Sollte man zusammenziehen „üben“?
Wenn man so, sagen wir in etwa 1 Jahr in einer Beziehung ist, dann kommt ja langsam der Gedanke auf, vielleicht auch zusammenzuziehen.
Wenn man jetzt davon ausgeht, das jeder zum jetzigen Zeitpunkt eine nette, ordentliche Wohnung hat, denkt ihr, man sollte das zusammen leben üben und was sollte alles erfüllt sein.
Zb mit üben meinte ich, das ein Partner schon mehrere Tage hintereinander bei den anderen war, von da aus zur Arbeit gefahren ist, mit Jogginghose beim anderen auf der Couch gesessen hat ( so als Beispiel).
Das private und persönliche Dinge bei den anderen Deponiert sind, auch Klamotten.
Das, wenn jemanden etwas stört, zb zu warme Bettdecken im Schlafzimmer, man Abhilfe schafft nach dem Motto: fühl dich wie zu Hause.
Das für den anderen wichtige Lebensmittel parat sind.
Sind nur paar Beispiele, damit ihr wisst was ich meine.
Oder denkt ihr, das ein ausprobieren dieser Sachen gar nicht nötig ist, man einfach ins kalte Wasser springen und sich zusammen raufen?
7 Antworten
Geht sicherlich beides, ich finde es gar nicht schlecht, einfach Schritt für Schritt mehr Zeit miteinander in einer Wohnung zu verbringen, bis man sich sicher ist, dass das kein totales Chaos wird. Denn oft stellt sich erst nach dem zusammenziehen raus, was der andere vielleicht für Angewohnheiten hat, von denen man vorher nix gewusst hat und die einen schon ein wenig stören, zum Beispiel wenn der andere immer seine Klamotten im Schlafzimmer auf dem Boden liegen lässt oder das Geschirr erst abspült, wenn es kein sauberes mehr gibt. Aber sowas kann man in der Regel eben auch wenn man es nach dem zusammenziehen bemerkt durch Kommunikation klären.
Bevor wir richtig zusammenzogen, so mit neuer gemeinsamer Wohnung, hat mein Mann (damals noch Freund) fast ein Jahr quasi bei mir gewohnt, obwohl er noch eine eigene Wohnung hatte. Er war die meiste Zeit bei mir, mit wenigen Ausnahmen, ein höchstens zwei mal pro Woche, wenn er abends erst spät aus der Uni raus kam oder am nächsten Tag früh da sein musste und da einfach zu der Zeit kein Bus fuhr. Praktisch war so auch, wenn man sich auf den Keks gegangen wäre, hätte er sich in seine Wohnung zurück ziehen können.
Das war aber kein "Lass uns mal Probewohnen", sondern es ergab sich so. Ich war schwanger und weil die Schwangerschaft nicht so rosig verlief, wie man sich das wünschen würde, wollte er da sein, damit ich nicht alleine bin, falls was ist und später war dann das Kind da. Er wollte sich natürlich auch mit um sein Kind kümmern.
Na ja, wenn jeder eine Wohnung hat, wirds schon schwierig, welche zum Üben genommen werden soll..... D.h. :
Es geht in Wirklichkeit gar nicht darum herauszufinden, ob 1x mit dem Hund Gassi gehen mehr "wert" ist, als 2x den Geschirrspüler einzuräumen.....
Es geht um das Erkennen und Erlernen der Notwendigkeit von Kompromißbereitschaft...
Dafür braucht es keine Wohnung, sondern geistige Reife und Selbstreflexion
Ich denke, man sollte abwechselnd bei den einen und den anderen sein, oder?
In der Praxis ist dieses "Üben" nicht so einfach, wenn man erst eine Wohnung anmieten will. Da wird der Vermieter in der Regel von beiden eine Kostengarantie haben will.
Was ist, wenn sich dann heraus stellt, dass das Zusammenleben nicht geklappt hat?
Hallo,
Finde ich eine gute Idee. Mein Freund und ich haben es auch so gemacht, Später sind wir dann in eine gemeinsame Wohnung umgezogen.
Wenn man das Probewohnen mitzählt wohnen wir bald 4 Jahre zusammen und haben es noch nie bereut.
Viel Glück und alles gute!