Sorgt Allradantrieb beim PKW für einen Leistungsverlust?

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Hallo

- Allrad erhöht die parasitären Verluste im Antriebsstrang also bleibt noch weniger Nettoleistung übrig (ein Winkeltrieb mit Kraftumlenkung vorne u hinten,3 Antriebswellen mit 6 homokinetischen Wellen das sind geschätzt 8-12kW)
- Allrad erhöht die Fahrzeugmasse, senkt dadurch das Leistungsgewicht und erhöht denn Verbrauch
- Allrad erhöht auch die geschleppte Masse im Antriebsstrang wo dann Probleme wie der "Bonanza" Effekt oder höhere Belastung der Synchronisation lauern.
- nach DIN wird beim Motor die Leistung an der Schwungscheibe gemessen. In der Praxis kommen dann zwischen 75 und 90% der Leistung an denn Rädern an. Wobei der Leistungsverlust nicht linear ist und von vielen Faktoren abhängt (inkl Luftdruck in den Reifen).

Tendeziel ist Frontantrieb noch eine recht effektive Antriebsart (vor allem Quermotor ohne Antriebskraftumlenkung) aber die Lenkachse kann nur beschränkt Leistung umsetzen und ist immer ein Kompromiss im Handling. Audi hat seit Jahren aufwändige (und teuer instandzusetzende) Multilinklenker Vorderachsen die aus meiner Erfahrung im Alltag auch mit 150-180PS noch klar kommt (siehe Audi TT, da sind auch noch über 200PS fahrbar) wenn auch die Diesel oder VR6 im Handling recht Kopflastig werden. Allrad lohnt sich nur wenn man die Handlingsvorteile auch ausnutzen will/kann, schlechte Wetter/Strassenbedingungen hat oder in denn Bergregionen unterwegs ist evtl. noch mit Hängerbetrieb.

Aber Audi macht die Allradabstimmung recht "lecker" so dass man schon nach einer Probefahrt in entsprechenden Nutzprofilmodus (kurvige Strassen bevorzugt wellig und mit Schlaglochansammlungen) nicht mehr auf Fronttriebszerrerei zurück will.

Wenn man aber nicht unbedingt sportlich und/oder am Limit unterwegs ist reicht ein Frontriebler.
Kostet und verbraucht weniger, es kann weniger kaputt gehen und man muss weniger Wartungspunkte (Öle und Filter, letzter ist im Winkeltrieb besonders fies erreichbar verbaut). Zudem ist die Haldex mit Elektronik bestückt (hält nicht ewig) und kann nicht voll "sperren" sondern macht das mit Bremseingriff. Es ist also kein echter/klassischer Audi Quattro sondern ein angehängter Heckantrieb wo am am Limit die Leistung "einbremst". Das ist zwar Sicher, kostet aber Speed.


Der zusätzliche Antriebsstrang für die Hinterachse schluckt etwas Leistung, genau wie die Servolenkung, die Lichtmaschine,der Klimakompressor,etc. Das alles muß bewegt werden und dafür ist Motorleistung nötig. Im Falle des 4-Rad-Antriebs überwiegen aber klar die Vorteile, die höhere und gleichmäßigere Traktion über 4 Räder werden den Quattro immer besser beschleunigen lassen als den Fronttriebler. In der Endgeschwindigkeit wird es praktisch keinen Unterschied geben.

Die 150 PS bringst Du mit einem Quattro besser auf die Straße, als mit einem Anachsantriebler. Der Antriebsstrang frisst natürlich ein gewisses Maß an Leistung, die sich aber nicht sonderlich bemerkbar macht. Wichtiger wäre das zusätzliche Gewicht des zusätzlichen Antriebsstrangs, das dann mit beschleunigt werden muß. Das sollte aber durch die bessere Übertragung der Leistung auf die Straße kompensiert werden.


Da ein Allradantrieb die Kräfte auf 4 Punkte verteilt statt auf 2, wie die Leistung besser ausgenutzt. Das merkt man z. B. an Beschleunigungswerte. Allerdings sind Allradantriebsysteme schwerer, da zusätzlich eine Antriebswelle und eine weitere Getriebe benötigt wird.

Ein Auto mit gleicher Leistung wird bei Allrad besser beschleunigen, aber eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit besitzen.

Ja etwas eben, nicht viel