Sportbike als Alltagsfahrzeug, auch im Winter?

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Wenn es Dich überhaupt nicht stört, bei eisigem Wind und frostigen Temperaturen oder bei strömendem Regen Motorrad zu fahren (und Du diese Erfahrung schon mal gemacht hast, und Du weisst, wovon ich rede), dann kannst Du durchaus auch im Winter oder an Regentagen Motorrad fahren. Es gibt sogar mit Akku beheizbare Pullis und Unterziehhosen, die einem während einer kalten Winterfahrt angenehm warm geben - ich habe es selber ausprobiert und es funktioniert wirklich. Starker Regen ist oft das grössere Problem. Denn im schlimmsten Fall dringt das Wasser durch Jacken und Hosen soweit hindurch, dass Du bis auf die Unterhosen plotschnass wirst, und je nachdem saugen sich auch die Stiefel voll. Das alles wieder zu trocknen, dauert je nach Durchnässung mehrere Stunden bis mehrere Tage. Für Schuhe/ Motorradstiefel gibt es spezielle elektrische Schuhtrockner. Deshalb brauchst Du immer auch ein Regenkombi, das Du irgendwo im Motorrad aufbewahren solltest, damit Du es immer dabei hast, wenn der Regen unerwarteterweise doch noch kommt.

Bei Schnee und Eis (insb. Glatteis, das sich an kalten Tagen manchmal plötzlich auf feuchten Strassenbelägen bilden kann), ist die Unfallgefahr jedoch hoch, und ich rate dringendst davon ab, dann Motorrad zu fahren. Kommst Du wegen Verlust der Bodenhaftung ins Schleudern, ist ein Sturz je nach Geschwindigkeit mit Knochenbrüchen praktisch nicht mehr abzuwenden, auch wenn Du gute Schutzkleidung trägst. Es erwischt gerne den Oberarmknochen oder die Schulter, manchmal bricht man sich auch ein Bein, Zehen oder einen Finger. Schon 50-80km/h reichen dafür locker aus.

Wenn Du bei Deinem Arbeitgeber ausserdem Kleidungsvorschriften hast und gediegen auftreten musst, ist die Anreise mit Motorrad auch nicht zu empfehlen. Denn Du musst dann am Arbeitsplatz ein paar normale Hosen, Schuhe, Hemd etc. anziehen und die total zerzauste Helm-Frisur erst mal kämmen oder die Haare so kurz schneiden lassen, dass das nicht mehr nötig ist. Vom Regen durchnässte Motorradkleidung musst Du im Büro irgendwo aufhängen, damit sie trocknen kann. In Deinem Alter spielt die Kleidung vermutlich noch nicht so eine Rolle, so dass ich denke, dass da niemand etwas sagen wird.

Ein Problem ist noch, dass Du mit dem Motorrad, vor allem mit einem Sportmotorrad nichts oder nicht viel mittransportieren kannst. Falls Du ein Topcase hast, kannst Du kleinere Dinge mittransportieren, mehr liegt aber nicht drin, z.B. ein Supermarkteinkauf mit einer vollen Tragtasche kriegst Du nur schwer in ein einziges Topcase rein. Bei einem Sportmotorrad sieht ein Top -oder Sidecase (Koffer) ausserdem auch optisch sehr unsportlich aus und wird in der Regel nicht gemacht. Somit bleibt Dir das Mitführen eines Rucksacks, der im Regen natürlich auch nass wird und schlimmstenfalls wird auch der Inhalt darin nass. Mit einem Auto ist das alles kein Problem. Du kannst massenhaft Güter mittransportieren, alles ist gut vor Regen und Kälte geschützt, und die Freundin steigt auch im Winter mal in Dein Auto. Beim Motorrad hingegen sind diese Dinge nicht so gut zu machen. Dafür ist es mit Leidenschaft verbunden, vor allem ein Sportmotorrad. Aber so richtig praktisch sind Sportmotorräder oder allgemein die meisten Motorräder für den Alltag eher nicht. Hier geht es schon mehr um den Aspekt des Fahrspasses.

Ich bin früher auch das ganze Jahr über durch gefahren und habe dafür die Reifen gewechselt. Aber irgendwann macht das einfach kein Sinn mehr.

Regen und kühle Temperaturen sind kein Problem, aber wenn es Schneit und es Glatt wird bleibt die Kiste im Stall. Alles andere ist einfach zu Gefährlich und Dumm.

es ist durchaus möglich im Winter mit dem Motorrad zu fahren.

Ich persönlich würde aber eine leichte Enduro im Winter bevorzugen die sind bei Glätte doch leichter zu fahren