meiner Persönlichkeit und sichtbarem Talent in einem Moment und in einer speziellen Situation abhing - ich hatte nicht einmal diesen Beruf im Focus, sondern einen anderen)... all dies ist für Dich nicht relevant. Du kannst unmöglich sagen: "OK, sie ist durch die Prüfungen gekommen und hat die Chance erhalten, also werde ich Folgendes tun: Ich ahme sie nach, ich werde wie sie, mache, was sie macht, lerne, was sie kann - und dannn müsste ich - genauso wie sie - interessant genug für eine Aufnahme sein!"

Ist Dir bewusst, was Talent, was Ausstrahlung, was Präsenz, was Persönlichkeit sind? Weißt Du, wie sehr all dies zusammenwirkt, wenn jemand in den Raum kommt, in dem er "was-auch-immer" performen möchte? Und dass bei ALLEM, was jemand sagt oder tut, spontan zeigt oder einstudiert reproduziert, IMMER und automatisch all dies mit einfließt - und dass diese Nuancen, die ganz in der jeweiligen Persönlichkeit liegen und auf dem TALENT der Person basieren, letztlich aus einer gut gekonnten, weil trainierten und geübten Sache erst etwas machen, was Leute tatsächlich umhaut, sie berührt und "abholt"? Und dass dies bei all der trockenen Vorbereitung, die man da ausserdem hat und haben SOLLTE, absolut ausschlaggebend ist?

Weißt Du, dass man nicht Schauspieler wird, weil man reitet oder tanzt - oder 4 Sprachen spricht - oder weil man Schultheater gespielt hat oder singen kann - sondern weil man - bei mitgebrachtem, sicht- und spürbarem Talent auf vielen Ebenen - ausserdem jemand ist, dem die Leute zuhören wollen, jemand, der in der Lage ist, von seinem ganzen Wesen und seiner Natur her Menschen zu bewegen und zu berühren? Und dass ALLES, was Du trainierst, lernst, studierst und übst, DARIN eingebettet wird und sich mit diesem Speziellen, Besonderen, das Du verkörperst und ausstrahlst oder nicht, verbindet? Dies alles - und wie es zusammenspielt und schwingt - plus eine klare, ansprechende Mimik und Körpersprache, eine stabile Stimme und hohe Konzentrationsfähigkeit und Bewusstheit (ist spür- und sichtbar, wenn man diese hat und weiß, wie man sie einsetzt und arbeiten lässt) sind Kriterien dafür, ob jemand letztlich bei einer Audition auffällt, ob man an dieser Person hängenbleibt, ob sie in den Köpfen der Jury "nachklingt" oder nicht.

Wie willst Du lernen, was ich mitbrachte, wie willst Du diesen Eindruck rekonstruieren und auf Deine Person übertragen, wenn es doch darum geht: Dass Du mit all den Möglichkeiten, die DU SELBST mitbringst und die DIR PERSÖNLICH zur Verfügung stehen, arbeiten und performen und letztlich Schauspieler werden musst? 

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MissMarplesGown  16.10.2015, 16:55
@MissMarplesGown

Schauspieler sind Unikate, die ihren eigenen, persönlichen Stärken udn Schwächen auf die Spur kommen, diese ins Bewusstsein holen, ihre Sinne und Fähigkeiten verfeinern und ausbauen, sie zu zeigen und einzusetzen lernen - PLUS das allgemeine Handwerk guten Spiels, das obendrauf kommen muss. Das Material, das da geformt wird, bist Du selbst, es liegt bei Dir, nicht bei jemand anders. Du musst es mitbringen und es diesem Prozess öffnen und zur Verfügung stellen.

Ich habe seit meinem 8. Lebensjahr 24 Jahre lang in Chören gesungen (da wärst Du mit 15 sehr spät dran!), habe ab dem 18. Lebensjahr 9,5 Jahre lang Stimmbildung und klassischen Gesangsuntericht gehabt, habe seit meinem 14. Lebensjahr 17 Jahre lang Jiu Jitsu und Kung Fu trainiert, habe ab der Grundschule immens viel gelesen und ab 12 angefangen selbst zu schreiben, ich habe einige Jahre getanzt und war im Schwimmverein, habe zwei Jahre Leichtathletik gemacht, habe in der Schule mit 16 angefangen Musical zu singen und Theater zu spielen, habe Texte (auch aus Romanen etc.) auswendig gelernt (mache ich noch heute ständig) aus purer Lust an Sprache und Sprechen, habe damit bereits als Teenager "gutes Erzählen" regelrecht geübt, ohne mir darüber bewusst zu sein, was ich da überhaupt mache, es war ein "schräges" Hobby, es hat mich dahin bewegt, ich habe nicht an Schauspiel gedacht, ich wollte Musik, Kunst oder Soziologie studieren. Ich habe seit meiner Kindheit aus purem Interesse Leute beobachtet, habe über andere Menschen und mich selbst, über Beziehungen, über das Leben, über philosophische Dinge nachgedacht, ich habe meine Beobachtungen mit anderen Leuten besprochen, mich ausgetauscht, ich habe mich für Menschen, ihre Emotionen, ihre Wahrnehmung, ihr Leben interessiert und und und. Ich müsste Dir ein Taschenbuch vollschreiben, wenn Du ernsthaft wissen möchtest, was ich in den Jahren vor der Ausbildung getan habe.

Schauspieler wirst Du nicht per Entscheidung, nur weil Du das toll findest oder Leute bewunderst, die diesen Beruf haben oder weil Du Dir das Leben als Schauspieler nett und schön vorstellst, sondern weil Dein ganzes Leben - oft schon seit Deiner Kindheit - bereits deutliche Anzeichen enthält, dass Dich Menschen, Leben, Geschichten, Emotionen interessieren und faszinieren, dass Du damit händeln willst, dass Du selbst Ausdruck dessen werden möchtest, was Du da beobachtest und wahrnimmst. "Schauspieler sein wollen" bedeutet, eine Ausdruckswut, eine Leidenschaft für menschliches Leben und die inneren und äußeren Geschichten, die es erzählt, zu empfinden - und zu platzen, wenn man dies nicht ständig und regelmäßig "rauslässt".

Man hört junge Leute oft sagen: "Schauspieler sein, das ist mein absoluter TRAUM!" Es sollte kein "Traum" sein, sondern absolutes inneres, existenzielles, brennendes BEDÜRFNIS. So dass man von sich sagen kann:

"Einen Beruf zu erlernen, bei dem meine Persönlichkeit und mein Talent bis über alle Grenzen gepusht und auseinander genommen werden, ein Beruf, der mich mit persönlichen Ängsten konfrontiert und der meine Persönlichkeit prägen wird, der mir regelmäßig Arbeitslosigkeit und Sorgen, Notzeiten und Verzicht bescheren wird, vielleicht mein Leben lang und immer wieder, ist NICHT mein "absoluter Traum", im Gegenteil: Sicherheit und Bequemlichkeit, Beständigkeit und Abwesenheit von Angst müsste der Job mitbringen, den ich aufrichtig meinen "TRAUMJOB" nennen könnte. ABER: Ich habe keine Wahl, denn ICH BIN EIN ERZÄHLER. Ich platze vor Geschichten. Und ich sterbe, wenn ich meine Geschichten nicht in die Welt bringen kann."

Dieses "Brennen" für das Erzählen dessen, was Menschen seit jeher bewegt, ist es, was neben Talent und praktischem Gelerntem absolut spürbar ist, wenn jemand eine Aufnahmeprüfung macht. Reiten, spielen, singen können OHNE dieses Brennen wird keine Jury bewegen, Dich durchzulassen. Gesucht werden leidenschaftliche UND hoch talentierte "Erzähler", die ihre Seele, ihren Körper, ihre Energie und Zeit in die Schale werfen, um nur eines tun zu dürfen: Die inneren und äußeren Geschichten der Welt aus den Perspektiven der Menschen zu erzählen.

Schauspieler werden nicht diejenigen, die lediglich Kurse hatten, gespielt haben, sportlich oder attraktiv sind, sondern diejenigen, die in dem, was sie tun, anrühren und Aufmerksamkeit für was immer sie gerade darstellen erlangen.

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MissMarplesGown  16.10.2015, 16:56
@MissMarplesGown

Einige Jahre ernsthaft gespielt zu haben, Theater gemacht zu haben, Kurse absolviert zu haben, das ist Voraussetzung, die Basis, um angehört zu werden und für eine Audition interessant zu werden. Aber dies allein macht vor einer Jury noch längst keine Persönlichkeit, die interessant für Schauspiel wäre. Dann kommen Talent (und ob es bereits frei liegt, abrufbar, triggerbar ist, so dass damit in einer Ausbildung gearbeitet werden kann), spürbare Begeisterung und Spiellust, Ausdrucksbedürfnis, Wesen und Persönlichkeit, menschliche Ausstrahlung, Äußeres (und hier ist NICHT gängige Attraktivität gemeint), Körpersprache - und unbedingter Mut und Wille, die Bereitschaft, sich von innen nach außen zu krempeln, sich sinnbildlich nackt auszuziehen, wenn die Rolle es erfordert. Dieses Letzte rührt an der Fähigkeit, sich selbst, sein Ego, seine Ängste stehen zu lassen, sie abzustreifen, um jemand anders zu werden und in dessen innere und äußere Haut zu schlüpfen. Dies ist ein Prozess, der über die eigene Persönlichkeitsentwicklung geht.

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darkjuly  16.10.2015, 18:40

Das lustige ist, dass ich dir - wie ich es aus deiner Selbstbeschreibung, bzw dem, was du als Kind/Jugendliche getan hast - sehr, sehr ähnlich bin. Ich beobachte gerne, ich liebe es, den Menschen oder mir selbst zuzuschauen. Ich schreibe seit der 5. Klasse für mein Leben gern Geschichten - damals habe ich mit der Selbstbeobachtung begonnen, ich habe, immer wenn ich eine starke Emotion hatte, sie gedanklich in Worte gefasst um sie später niederschreiben zu können. Ich finde es interessant, wie viel man aus dem bloßen Verhalten und der Körpersprache eines Menschens erfahren kann. Ich habe einen Hang zum philosophischen, sowie soziologischen Denken. Letztes Jahr habe ich mein erstes Theaterstück geschrieben und sitze zur Zeit an meinem dritten. Das mit dem Auswendig lernen von Monologen und sie Zuhause für sich sprechen mache ich auch oft (ich könnte dir sogar einige von Shakespeares Sonette vorspielen)... manchmal, wenn ich im Bus sitze, sehe ich mir seinen Gesichtsausdruck, die Körperhaltung und die Ausstrahlung an und versuche sie (unauffällig) nachzuahmen. Die Wahrnehmung anderer Menschen und wie sich diese von meiner unterscheidet, darüber denke ich auch oft nach und versuche es zu verstehen... Und das bin ICH PERSÖNLICH und mein Ziel ist nicht, so zu werden wie du, denn mir ist klar, dass ich ich bin und das ist auch gut so. Ich will - und werde - als ICH SELBST Schauspiel studieren, auf meine eigene Art und Weise, aber mir Fähigkeiten anzueignen, die Voraussetzungen oder einfach förderlich für den Beruf Schauspieler sind, ist doch nicht falsch. Oder sich zu erkundigen, was bereits ausgebildete Schauspieler VOR der Ausbildung konnten und weshalb sie aufgenommen wurden. Und ich kann dir sagen: Es ist mein BEDÜRFNIS zu schauspielen. Folgenes schrieb ich am 27.7.2015 in mein Tagebuch: "Warum will ich Schauspielerin werden? Natürlich auch wegen dem "Üblichen": Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen, ich liebe es, mich in jemanden hinein zu versetzen, usw... Aber vor allem glaube ich, dass es mir Spaß macht, mich zu zeigen. Oder vielleicht nicht einfach MICH zu zeigen, sondern den Menschen etwas zu zeigen. Ich liebe es, die Wahrheit zu sagen. Ich habe mal gehört: 'Ist der Mensch er selbst, lügt er. Gib ihm eine Maske und er wird die Wahrheit sprechen.' Und das ist wahr, finde ich. Beim Schauspielen kann man dem Publikum Dinge sagen, oder auch Dinge kritisieren, für die man verachtet worden wäre, hätte man sie ihnen offen, als man selbst, ins Gesicht gesagt. Egal, ob es die Wahrheit ist. Wird die Wahrheit als Wahrheit angeboten, will niemand sie hören. Aber als Schauspieler erreicht man die Menschen. Man lernt wie verschieden Menschen sind. Man begreift, wie unterschiedlich Menschen denken, man begreift auch, wie beispielsweise Krieg entsteht oder sich das Böse entwickelt, je nachdem, wovon das Stück handelt. Man erzählt Anderen - und sich selbst - Geschichten. Man kann die Menschen zum Lachen oder Weinen bringen, man kann sie begeistern oder erzürnen. Oder alles auf einmal. Und das ist für mich das Paradies, der Himmel auf Erden. Darum möchte ich schauspielen. Ich möchte inspirieren, zum Nachdenken bringen. Ich möchte verzaubern." Ich bitte dich, nicht auf diesem Text herum zu hacken, da ich ihn ursprünglich nur für mich geschrieben habe und zudem (fast) eins zu eins übernommen habe. Darum: Ich weiß sehr wohl, dass man beim Schauspielen nicht immer zwingend die Wahrheit sagt, zudem da die 'Wahrheit' nur selten allgemein gültig ist und größtenteils einfach von der Sichtweise einer Person abhängt. Ich spüre, dass deine Aussagen nicht immer ganz positiv mir gegenüber sein sollen, und das würde mich vermutlich stören, wenn ich nicht (in den meisten Punkten) total deiner Meinung wäre.

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darkjuly  16.10.2015, 18:43

Verbesserung: Manchmal, wenn ich im Bus sitze, suche ich mir jemanden aus und sehe mir Gesichtsausdruck, Körperhaltung und die Ausstrahlung an

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darkjuly  16.10.2015, 18:44

Verbesserung nummer 2: FolgenDes schrieb ich...

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MissMarplesGown  17.10.2015, 00:58
@darkjuly

Beobachte weiter, das ist sehr gut. Achte darauf, dass Du auch zu den richtigen Schlüssen kommst und keine Schubladen bereit hältst.

Ist es tatsächlich "lustig", dass Du ebenfalls beobachtest? Ich denke, es ist "normal" und nicht allzu ungewöhnlich, aber: Wer damit früh beginnt, kann die Ergebnisse daraus z.B. für Schauspiel nutzen. Wer bereits weiss, dass er spielen möchte, SOLLTE beobachten und daraus ständig lernen.

Dein Tagebuch-Text ist sehr schön! Wenn auch das Schauspielen aus Liebe zur Wahrheit nicht hinkommt, denn: Die meisten Rollen leben davon, dass sie Wahrheit verbergen, vertuschen, verdrängen - und dass man sehen kann, was darauf mit ihnen geschieht.

Ich habe hier längst nicht alles aufgelistet, was ich in den Jahren vor der Ausbildung getan und womit ich mich beschäftigt habe. Und weder Gesangsfähigkeit noch Kampfkünste noch Fremdsprachen noch Tanzen haben irgendwie konkret dazu beigetragen, dass ich meine Ausbildung machen konnte. Sie HÄTTEN dazu beitragen können, wenn ich die Absicht gehabt hätte, Schauspiel zu studieren und wenn ich mich auf dem üblichen Weg auf einen Schulplatz beworben hätte.

Wie ich schrieb, bin ich zu einem Platz an der Schauspielschule und zu einem Stipendium gekommen, ohne dass ich mich überhaupt darum beworben oder auch nur danach gefragt hätte - ich hatte bis zu diesem Tag niemals den Wunsch gehabt oder geplant, Schauspielerin zu werden und war am entscheidenden Tag aus ganz anderen Gründen an Ort und Stelle. Es  wurde mir nahgegelegt und unmittelbar angeboten udn ich konnte sofort einen Vertrag unterschreiben - ich bin also gar nicht über den offiziellen Weg und über das mehrstufige Auswahlverfahren der Schule gekommen..

Es hat mich absolut überrascht, dieses Angebot zu erhalten. Nichts von dem, was ich hier aufzählte, hatte ich damals mit dem Ziel begonnen, später einmal professionell Schauspiel zu lernen. Es waren lediglich Hobbies, Lieblingsbeschäftigungen, ich habe einfach getan, was ich gern tat und wozu ich Talent hatte. Mit einem Wunsch, professionell Theater zu spielen, hatte das absolut nichts zu tun. Auch Theater zu spielen war in meiner Jugendzeit lediglich eines meiner größten Hobbies, mehr aber nicht.

Ich spüre, dass deine Aussagen nicht immer ganz positiv mir gegenüber sein sollen, und das würde mich vermutlich stören, wenn ich nicht (in den meisten Punkten) total deiner Meinung wäre.

Bist Du eventuell auch aufgeschlossen dafür, dass ich Dir sage, wenn Du wirklich sehr gut und viel schreibst (und sogar ein drittes Theaterstück schreibst!?), solltest Du so viel Gespür für textliche Struktur haben, dass Dir sofort auffällt, dass Dein Text hier ein Betonblock ist, dem alle Absätze völlig fehlen? Du hättest so etwas nicht ernsthaft verfasst und abgeschickt, wenn dies der Fall wäre.

Ich möchte Dir an dieser Kritik etwas verdeutlichen:

Die Ausbildung ist kein "Traum", sie zieht Dich nackig aus, bringt Dich über jede persönliche Grenze, wartet nicht auf Dich und zeigt Dir knallhart jeden Deiner Fehler im Detail und darüber wird nicht diskutiert, es gibt keine Ausreden, keine Entschuldigungen, da der Level von vornherein feststeht und Du Dich daran zu messen hast - und man fackelt nicht lange mit Dir, wenn Du Dich hier empfindlich zeigst. Das wird sehr persönlich, denn mit Deiner Persönlichkeit wirst Du arbeiten.

Viele erfolgreiche Schauspieler, die diese Ausbildung vollständig durchlaufen haben, sagen vor allem eines, wenn sie gefragt werden, was sie hieraus mitgenommenm, was sie gelernt haben:

Bescheidenheit und Realismus bezüglich der eigenen Person, Objektivität und Sachlichkeit bezüglich der eigenen Grenzen und Leistungen.

Viele Schauspielanwärter kommen in ihren jungen Jahren in der Schule an und sagen unentwegt, ich kann dies, ich mache das, ich weiß dies, ich beherrsche das. Und dann beginnt der Unterricht, das Training - und es braucht keinen zweiten Tag, bis sie erlebt und verstanden haben, wo sie mit sich selbst stehen: Am Anfang. Wer eine Stimme hatte, wird sich schwach erleben, wer meinte sich bewegen zu können, kommt an jede Grenze, wer meinte spielen zu können, bemerkt schnell, wie "relativ" dies war und welcher gigantische Raum da noch über ihm ist, den es zu füllen gilt. Wer meinte, einen Vorteil über Attraktivität oder Persönlichkeit zu haben, wird noch niemals so vielen attraktiven und funkensprühenden Persönlichkeiten begegnet sein wie hier und begreifen: Er ist nur einer unter sehr vielen.


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MissMarplesGown  17.10.2015, 00:59
@MissMarplesGown

Beginne von vorn, komme auf den Boden und bleibe da und werde selbstkritischer, als Du es womöglich jetzt bist. Du schreibst wirklich sehr, sehr gut für Dein Alter - aber arbeite weiter daran, denn sehr gut bist Du im Vergleich zu Deinen Mitschülern, nicht aber im Vergleich zu dem, wo Profis sich bewegen. Und an dem, was Profis beherrschen müssen, wirst Du permanent gemessen werden.

Man wird Dir keinen Gefallen tun, Dich nirgens hinaufheben, wenn die Beinchen oder Ärmchen zu kurz sind. Und wenn Du etwas nicht ausdauernd genug geübt und gelernt hast oder gut Gelerntes im entscheidenden Moment nicht zu zeigen in der Lage bist, nur davon redest, dass Du es kannst, dann werden andere sich hinstellen und exakt das in der Praxis bringen, was Dir fehlt.

Was Du auf jeden Fall bezüglich Aufnahmeprüfung mit auf den Weg nehmen kannst, wäre dies: Erlaube Dir niemals zu denken, Du seist bereits "gut genug" und könntest damit rechnen, dass dies von einer Jury, von Trainern genauso gesehen wird. Sowie Du Dich selbst gut genug oder auch nur "sehr gut" findest, hörst Du auf zu lernen und schließt Dich ab. Sehr gute Leute, die glaubwürdig rüberbringen, dass sie am Anfang sind und nach oben aber noch Luft haben, dies sind die Talente, von denen sich Theater und Schulen viel versprechen. "Sehr gut sein" ist Standard auf den Schulen, wer dort ankommt, IST sehr gut. Aber dann beginnt das Lernen für alle.

Es ist sehr hilfreich, bereits in den Jahren davor mit sich selbst absolut auf sachlichem und selbstkritischem  Boden angekommen zu sein. Und natürlich "hilft" es nicht nur, vorher bereits einige Jahre Spiel- und Aufrittserfahrung zu haben, sondern es werden unterschiedliche Erfahrungen gefordert, um einen Schulplatz erhalten zu können.

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darkjuly  17.10.2015, 10:47

Ja, ich habe einen mehr oder weniger Sinn für textliche Struktur, leider schreibe übers Handy und GF verschluckt jegliche Absätze, die ich versuche zu machen... Du sprichst von Selbstkritik: Meine Kommasetzung lässt auch zu wünschen übrig, aber das ist dir vermutlich schon aufgefallen. -- Absatz, wenn ich könnte -- Der Weg, wie du zum Stipendium gekommen bist, würde ich echt gern erfahren (natürlich möchte ich dich nicht kopieren, es interessiert mich nur), du sagst ständig "nicht der normale Weg", jetzt hast du mich neugierig gemacht! -- Absatz, wenn ich könnte -- Ich weiß, dass ich nicht sehr gut schauspiele. Ich würde mich, wenn es um eine konkrete Rollenerarbeitung geht, zum Anfang, wenn ich mich noch nicht so viel mit der Rolle beschäftigt habe und versuche, sie zu spielen, vielleicht auf "okay" schätzen, zum Zeit der Aufführung auf "ganz gut". Ich habe noch viiiel vor mir, bis ich überhaupt von einem Niveau sprechen kann, mit dem ich mich bewerben kann, aber ich habe noch drei Jahre zum üben. Ich glaube (GLAUBE, nicht weiß), einer der Punkte, die ein gutes Schauspiel ermöglichen, ist es zu wollen und die Motivation zu haben. Im Theaterkurs meiner Schule sind einige, die bei fast jeder Übung sagen: "Wie peinlich!" und nicht richtig mitmachen und dadurch 1. eine schlechte Grundeinstellung haben und 2. ihnen die Vorteile, die zum Beispiel üben der Reflexe oder der Konzentration bringen, fehlen. Diese sind dann natürlich schlechter als andere. Wenn man Motivation hat, etwas aus seinem Talent zu machen, dann wird das, glaube ich, auch was.

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MissMarplesGown  19.10.2015, 00:04
@darkjuly

@darkjuly... wir werden hier jetzt nicht 10 Tage hin- und herschreiben, das geht nicht! :-) Ich bin sehr beschäftigt und habe viel zu tun, auch ist dies hier alles öffentlich (was nicht heißt, dass ich jetzt Deine Freundschaftsanfrage annehme!) und ich bin nicht bereit, hier so ausführlich aus der Schauspielpraxis zu plaudern, dass ich letztlich auf den Umfang eines Alround-Ratgebers im Taschenbuch-Format komme.

Auch meine private Geschichte wollte ich hier eigentlich nicht öffentlich posten. Es ist zwar absolut nichts daran, was bekritelt werden könnte, im Gegenteil, es spricht für Talent, das sicht- und spürbar gewesen sein muss, dazu kommt, es ist mir vom Theater angeboten worden, als ich gar nicht daran dachte, überhaupt diesen Beruf zu ergreifen, aber: Es hängen sehr persönliche Umstände daran, die einfach zur Geschichte gehören, wenn ich sie vollständig erzählen soll.

Also gut - um kein Geheimnis draus zu machen, denn so "mysteriös" ist es nicht:

Ich war mit knapp 19 am Theater, um mich um einen Praktikantenplatz in der Maske zu beweben, denn ich wollte Maskenbildnerin werden. Wochen zuvor hatte es ein Auswahlverfahren gegeben, in dem von 740 Schauspielanwärtern zunächst 96 ausgewählt worden waren, die Ausbildung hatte vor Wochen begonnen, die Kurse waren voll, die Stipendien waren vergeben zu dem Zeitpunkt, als ich den Zug nicht erwischte und daher zu spät zum Vorstellungsgespräch fürs Praktikum kam. Ich hatte keine Ahnung von dem bereits erledigten Auswahlverfahren und Vorsprechen, es interessierte mich nicht, denn ich wollte ja Maskenbildnerin werden.

Ich nahm eine Abkürzung durch den hinteren Teil des Theaters, verlief mich mächtig, suchte voller Panik die Maske (40 Minuten zu spät), fand niemanden, den ich hätte fragen können und gelangte versehentlich über eine Feuertür, hinter der ich Stimmen hörte, auf eine Probebühne und mitten auf die Bühne und in eine Probe hinein, was mir grottenpeinlich war. Der Regisseur bat mich an den Bühnenrand, verwickelte mich in ein Gespräch, wollte, dass ich erzähle, wer ich bin, was mich hoffen lässt, am Theater arbeiten zu können, was mich motiviert... ich sagte mehrmals, ich hätte wirklich keine Zeit und würde mir jetzt gerade die Chance auf eine Ausbildung verbasseln und wollte nur bitte gezeigt bekommen, wie ich auf schnellstem Weg die Maske finde. Er fragte weiter, bat mich, zuück zu treten, wieder vor zu kommen - und ich bin ausgeflippt. Ich musste heulen, war mit den Nerven sehr runter, denn von dieser Ausbildung hing in diesem Moment aus sehr privaten Gründen mein Leben ab - und er ließ mich meine Geschichte erzählen.

Dann schickte er mich zur Direktorin mit der Bitte, sie solle mir ein Stipendium basteln, das das Theater in diesem Jahr gar nicht mehr zu vergeben hatte und mir einen Platz in seinem Schauspielkurs geben, der bereits seit 4 Wochen lief und voll war. Er überzeugte die Direktorin, mir ein Vollstipendium aufs Haus zu geben und mich auszubilden. Er wurde mein Schauspiellehrer und gegen Ende des ersten Ausbildungsjahres, als ich eine erste Hauptrolle erhielt, mein erster Regisseur. Ich hatte keine Vorteile gegenüber den anderen Schülern im Unterricht und musste, wenn ich Rollen erhielt, aufgrund des Stipendiums für die Hälfte der Gage spielen. Es waren 96 Schüler plus ich selbst auf 6 Kurse verteilt worden, es gab alle 3 Monate weitere Auswahlverfahren, nach 6 Monaten waren noch 24 übrig, 3 Monate später noch 12 - und ich. Wir haben letztlich nach 4 Jahren die Ausbildung mit staatl. Anerkennung abgeschlossen.

Dieses Theater unterhielt eine eigene Schauspielschule und hatte ein geniales und humanes System: Wer durch das Vorsprechen kam, erhielt zunächst einen Platz und konnte sich 3 Monate lang bewähren. Alle drei Monate wurde weiter ausgesiebt, gut ein Drittel der jeweiligen "Verlierer" ging bereits freiwillig wegen dem großen Druck, zwei Drittel scheiterten in den Prüfungen, aber man hatte so die Chance, sich stufenweise zu bewähren und einzuarbeiten, zu lernen, mit dem Druck umzugehen und im Training aufzutauen.

Mein "Vorsprechen" war also spontan entstanden und war so "echt", wie man es sich nur vorstellen kann. Ich hatte durch eine auffällige Präsenz, persönliche Offenheit, sicht- und spürbare emotionale Ebenen, die ich bedienen konnte und durch Authentizität gewonnen - Talent zum Erzählen von Inhalten über Stimme, Mimik, Körper und Wortwahl sowie ein Wesen, das anrührt und  "bewegt", konnte man unmittelbar erfahren. Ich hatte schon auf Bühnen gestanden, hatte Schultheater, Musical und zuletzt auch professionelles Theater gespielt, aber ich war immer durch Zufälle dazu gekommen und hatte es stets als Lieblingsbeschäftigung und Hobby betrachtet, nicht als Option für einen späteren Beruf.

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MissMarplesGown  19.10.2015, 00:05
@MissMarplesGown

Ich war weder glücklich an diesem Tag, als ich den Vertrag erhielt, ohne mich darum auch nur beworben zu haben, noch war dies das, was ich im Grunde immer gewollt hatte, im Gegenteil: Ich wusste, dies würde nun meine Schwierigkeiten komplett machen. Ich hatte mächtige Differenzen mit meiner Mutter zu dieser Zeit, da ich gerade eine Ausbildung, zu der sie mich buchstäblich erpresst und genötigt hatte, abgebrochen hatte, weil ich dort immens gelitten hatte und dies nicht meine Wahl gewesen war. 

Maskenbildnerin war meine Rettungsidee, um die Situation wieder einigermaßen gerade zu biegen. Als ich nach Hause kam mit einem Vertrag über ein Stipendium und einem Platz an einer Schauspielschule, anstatt ein Praktikum in der Maske errungen zu haben, warf sie mich vor die Tür. Ich hatte zwei Tage Zeit, meine Sachen zu packen und mir zu überlegen, wo ich unterkommen könnte.

Ich habe mich danach erst nach meinem Abschluß wieder bei ihr gemeldet, das war 4 Jahre später. Parallel habe ich im selben Zeitraum eine pädagogische Ausbildung abgeschlossen, das funktionierte, weil mein Kurs täglich Nachmittags anfing und bis um 22.00 Uhr ging und einige Stunden auch an den Samstagen stattfanden.

Dies ist meine "Theater-Geschichte". Du siehst: Daraus lassen sich Null "Tips und Tricks" zum Bestehen von Auditions für andere Leute ableiten. Ich habe meine Ausbildung aber auch nicht über Beziehungen erhalten, der Regisseur, dem ich begegnete, kannte mich nicht und hatte nicht gewusst, dass ich bei der Musicaltruppe dabei gewesen war, die das Theater ein Jahr zuvor für eine Spielzeit in die Inszenierung der Freischütz-Oper integriert hatte. Ein Intendant hatte eine unserer Aufführungen gesehen und unseren Leiter gefragt, ob man uns für eine Probenphase und Spielzeit "ausleihen" könnte.

Ich habe keine Ahnung, was das damals letztlich gewesen ist: Glück, Zufall... oder einfach Talent, das zur richtigen Zeit an den richtigen Platz fällt, obwohl man gar nicht vorhatte, damit etwas anzufangen. Ich bin direkt in diese Situation hinein marschiert und habe, ohne es zu wollen,  einen Platz und ein Vollstipendium angeboten bekommen, die gar nicht zu vergeben waren. Auf sowas zu spekulieren und auf Glück und Zufall zu hoffen, weil man Schauspieler werden möchte, wäre Wahnsinn. Solche Dinge geschehen nicht. ;-)

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darkjuly  19.10.2015, 13:54

Das ist eine sehr schöne Geschichte. Vielleicht war es einfach Schicksal :-)

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MissMarplesGown  19.10.2015, 20:02
@darkjuly

Ich lege seit 26 Jahren Karten - ich glaube nicht an Schicksal. ;-) Alles, was mir die Einblicke in das Leben anderer Leute bis heute zeigen, weist nicht auf "Schickal", "Karma" oder Vorbestimmung hin. Es gibt höchstens Tendenzen, und auch diese sind beweglich. WIR selbst "bewegen" diese Tendenzen durch unser Handeln und unsere Passivität.

Die Welt ist voller wunderbarer Gelegenheiten, immer wieder, für jeden von uns. Die stellt niemand in den Raum, sie entstehen durch die natürlichen Umstände. Aber man muss dann im entscheidenden Moment auch zeigen, dass man das "bedienen" kann, wenn diese Gelegenheiten kommen. Dann kommt es auf jeden selbst an. Darum brauchst Du immens viel sichtbares Talent und wesentlich mehr und anderes als nur Schultheater.

Wenn ich nicht etwas mitgebracht hätte, auf das ein Regisseur und Schauspielllehrer in diesem Moment hätte aufmerksam werden können, dann wäre dies eine Situation gewesen, in der ich eine Probe gestört und nach dem Weg gefragt hätte - und man hätte ihn mir gezeigt und ich hätte mich bedankt und wäre gegangen.

Ich rate Dir, unbedingt, auch noch an eine andere, weitere Ausbildung zu denken, damit Du darauf immer wieder zurück greifen kannst. Nicht, falls es mit dem Schauspiel nicht klappt, sondern weil Schauspieler, auch wenn es klappt, in Deutschland regelmäßig und immer wieder zwischendurch arbeitslos sind - das ist keine Ausnahme, sondern die Regel und darauf solltest Du Dich einstellen. DAS ist die Situation für Schauspieler und in diesem Beruf. Die Deutschen Arbeitsämter haben eine Extra-Abteilung, die allein für die Vermittlung und "Verwaltung" von Schauspielern zuständig ist. Es gibt 26.000 ausgebildete Schauspieler in Deutschland, aber nur ganz wenige Plätze in permanenten Ensembles in Theatern, wenige Rollen für kleine Verträge und kaum karrierefördernde TV-Rollen in Serien und Spielfilmen - vom Deutschen Kino ganz zu schweigen. Und die billig produzierten Serien arbeiten überwiegend mit ungelernten Darstellern, da ausgebildete Schauspieler zu teuer sind.

Schauspieler machen zwischendurch alles Mögliche, sie haben ihre Zweitberufe, sie jobben, sie besprechen Hörbücher, sie sind Sprecher, Moderaroren, Autoren, Trainer, Lehrer etc. Ich lege z.B. nebenher Karten und schreibe einen Roman. Andere bedienen Kindergeburtstage mit Pantomime, machen zwischendurch Straßentheater, trinieren junge Leute für Auditions, geben Sprechunterricht, bieten Kleinunterhaltung auf Feiern an, bewerben sich für Werbung, machen Theaterkurse für Kinder.

Du brauchst "Parallel-Beschäftigungen", denn auch die Gage ist zumeist nicht üppig. Und bedenke: Auch alles, was ein Schauspieler zum Hineinfinden in eine Rolle braucht, gezieltes Training und Coaching, zusätzliche Fitness, Erfahrungen in unterschiedlichsten Bereichen, bestimmte Fähigkeiten, die zum Charakter gehören, der gespielt wird - all dies muss er neben seinen Lebenshaltungskosten selbst finanzieren. Und zwar BEVOR Proben anfangen und es dafür erste Gage gibt. Niedrige und durchschnittliche Gagen sind nichts, vovon man sich auch noch finanzielle Polster anlegen kann, sie reichen zum Leben von der Hand in den Mund.

Frisch vom Abi weg direkt in die Audition für eine Ausbildung - das ist also Blödsinn. Dir fehlt dann jedes Knowhow, jede ernsthafte Erfahrung (Schultheater gilt nicht als "ernsthafte" Erfahrung!), jede gute Vorbereitung - und auch eine alternative Ausbildung, zu der man jedem Schauspielanwärter raten sollte, fehlt Dir dann noch. Diese solltest Du VORWEG machen. Wenn Du mit 21 aus einer normalen Ausbildung kommst, hast du immer noch 4 Jahre Zeit, an einer Schauspielschule aufgenommen zu werden - und: Du bist dann für die Ausbildung wesentlich reifer, was wesentlich ist.  Du hast dann mehr von den Inhalten, holst mehr aus dem Unterricht und hast bessere Chancen, einen guten Abschluss zu schaffen.

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darkjuly  19.10.2015, 20:58

Ich habe aber in einem Interview mit einem Lehrer an einer Schauspielschule gelesen, dass wenn zwischen zwei Personen, die Schauspiel studieren wollen, die aber das gleiche Talent haben, die jüngere genommen wird, da diese "formbarer" sei... also wie gesagt, ich schreibe, womit man allerdings auch nicht viel und sicher verdient. Ich muss mir da wohl noch etwas überlegen...

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MissMarplesGown  20.10.2015, 07:33
@darkjuly

Du möchtest gern gleich nach dem Abi auf die Schule? Nur wann willst Du Dich vorbereiten?

Wer Schauspieler sein will, MUSS lernen wollen, formbar sein wollen, vertrauen können, sich öffnen können, egal, wie alt er ist. Es gibt 17-Jährige, die können das nicht, weil sie unsicher und bezüglich ihrer Person und Leistung wackelig sind, weil Erfahrung und persönliche Reife fehlen - und 26-Jährige, die alles Mögliche wunderbar annehmen und sich auf alles einlassen können, formbar sind. Weil sie bereits eine ganz andere Selbstsicherheit erlangt haben und sich daher emotional leisten können, sich zu öffnen und zu vertrauen - und auch Niederlagen u. schwierige Phasen zu verarbeiten. Sie sind stabiler als Leute, die gestern noch in der Pubertät steckten.

Nein, schreiben reicht nicht, Du brauchst einen Beruf.

Weiß Du, was ich denke? Du bist 15. Und es ist nicht gut, wenn Du jetzt noch immer weiter nach allem angelst, was Du über Theater, Schauspiel, Schule und Auditons finden kannst. DAS IST THEORIE. Verschwende nicht Deine Aufmerksamkeit und Zeit auf Theoretisches, das Dich höchstens verunsichert und von dem Du gar nicht sagen kannst, ob es überhaupt irgendwann mal auf Dich zukommt - oder nie - oder in welcher Form und wo.

Um eine Prüfung bestehen zu können, musst Du immens viel lernen. Fang an! Zu wissen, was da kommen könnte und wie diese Leute sind, wie sie entscheiden könnten... auf all dies hast Du überhaupt keinen Einfluss. Du musst mit gutem Spiel und vielen anderen Dingen glänzen, kümmere Dich um Dein Selbstbewusstsein, Deine Courage, Deine Persönlichkeit - und lerne spielen. Ohne ausreichendes Selbstbewusstsein wirst Du nicht in der Lage sein, Dich frei zu spielen, Du wirst Dich immer ausbremsen, wenn es drauf ankommt und Dich jemand bewertet. Da ist noch viel zu run, bereite Dich PRAKTISCH vor. Infos über dies und das werden Dir keine Selbstsicherheit geben. Überall sind Prüfungen unterschiedlich, ist die Jury unterschiedlich, ist das, was gesucht und gemocht oder abgelehnt wird, verschieden.

Du hast schon viel theoretischen Unsinn und Falsches im Kopf, ich würde Dir raten, darauf nicht noch mehr zu stapeln. Was Du aufschnappst, liest oder was jemand behauptet (in den USA wird überwiegend improvisiert und die Ausbildungen taugen nichts?), hilft Dir nicht nur nicht, sondern Du hast zu diesem Zeitpunkt auch keinerlei Möglichkeit, diese Dinge auf Allgemeingültigkeit zu prüfen. Du solltest keine weitere Zeit mit der Suche nach Theoretischem verschwenden, sondern anfangen, mehr für die Praxis zu tun. Letztlich soll das ja in einigen Jahren dazu führen, dass Du einige Hundert Bewerber hinter Dir lässt. Verlasse Dich nie auf Talent, denn wenn es nicht unter Streß und Leistungsdruck frei abrufbar ist, ist es für die Tonne und Du wirst scheitern. Mit Talent muss man auch händeln lernen.

Wichtig für Dich:

1) Welche Berufsausbildung kann ich mit Schauspielen kombinieren (denn während Du eine ganz normale Ausbildung machst, musst Du nebenher in Deiner Freizeit unterschiedliche professionelle Spielerfahrung sammeln!)

2) Mache Dein Abitur und spiele auch jetzt nebenher, nicht nur Schultheater!

3) Suche Dir gute Anfänger-Seminare, Kurse, die von Theaterleuten angeleitet sind und überlege, wie Du sie bezahlen und daran teilnehmen kannst.

Du wirst nicht Schauspielerin, indem Du mit Schauspielern sprichst oder Interviews mit Theaterleuten oder Trainern liest oder Theaterstücke schreibst, die nie jemand aufführen wird. Werde für Dich selbst aktiv, unmittelbar dort, wo Du es brauchst, denn Du hast nicht viel Zeit und musst Deine Aufmerksamkeit teilen, Du musst auch noch Deinen Schulabschluss machen.

Spiele, spreche, singe, mache Sport, beobachte, trainiere Dein Gedächtnis, Deine Sinne, beobachte Dich, speichere Emotionen ab, spiele mit Situationen, fördere Deine Fantasie jederzeit und überall, lies jeden Tag viel (grundsätzlich laut!!!), spiele mit Texten, schreibe eigene für Dich, lerne sie auswendig und lerne mit Text so umzugehen, dass es jederzeit klingt, als würdest Du diesen zum ersten Mal sagen und als käme er gerade frisch aus Deinem Kopf. Achte auf Deine Aussprache, besorge Dir ein billiges Diktiergerät (ich habe hier eines für 29,-) und nimm Dich regelmäßig auf, arbeite intensiv immer wieder an den selben Texten, nimm es auf und höre es an.

Was ist mit Deiner Sprechstimme, mit Deinem Stimmsitz, Deiner Kondition? Wie gut kannst Du Deine Stimme modulieren, wie gut kennst Du sie, kennst ihre Grenzen und Schwächen? Du solltest in einem Chor singen, auch wenn Singen nicht Dein Ding ist. In der Schauspielschule wird es einige Dinge geben, die immer wieder mal nicht Dein Ding sein werden. Als Schauspieler macht man vieles, was man weder persönlich gern macht, noch hat man es sich ausgesucht.

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darkjuly  20.10.2015, 20:14

Ich bin eine sehr vertrauensvolle Person, obwohl ich einiges hinter mir habe, ich habe vor etwas mehr als einem Jahr wegen mobbing meine alte Schule verlassen. Damals war ich sehr, sehr unsicher, hatte kaum Selbstvertrauen, aber mittlerweile bin ich Selbstbewusst, offen und kann teilweise sogar nachvollziehen (nachvollziehen, nicht verstehen) was diese Leute sich - vermutlich - gedacht haben. Ich bin dadurch also deutlich reifer geworden, als ich vorher war, worüber ich im Nachhinein sogar dankbar bin, da ich gelernt habe, schwierige Phasen zu verarbeiten und aus einem Tief wieder raus zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich in den Schulchor reinkomme, ich werde es aber versuchen. Bis jetzt habe ich immer mal wieder für mich gesungen, glaubst du das bringt wenigstens ein bisschen was?

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MissMarplesGown  21.10.2015, 01:40
@darkjuly

Allein singen bringt nichts, da es bei Schauspielern um professionelle Stimmbildung und Stimmentwicklung geht. Das muss angeleitet werden. Schulchor ist eine sehr gute Idee, mach das!

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xTiinax 
Fragesteller
 02.11.2015, 09:05
@MissMarplesGown

Du hast meine Frage übers Schauspiel beantwortet und ich finde deine Ansichten wirklich gut. Ich würde mich freuen wenn du kurz Zeit hättest dich mit mir auszutauschen, da ich noch wissen wollte ob du vl weißt ob es iwie möglich ist in den USA Schauspiel zu studieren? Also z.b. wenn ich an die Juilliard will (ich weis es ist fast unmöglich) aber wie soll das dann gehen mit Aufnahmeprüfung (das ich da überhaupt rüberkomme), Stipendium und so. Oder was würdest du empfehlen? Ich mach gerade jetzt mein Abi und geh dann für 1 Jahr nach Amerika als Au pair um die Sprache fließend sprechen zu können, was sollte ich deiner Meinung nach danach machen? Auch habe ich ein paar Probleme mit jetzt schon nebenbei Schauspielkurse und so zu machen da ich in Österreich wohne und es hier leider nicht ganz so viele Möglichkeiten gibt. Gesangsunterricht nehme ich bereits seit 1 Jahr.

Danke!

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MissMarplesGown  02.11.2015, 18:26
@xTiinax

Gesangsunterricht: Wie regelmäßig, wie professionell? Einzel? KEINE Songs nach Wunsch, sondern anständiger und systematischer Aufbau von Stimmtechnik mit sinnvollem Training? Bei einem ausgebildeten Gesangspädagogen? Das ist wichtig! Ein Jahr Gesangsunterricht ist nichts, das braucht wesentlich längeren Vorlauf (einige Jahre), damit man hier von guter Stimmtechnik und ausgebildeter, trainierter Stimme reden kann.

In einem Jahr Au pair lernt man die Sprache nicht fließend, damit ist schauspielerisch englischsprachig nichts anzufangen. Selbst wenn es spontan und absolut fließend wäre, wäre ein Akzent da, der zu kontrollieren wäre - und hier hast Du bereits bezüglich des Unterschiedes Österreich/ Deutschland enorm viel zu tun - auf Deutschen Schulen.

Juilliard: Keine Chance. Du bist dort fremdsprachig und nicht absolut fit in Englisch und Du hast noch keine schauspielerische Vorbildung, keine Referenzen, keine Erfahrung. Nach Juilliard gehen u.a. auch ganz herausragende Talente, die auch an anderen Schulen bereits als besonders talentiert aufgefallen sind. Es ist eine Elite-Schule. Es gibt kein Anzeichen von derartig hohem, abrufbar vorhandenen Talent bei Dir. Du hast bisher vor allem den WUNSCH, Schauspielerin zu werden - Du hast einen Traum von Dir selbst. Schauspieltalent ist sehr greifbar, spürbar, sichtbar, auffällig und immer präsent. Und wie gesagt: SÄMTLICHE Bewerber an den Schauspielschulen bringen dieses herausragende Talent mit - und nur die talentiertesten unter den Besten können angenommen werden. Auch die, die bereits in der ersten Runde gehen müssen, sind erfahrener und haben ihr Talent mehr parat, als Du Deines jetzt hättest.

Auch Dein Deutsches Sprachniveau kannst und solltest Du wesentlich anheben, das brauchst Du für Deutsche Schulen. Schauspiel IST Ausdruck, Erzählen, lebendige Bilder in den Köpfen von Leuten anregen - Deine Ausdrucks-Werkzeuge müssen besonderes Talent unmittelbar DEMONSTRIEREN. Dazu gehört auch eine herausragende Ausduckskraft über die eigene Muttersprache. Vergiß Fremdsprachen, in denen sich bei Dir diese Ausdruckskraft auch in 5 und 10 Jahren nicht zeigen wird. Sprache muss urvertraut sein und intuitiv fließen, wenn man darüber sein spielerisches Talent transportieren möchte. Das funktioniert nicht mit Sprache, in der man sich nur rudimentär verständigen kann. Da wäre sogar reine Pantomime der bessere Weg sich auszudrücken.

in der Regel ist der Text für Schauspieler zwar vorgegeben, ABER: An Deinem privaten und alltäglichen Umgang mit Text, mit Sprache lässt sich erkennen, ob Sprache, Text generell etwas ist, zu dem Du auf Talent-Niveau Zugang hast - oder ob Du eine "Otto-Normal-Sprecherin" bist. Deine Fantasie und Vorstellungskraft (absolut WICHTIG, wenn man Schauspiel lernen will!!), Deine Lust an Sprachlichem, Dein Talent, Sprache originell zu modulieren (geht über das Verhältnis Inhalt/Stimme) und über Sprache EMOTION zu wecken und rüberzubringen ist in Deiner Ausdrucksfähigkeit immer und überall sicht- und hörbar. Hierüber ist aber auch erfahrbar, wie Du persönlich zu Sprache, zum Erzählen stehst, welches Verhältnis Du dazu hast, OB Du eine "Erzählerin aus Leidenschaft" bist. Damit ist nicht gemeint, ob Du gern auf einer Bühne stehst und ob Du gern spielst. Gemeint sind Leute, die andere auch über Gesprochenes mitreißen, sie auch über Text emotional bewegen können.

Wer das hat, schreibt auch nicht "otto-normal", sondern es kommt dann auch in Geschriebenem durch. Talent lässt sich nicht verbergen, es dringt durch, macht sich sichtbar, was immer man tut. Und wo keines ist, sondern lediglich Interesse und Begeisterung, lässt es sich nicht "produzieren" und irgendwie hervorrufen. Wenn es vorhanden ist, SIEHT man es bereits. Es ist, hier bezogen auf Worte, Sprache, Text, die Kunst bzw. das Talent, zu sprachlichem Ausdruck einen einzigartigen, berührenden Zugang zu haben, in Sprachlichem Emotion zu empfinden und zu transportieren. Auch dies gehört zu den Talenten, die im Schauspieltalent sichtbar sind.

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MissMarplesGown  02.11.2015, 18:27
@MissMarplesGown

Wenn Du das hast, dann fangen Deine Texte nicht mit "Also..." an - und dann weißt Du auch, wo man Satzzeichen setzt und warum, denn dies bedeutet, dass Du die innere Struktur, die Melodie, den Rhythmus Deiner Muttersprache verstanden und verinnerlicht hast. Kein Sprachgefühl, kein herausragendes Sprechen - dann auch nicht für fertige Texte, die man Dir gibt. Das ist zurzeit nicht vorhanden, nicht sichtbar. Auch "gut darin sein" ist noch nicht "Talent haben". Wie willst Du das in einer Fremdsprache schaffen, wenn es in Deutsch nicht ausreichend ist? Wo die Muttersprache nicht super sitzt, baut sich auch Fremdsprache nicht herausragend auf. Es gibt viel zu lernen, Du musst viel mehr lesen, Dich bewusst mit sprachlichem Ausdruck befassen, sonst kannst Du niemals herausragend damit arbeiten.

Prüfe Dich hier auch in allen anderen Bereichen sehr kritisch und hart. Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du träumst und wünschst. Dasselbe lässt sich auch auf mimisches Erzähl-Talent und auf Körperlichen Ausdruck übertragen. Alles brauchst Du im Höchstmaß, offen und frei sichtbar und in guter Interaktion miteinander. Ansonsten ist jeder andere Beruf geeigneter für Dich. Schauspiel ist ein künstlerischer Beruf - um diesen auszuüben muss man verschiedene künstlerische Talente mitbringen, die ineinander greifen und miteinander "kommunizieren" können - für eine Ausbildung, in der diese Talente dann geschliffen und in eine abrufbare Form gebracht werden.

Ich würde Dir raten, an die USA gar nicht zu denken. Vergiß das, Du bist in keiner Weise fit dafür und wirst es auch in 3 Jahren nicht sein - und auch nicht für die gigantisch größere Konkurrenz dort. Und dies noch - was man Dir auch an jeder Schauspielschule immer wieder sagen wird: WENN Du spielen willst, WENN Du die Ausbildung machen, einen Platz an der Schule erringen willst, WENN Spielen alles ist, was Du willst.... dann FINDEST Du Gelegenheit, Kraft, Energie, Zeit, um nebenher zu spielen, egal, wie angespannt die Lage bereits ist, egal, was Du täglich um die Ohren hast, egal, ob Du dann keine Zeit mehr für Freunde und Freizeitaktionen hast, egal, ob Du Deinen Dackel, Dein Meerschweinchen weggeben, andere Hobbies aufgeben, Dich grundlegend ändern und disziplinieren, Deine Eltern enttäuschen und verärgern musst. Und Du FINDEST Möglichkeiten, Dir Deine ersten Stunden, Deine ersten Seminare und professionellen Kurse zu finanzieren. Dafür wirst Du vormittags zur Schule gehen und lernen, nachmittags tanzen, nachts Kellnern und drei Jahre lang in einem WG-Zimmer auf dem Fußboden schlafen, nur damit Du spielen lernst.

Das ist es, was in den Schulen vermittelt wird: KEINE AUSREDEN, KEIN "Ich kann nicht", kein "Ja, aber". Dort gilt: WILLST Du das wirklich - oder nicht? Dann MACH ES, FINDE EINEN WEG.  Wenn es keinen Weg gibt, dann wolltest Du es nicht genug. Dann bist Du  nicht stark genug, nicht gut genug, nicht ausdauernd genug, nicht zäh genug dafür. Andere werden es sein und Deinen Platz, Deine Chance erhalten. Auf dem Weg durch die Ausbildung sortiert sich das schnell. Es geben auch sehr viele auf, die bereits einen Pkatz an der Schule erhalten hatten. Weil es da erst richtig los geht. Diese Mentalität brauchst Du unbedingt, auch bereits auf dem Weg der Vorbereitung für erste Auditions, lange vor der Ausbildung. Diesen langen, harten Weg für sich selbst in den USA zu sehen, bedeutet, sich gezielt auch noch wesentliche Handicaps einzubauen - an denen Du schneller scheitern wirst als hier bereits. Zieh nach Deutschland und versuche hier eine Ausbildung, das ist schwierig und risikoreich genug.

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darkjuly  21.10.2015, 21:29

Okay, vielen Dank :-)

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Wenn du in den USA als Schauspieler auch nur den Hauch einer Chance haben willst, darfst du nicht duenne Bretter bohren, sondern du musst eine handfeste schauspielerische Ausbildung haben, denn die Konkurrenz ist riesengross. Ein 4-Wochen Kurs hilft dir da auch nicht weiter. Natuerlich musst du die Sprache beherrschen.

Du kannst dich an einer US Schauspielschule bewerben. Das kostet natuerlich eine Menge. Nach dem Studium musst du allerdings das Land wieder verlassen.

Eine andere Moeglichkeit ist, dass du in Oesterreich ein bekannter Schauspieler wirst. Nur dann ist es moeglich mit dem O-Visum, also dem Kuenstlervisum, in den USA als Schauspieler zu arbeiten. Auch das Kuenstervisum gilt nur fuer eine begrenzte Zeit.

Weiterhin kannst du natuerlich an der Greencard Lotterie teilnehmen.

Also Schauspielschulen in den USA kosten immer Geld. Hast du schon mal überlegt hier in Deutschland an einer staatlichen Schule zu studieren und die Ausbildung zu machen. Nebenher kannst du ja noch mehr und besseres Englisch lernen.

Nach der Ausbildung kannst du ja dann immer noch, dich nach Amerika orientieren.

Der Vorteil wäre, an einer deutschen staatlichen Schauspielschule, ist die Ausbildung kostenlos, wenn du angenommen wirst. Und vom "handwerklichen" lernst du dort auch das gleiche wie, zum Beispiel in der Lee Strassberg Academie,

Viel Erfolg!

xTiinax 
Fragesteller
 11.10.2015, 20:52

Danke für deine liebe Antwort!

Ja die Sache ist die, dass ich in Österreich wohne und es hier leider nicht so viele Schauspielerischen Möglichkeiten wie in Deutschland gibt.

Ja das wäre natürlich eine Option, ich wollte nur schon früher in Amerika Erfahrungen sammeln. Sei es nur z.b. für 4 Wochen ein Kurs in Amerika verbunden mit einen Sprachkurs oder auch nur ein Schauspielkurs. Dann könnte ich nach den 4 Wochen z.b. eh in Österreich Schauspiel studieren, nur das ich mal Erfahrung habe und die Sprache besser lerne.

Meinst du nicht das ich, wenn ich erst nach dem Studium es in Amerika versuche, schon ein wenig alt für Amerika bin?^^

Danke!

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zippo1970  11.10.2015, 20:58
@xTiinax

Ich meine erst mal das solche Kurse die über ein paar Wochen gehen, so gut wie gar nichts bringen. Die sind eher dafür ausgelegt, Menschen Hoffnung zu geben, und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Schauspieler ist ein Beruf, den man erlernen muss, genau so wie jeden anderen. Die Menschen, die ohne Ausbildung Karriere gemacht haben, sind doch eher die Ausnahme.

Ich will dir nicht deinen Traum ausreden, ich glaube du hast genug Menschen, die dir sagen wie schwer es ist, aber ich glaube eine gute Ausbildung ist auch in diesem Fall der Grundstein.

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xTiinax 
Fragesteller
 11.10.2015, 21:01
@zippo1970

Ja das hab ich mir auch schon gedacht. Sieht man ja bei dem Angebot von der Organisation Rennert..

Ja hab ich^^ Ja da stimme ich dir zu, dann danke nochmals!

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zippo1970  11.10.2015, 21:09
@xTiinax

Du kannst dich natürlich auch als Österreicherin auf deutschen Schulen bewerben und studieren.

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