Sollte man schwimmen können, wenn man segelt?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Früher war es normal, dass Seeleute und Fischer nicht schwimmen konnten. Da galt es, dass ein "Überbordgegangener" einfach ertrank.

Segeln ist aber ein Wassersport, und man sollte gut schwimmen können. Gelegentlich muss man auch mal unters Boot tauchen können, um z.B die Schraube frei zu machen, oder etv. Schäden zu begutachten.

Auch kann es sein, dass du jemand retten musst, der z.B vom Baum getroffen wurde, und bewusstlos im Wasser treibt. Da gibt es zwar die schöne Mann-über-Bord-Manoevre, aber das setzt voraus, dass das Opfer eine Rettungsweste trägt, und brav an der Oberfläche treiben bleibt. Es gibt aber auch Fälle, wo man hinterher schwimmen muss. In meinem Fall war das mein Bordercollie, der nicht schwimmen konnte oder wollte, und den ich immer wieder nachschwimmen musste (Trotz Hundeweste).

Du solltest also trainieren, bist du mindestens eine Stunde am Stück schwimmen kannst. Das geht aber schnell, denn die Ausdauer kann man steigern, und alles andere ist eine Frage der Technik.

klarist5 
Fragesteller
 11.11.2017, 12:59

Eine Stunde am Stück zu schwimmen ist für michh wie eine Besteigung des Mt. Everest

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Schwervelke  11.11.2017, 13:10
@klarist5

Und für mich so selbstverständlich, und so langweilig, dass ich schon im Wasser eingeschlafen bin :-)

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https://youtube.com/watch?v=AvhUoUUjn6w

Zwei Bahnen sind definitiv zu wenig. 8 Bahnen wäre da ein guter Anfang. Ich selbst würde nie jemanden mit an Bord nehmen, der nicht gut schwimmen kann. Auch bei uns in der Segel-Ausbildung muss man einen Nachweis erbringen, dass man Schwimmen kann. 

Wenn man aus dem Boot fällt, dieses noch weiter fährt und dann kentert kommen unter Umständen schonmal 2-4 Bahnen zusammen. Kurzes Beispiel:

Wir waren vor ein paar Wochen mit einer Jeton-Jolle auf der Maas unterwegs, gut 6-8 Windstärken. Eine Böe kam rein, und da Ausreiten und Trapezen nicht geholfen hat, musste ich das Segel öffnen, um die Krängung zu reduzieren. Hat auch geklappt, von ca. 60° kamen wir runter auf ca. 20°. Dann war allerdings die Böe zuende, sodass wir zu viel Luvkrängung bekamen. Ich als Steuermann war gerade sehr stark am Ausreiten (sprich alles ab Knie aufwärts hing überm Wasser) und durch die Krängung auf meine Seite hing ich auf einmal mit dem Oberkörper im Wasser, war aber noch im Ausreitgurt fest. Habe mich dann entschieden, mich vom Boot zu lösen, da ich bei einer Kenterung sonst unter Umständen bei einer unter Wasser festhängen würde. Im Wasser schwimmend habe ich dann gesehen, dass die Jolle noch gut 50 Meter weitergesegelt ist (Hab das Boot vorher auf einen perfekten Geradeauslauf getrimmt), bevor der Vorschoter abrutschte und, noch im Trapez hängend, den Mast mit runter zog und so da Boot kenterte (das Boot kenterte durch, da wir nicht schnell genug am Schwert waren). Ich hab dann erstmal, noch im Wasser schwimmend (und vor Lachen fast sterbend), eine befreundete, vorbeifahrende Crew darum gebeten, uns zu filmen (wenn sowas passiert will man wenigstens auf Video). Dann hab ich mich auf den Weg gemacht. Glaub mir, diese 50 Meter waren die schwersten, schwimmend zurückgelegten 50 Meter meines Lebens. Mit zwei Bahnen im Schwimmbad kommt man da auch mit Regattaweste nicht weit. Und wenn man kraftlos am gekentertem Boot wieder ankommt, hat man sowieso verloren. Musste dann nämlich zum Mast schwimmen, um das Boot in den Wind zu drehen. Das heißt, bei gut 6 Bft, 2 Minuten lang schwimmend alles zu geben - hat aber trotzdem nicht geklappt, die Segel haben im Wasser zu starken Widerstand erzeugt. Letztendlich habe ich dann den Mast hochgedrückt, was dann geklappt hat.

Oben noch das Video, was die Valk-Crew aufgenommen hat, da kann man in etwa erkennen, wie anstrengend so eine Kenterung sein kann.

Tja, man sollte Fit sein. Es ist natürlich eine Sache wo und mit was man segeln gehen will. Wenn du nicht gut schwimmen kannst, dann solltest du dich nicht von deiner Schwimmweste trennen.

Segeln kann ein hartes Unterfangen sein, also würde ich etwas in ein Fitnesstraining investieren, da die Saison für das Segeln eh auf dieser Seite der Welt vorbei ist.

ja wäre mit Sicherheit von Vorteil^^

Sollte - Ja!

Müssen -Nein!

Schwimmweste - Unbedingt!

Wenn du zwei Bahnen schwimmen kannst, dann kannst du definitiv ausreichend gut schwimmen. Es kommt darauf an, ob du alleine segelst, oder mit mehreren Personen, die mit der Handhabung des Schiffes vertraut sind. Segeln mit einer Jolle, 100m vom Ufer entfernt ist nicht vergleichbar mit einer 15m Segelyacht, 10sm vom Ufer entfernt.

Auf größeren Schiffen segelst du definitiv weiter vom Land weg, als die besten Schwimmer schwimmen können.

Gut schwimmen zu können kann daher dein Leben nicht retten. Schwimmweste, Sicherheitsgurt, eine verlässliche Crew die mit dem Mann über Bord Manöver vertraut ist sind die essentiellen Überlebensfaktoren auf See.

Viel Spass

Rudi Czaak

www.sailing.czaak.at

 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Skippertrainer, Ausbildner und professioneller Yachtskipper;
biggestmaxi  09.11.2017, 09:42

2 Bahnen sind meist nur 50 m und das mit Badehose. Wer beim Segeln ins Wasser fällt hat meist Kleidung und Schwimmweste an. Wenn er Pech hat ist das Boot ein Stück weiter gefahren und gekentert und treibt schnell ab weil evtl nicht durchgekentert. Dann sind 2 Bahnen zur Erschöpfung deutlich zu wenig....denn er muss unbedingt das Boot erreichen.

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Canderes  09.11.2017, 14:32
@biggestmaxi

Von welcher Art von Boot sprichst/schreibst du?

Wie viele Personen sind an Bord?

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