Speedlite 380ex ttl?

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Hallo

Die Canon eTTL Kamera "weiss"/kennt mindestens;

  • Intention des Fotografen durch die Wahl des Programmodus, der Bildfolgegeschwindigkeit, Lage der Kamera, Selbstauslöser, gewählte Verschlusszeit, gewählter Verschlussvorhang, Doppelbelichtung
  • ISO Wert des eingelegten Film bzw bei DX Typen dessen DX Code
  • Bildwinkel der Optik in etwa 10° Schritten vom Basiswert 45°
  • "Sonderoptiken" wie Makro, Repro, Mikro, Softfocus
  • Auszugsverlängerung, Konverter
  • Basishelligkeit des Motiv bzw Lichtverteilung innerhalb des Messfeldarrays und Farbwerte der einzelnen Messzonen
  • Distanz zum focusierten Motiv (bei Optiken mit Distanzdecoder recht genau bzw bei L Optiken auf 1-100 cm Schritten, bei Goldring auf 10-1000cm Schritten. Bei Optiken ohne Distanzdecoder wird in diversen Methoden "geschätzt")
  • bei Kameras mit Eye Focus weiss die Kamera wo das Motiv im Frame ist
  • die Kamera weiss dann schon welche Reichweite man bei Maximalleistung und offener Blende hat (Inklusive Rampingfaktor bei Zooms)
  • Typ des montierten Blitz (Master)
  • Typ der Slaveblitze (Über Canon ST-E Blitzsteuergerät oder Masterblitz)
  • Reflektorstellung des Blitz wobei beim 380EX gibt es nur die Ja/nein Information zur Grundstellung. (eTTL II haben etwa 15° Raster)

Dann wird der eTTL Messblitz ausgelöst und ausgewertet und zwar vom Kamerasensor und vom Lichtsensor der einzelnen Blitze. Jeder einzelne Blitz misst ob die Belichtungslösung passt oder dafür Leistung reduziert oder nachgeschoben werden muss. Zudem gibt es eine Analyse der Farbwerte. Jeder einzelne Slave weiss durch den Zeitversatz wann der Messblitz ankommt in etwa wie Weit der Standpunkt vom Hauptblitz entfernt ist. Die Kamera weiss dann das Slaveblitze vor, neben oder hinter dem Motiv sind.

Das heisst im Master/Slave System kümmert sich jeder Blitz (ausser 90EX und 270EX) um seine Lichtstrecke. Bei zu wenig Licht wegen Reflektorstellung, Deckenhöhe, Deckenfarbe schiebt jeder Blitz die nötige Leistung nach bzw wenn 100% erreicht ist reagiert die Kamera mit öffnen der Blende und/oder ändern der Lichtbalance. Falls das nicht reicht gibt es die Anzeige im Sucher bzw der Blitzpfeil blinkt. eTTL hat nur wenig Rechenleistung und simple Logiggatter deswegen gibt es damit jede Menge Probleme/Fehler wenn man von 0815 Konstellationen abweicht vor allem wenn man versucht Portraits im A-DEP oder Sportmodus zu schiessen. eTTL braucht sozusagen die Vorauswahl des Anwender und ist nur im manuellen Modus der Kamera "Logigfrei". Der Schwerpunkt von eTTL sind die Reportagesituationen, People/Hochzeiten, Sport. Vor 30 Jahren kam die billige und leichte EOS 500n Gucklochknipse mit eTTL und war mit einem EX Blitz und dem EF 85/1.8 oder EF 100/2 die kostengünstige "Portraitmaschine" mit fast 100% Materialausbeute bei Profis bzw Canon konnte damit dass was zuvor bei Contax, Nikon, Olympus oder Pentax möglich war mit Autofocus kombinieren (Die Autofocusleistung der EOS 500 ist aus heutiger Sicht natürlich "unterirdisch" aber die EOS 500n konnte Einzelportrait und Doppelportrait erkennen und korrekt abarbeiten). Vor allem konnte die EOS 500 endlich bei Tageslicht FP/HSS Füllblitzen zumindest mit denn Profioptiken wegen Entfernungsdecoder.

eTTL II kam ab EOS7, hat mehr Rechenleistung, mehr Sensoren und Funkblitztechnik ist in der Kamera integriert (Nicht bei EOS Billigkameras). eTTL II kann auch denn Cropfaktor der Sensoren und deren ISO Range handhaben.

eTTL ist eine "langsame" Schnittstelle mit 16hz Bustakt damit ist eine Echtzeit Blitzsteuerung nicht möglich. eTTL hat 100Hz Bustakt damit kann das Blitz System auf Blitzlichtgewitter oder eine mechanisch hängende Blende reagieren.

Die 6DII ist eTTLII A Kamera, der 380EX ist eTTL und beschränkt diverse eTTL Funktion bzw die tun dann einfach nicht.

Die Blitzbelichtung wird bei diesem Blitz durch die Kamera gesteuert, die wiederum die Lichtmenge misst, die auf den Sensor (oder den Film) trifft. Das ist das Prinzip von TTL (through the lens).

Es spielt also keine Rolle, ob der Blitz nach oben oder nach hinten oder seitlich verschwenkt wird, da immer durchs Objektiv auf Sensorebene gemessen und anhand der Messwerte geregelt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – "die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten"