Sporthelm Universal

5 Antworten

Nein sowas gibt es nicht. Mit Skihelmen kenne ich mich nicht so gut aus, aber weiß nur, dass sie so gravierend anders aussehen, dass sie auch schon ganz anders ausgelegt sind.

Aber wenn du schon die Untershiede bei Fahrrad, Skater (Inlineskates, Skateboard) und Klettern genauer betrachtest, wird dir schon so klar, warum Universalhelme zum Glück ein seltenes Gut sind (es gibt Helme mit Freigaben für Fahrrad, Skaten und Klettern, aber die sind in allen drei Bereichen ein Kompromiss)

  • Beim Fahrradfahren sind Stürze auf den Rücken/Nacken/unteren Hinterkopf recht unwahrscheinlich. Dafür will man ein Maximum an Aerodynamik und mehr Frischluft am Kopf haben und lässt den unteren Hinterkopf frei (auch besser für einen kühlen Kopf) und hat schöne Spoiler-Strukturen. Beim Skaten will man das aber nicht haben, weil bei einem Sturz auf den Rücken/Nacken der Helm hochrutschen und den gesamten Hinterkopf freilegen kann, ein Skaterhelm ist deshalb weiter nach unten über den unteren Hinterkopf gezogen. Beim Klettern will man das auch nicht haben, weil der Helm sich so schneller am Fels oder einem Ast eines am Felsen stehenden Baumes verhaken kann.
  • Beim Radfahren und Skaten will man, dass der Helm ohne Ausnahme am Kopf bleibt. Ein Kletterhelm soll sich aber im Zweifelsfall vom Kopf lösen können, nämlich genau dann, wenn man eben doch mit dem Helm irgendwo hängen bleibt, dass man sich darin nicht stranguliert.
  • Beim Radfahren und Skaten sind direkte Stürze auf den Kopf die Gefahr, beim Klettern eher Anstoßen an den Fels . Außerdem soll ein Kletterhelm so leicht wie möglich sein, wie alles an Kletterausrüstung (ein Kletterer ist der einzige Sportler, der mehr Accessoires trägt, als Jennifer Lopez, und wenn man bei allem Gurt, Helm, Exen, Klemmgeräte, ... zu viel und zu schwer mitnimmt, trägt man in Summe mehrere Kilo zu viel den Berg hoch, was in Mehrseillängen kriegsentscheidend sein kann). Deshalb ist ein Kletterhelm aus anderem Material und anders gepolstert, um auf die anderen Konditionen abgestimmt zu sein. Dem Thema Steinschlag trägt man damit Rechnung, dass man die Belüftungslöcher viel kleiner macht, als bei Rad- und Skaterhelmen, zum Einen damit kleine Steine nicht so leicht direkt durch das Loch durch auf den Kopf fallen können, zum Anderen damit die Stabilität bei so punktuellen Belastungen (Stein fällt auf Helm) gegen eher großflächigen Belastungen (Kopf mit Helm fällt auf Boden) eher gegeben ist.

Es gibt ein paar wenige Helme, die vom Hersteller die vom Hersteller für Fahrrad, Skaten und Klettern freigegeben wurde, aber im Prinzip sind das Skaterhelme (sehen dann von der Form her so aus wie diese Harleyfahrer-Kochpötte), unter denen man beim Radfahren viel zu seher schwitzt und die auch beim Klettern nur rudimentären Schutz gegen Steinschlag geben, eigentlich viel zu schwer sind und sich möglicherweise (wobei das auch manche Kletterhelme nicht tun) nicht lösen, wenn man damit irgendwo hängen bleibt. Also in fast allen Belangen ein Sicherheitskompromiss aber besser als nix.

Wenn du jetzt noch Skihelme (jetzt nur rein optisch beurteilt, umschließen den Kopf noch weiter und haben garkeine Luftlöcher? Wie gesagt so genau kenne ich die auch nicht) mit einbezieht, werden die Unterschiede noch gravierender.

Also je universeller, desto mehr Kompromiss.

Ganz ehrlich - Skisaison geht zu Ende - Skihelm im Schlussverkauf kaufen. Für Kletterhelme gibt es das ganze Jahr über gute Sonderangebote (Salewa hat ohnehin schon ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis). Und einen richtig schicken, luftigen und vor allem sicheren Fahrradhelm kriegt man an jeder Ecke. Wozu dann ein Universal-Genie, das entweder so viel kostet, wie alle drei Einzelhelme zusammen (sowas hab ich auch schon mal gefunden - hatte vor über einem Jahr schon mal nach Universalhelmen gegoogled, genau ein Modell gefunden und entschlossen, dass ich genau das nicht haben will) oder so wenig wie ein einzelner Skaterhelm (weil es nur ein Skaterhelm mit Fahrrad- und Kletterfreigabe ist - muss sowas sein? Klingt sicherheitstechnisch ziemlich gruselig)?

Jetzt mal angenommen du kaufst den Universalhelm und der kostet, damit er einigermaßen was taugt 150 Euro (so viel kostete der, den ich damals gefunden habe auch etwa). Wenn du nun den nach jedem Ereignis, das der Hersteller (aus guten, sicherheitstechnischen Gründen) empfiehlt austauschst, weil die Schale oder die Polsterung gelitten haben könnte, also nach jedem Sturz, nach jedem härteren Steinschlag - dann sind das jedes mal 150 Euro. So braucht's nur nach jedem Radsturz einen neuen 30 Euro Uvex-Radhelm oder nach jedem Steinschlag einen 50 Euro Salewa Kletterhelm.

Klar ist, dass ein Helm der die Ansprüche der verschiedenen Sportarten kombiniert Kompromisse machen muss. Es gibt aber Helmmodelle, die genau darauf ausgerichtet sind. Zum Beispiel hat der italienische Hersteller KONG mit seinem "Kosmos" einen Multisporthelm entwickelt, der fürs bergsteigen, Klettern, Skifahren, Radfahren und Skaten geeignet ist.

Ich habe mich auch eingehend mit dem Thema beschäftigt. Und habe folgendes Fazit für mich persönlich geschlossen: Jede Sportart (wenn notwendig, teils persönliche Risiko Einschätzung auch Charakter abhängig) bedarf einen dafür entwickelten Helm. Sollte ich mich dennoch für einen Helm entscheiden den ich für mehrer Sportarten verwenden möchte ( Mountainboarding/Bike extrem, Klettern, Kitesport zu Land, Arbeitsschutz) würde ich mich für diesen hier entscheiden. PROTOS Integral INDUSTRY.

Ich glaube, so etwas gibt es nicht wirklich, Skihelme sind ja fast Fullface und relativ geschlossen, Fahrradhelme dagegen weitaus besser belüftet, außerdem gehen diese ja meist nur bis über die Ohren.

Helme zum Klettern kenne ich nicht, da weiß ich nicht, wie das ist. Aber Fahrrad- und Skihelme sind so unterschiedlich, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, das es da einen Universalhelm für gibt.

Fürs Radfahren ist der Helm doch albern. Radfahren ist so gefährlich wie spazierengehen. Zudem verbessern Helme nicht die Sicherheit und adressieren nicht eines der Hauptprobleme beim Radfahren. Beim Skifahren haben Helme auch nicht die Sicherheit verbessert. Immerhin halten die Dinger warm. Man könnte durch Einsatz einer Mütze dieses Problem aber beseitigen.

Beim Klettern soll der Helm dich vor herunterfallenden Steinchen schützen. Das ist eine andere Anforderung als Ski- und Radhelme leisten müssen (die müssen eine Metallschale vor Beschleunigungsspitzen schützen).

Dieser Helm ist aber richtig super und recht Universal:
http://www.sydneycyclist.com/forum/topics/cyclists-pay-heavy-toll-on?commentId=1321712%3AComment%3A72595

downhillmaster  19.02.2014, 18:58

Du hast offenbar weder Freeride Skiing noch Downhill Mountainbiking gesehen ^^

Wenn du beim Skifahren hinfliegst und mit dem Kopf auf einen Stein aufprallst, dann ist ein Helm bestimmt wünschenswert. Genauso wenn du nach einem Sprung rückwärts landest und beim Weiterfahren Rückenlage bekommst. Das erste, womit man aufkommt, ist entweder der Hintern oder der Kopf.

Beim Klettern soll der Helm eher vor was anderem schützen. Wenn man abrutscht, das Seil ein paar Meter unter einem gesichert ist, fällt man ein paar Meter und kracht dann in die Wand (Pendelbewegung, logisch) und da kann man sich auch den Kopf bei verletzen. Oder aber die Felswand spalten (Je nachdem, was das für ein Schädel ist)

Beim Mountainbiking sind Helme auch ratsam, egal ob Downhill, Enduro oder All-Mountain. ich würde ohne meinen Giro möglicherweise nicht mehr leben.

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henrik14487  20.02.2014, 19:52
@downhillmaster

Absolut. Also Klettern und Fahrrad lässt sich meiner Meinung nach in einem Bell Volt vereinen. <http://www.bruegelmann.de/bell-volt.html> Aber um Ski und Snowboard zu fahren, würde ich unbedingt einen Helm kaufen, der auch die Ohren schützt. Also die Schutzfläche sollte unbedingt um den Nacken herum bis über die Ohren gehen.

Das gilt übrigens auch für Wassersport, um die Antwort mal etwas umfassender zu gestalten. Wenn man mit der Seite auf die Oberfläche fällt, ist das Trommelfell weg. Der Volt eignet sich deshalb weil er besonders beim Klettern und Radfahren genug Luft an den Kopf lässt. Aber Achtung. Beim Bergsteigen können auch kleinste Steine zu Geschossen werden. An der Stelle ist dieser Helm benachteiligt. Es kommt eben wie hier schon gesagt wurde auf den Anwendungsbereich an.

Lass dich doch mal persönlich beraten und versucht die Gefahren bei der Verwendung der Modelle zu erkennen.

LG

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volker79  20.02.2014, 23:46
@henrik14487

Genau mit dem würd ich nicht klettern gehen, zu viel Gefahr, dass der sich aufgrund seiner Form irgnedwo drin verhakt oder dass Steinschläge den Helm zerstören (punktuelle Belastung - darauf ist er garantiert nicht ausgelegt) oder sich garnicht aufhalten lassen (das ist ja mehr Belüftungsloch als Helm, da können kleine Steine schon mal ungebremst durchfliegen).

Ich würde auch glatt behaupten, der Hersteller gibt den Helm auch nur für Fahrräder frei, zum Skaten (Gefahr, dass er sich bei einem Sturz auf den Rücken, in einer Form wie er beim Skaten eher auftritt als beim Radfahren, hochschiebt und den Hinterkopf freilegt) und Klettern (da stimmt wirklich garkein Parameter) ist er ungeeignet.

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espressionant  24.02.2014, 11:43
@downhillmaster

Downhill ist kein Radfahren, sondern Gefahrsuche mit dem Fahrrad. Auch mit dem Auto werden ähnliche Stunts gefahren, da muss im Auto ein Sechspunktgurt und ein Überollkäfig sein (und ein Integralhelm plus HANS) Brauche ich Deiner Ansicht nach, für meinen Renault-Espace jetzt Sechspunktgurt und Überrollkäfig?

Der Unterschied ist lediglich, dass Helme weder für reale Unfälle und noch für Menschen entwickelt sind (das lässt die Norm nicht zu), während der Überollkäfig und Sechspunktgurte den Menschen berücksichtigen.

Freeriden finde ich generell nicht OK. Der Ski-Betrieb ansich ist schon eine fette Umweltverschmutzung, wer also jetzt auch noch in die unberührten Berggebiete geht um seine Gefahrensucht auszuleben, der sollte meines Erachtens völlig ohne "Schutzkleidung" auf Tour gehen. Thrillseeking mit Helm ist doch schizophren!

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volker79  27.02.2014, 22:38
@espressionant

Brauche ich Deiner Ansicht nach, für meinen Renault-Espace jetzt Sechspunktgurt und Überrollkäfig?

Bei der Franzosen-Weichkäse-Karosserie vom Espace braucht man auch ohne Stunts zu fahren Überrollkäfig und Sechspunktgurt, um einen Unfall zu überleben ;-)

Scherz beiseite, ich fahre auch ohne Helm Rad, aber jeder, der mich fragt, weil er hadert, dem würde ich sagen, ja, mit Helm. Ich bin selbst viel zu unvernünftig dafür, allerdings fahre ich auch größtenteils asphaltierte Feldwege, was doch sehr wenig Gefahrenpotential birgt.

Andererseits ist ein Helm unter Umständen im Großstadt-Dschungel fast schon angebrachter als beim Downhill. Fußgänger tappt, vertieft ins Smartphone-Streicheln, unvorsichtig auf den Radweg, du musst auseichen, erwischst den Bordstein und schleifst unglücklich mit dem Reifen dran und stürzt, der Kopf nimmt dabei die Bordsteinkante, gegen einen Laternenpfahl, ein geparktes Auto oder sonstige städtische Objekte, die sich zu Hauf am Staßenrad finden. Oder ein Auto nimmt dir die Vorfahrt, du kannst nicht mehr bremsen und fährst dem Auto in die Seite, mit einem spektakulären Flug über selbiges (wenn du Glück hast, erwischst du eine Türe und brauchst nur ein paar Kronen vom Zahnarzt, da der Biss ins Dach eher schmerzhaft als schmackhaft ist, am Kotflügel gibt's nen schönen Salto über die Motorhaube), ... In Sofern gibt es abwegigeres, als beim Radfahren in der Stadt einen Helm zu tragen.

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espressionant  28.02.2014, 14:43
@volker79

Ich fahre mit freiem Kopf Fahrrad, weil es meher Spaß macht, als sich eine Mütze oder einen Hut aufzuziehen . Jeder der mich nach einem Helm fürs Radfahren fragt, dem sage ich, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, gerade beim Radfahren einen Helm zu tragen. Und ich kann wissenschaftliche Studien lesen und mein berufliches Metier ist die Auswertung von Risiken.

Deine Vorstellung von Radfahren in der Stadt ist pure Angstmacherei (aka nix Vernunft) . Dazu eine Rechnung: Radfahrer in DE ~20Millionen, Schwerverletze/Jahr ~13000, mittlere Gesamtfahrzeit je Radfahrer ~70Jahre => jeder 20ste Radfahrer wird schwe verletzt. Diese Werte haben sich über viele Jahre nur wenig geändert, sind besser in Ländern wo hauptsächlich der Kopf frei ist und schlechter dort wo es ein Politik pro Styroporhut gibt. Es gibt kaum etwas abwegigeres als beim Radfahren in der Stadt einen Helm aufzuziehen.

Das alles wäre kein Problem (soll sich doch jeder seinen Kopf verziehren, wie es ihm gefällt), aber der Radhelm wird als Diskriminierungsinstrument verwendet. Die meisten Kopfverletzungen entstehen im Haushalt. Gerade ältere Leute haben ein hohes Risiko. Also die Zahlen würden einen allgemeinen Seniorenhelm vorschlagen, oder einen Helm fürs Treppensteigen => schlag das mal in einer Diskussion vor und sieh wie empfindlich die Menschen auf den Vorschlag "Du solltest aber einen Helm tragen" reagieren. Komisch, die gleichen Leute haben aber kein Problem so ein Teil Radfahrern aufzuzwängen (inklusive "sonst sollte die Vesicherung nicht zahlen". Der Helm ist reine Diskriminierung sonst nix!

Übrigens französischer Weichkäse ist ein göttlicher Genuss, der Espace nun gerade eher nicht, also ein schlechter Vergleich. Und der erste Van mit vier (97) und der erste Van mit fünf (2003) Euro NCAP war jeweils der Espace. So ein Sharan hat 5 Sterne erst seit 2010 davor hat es nur 3...

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