Sollte ich mich von meinem Freund trennen?

eingew  15.08.2022, 13:50

Wie viele Stunden arbeitet er denn beruflich?

NoName00548 
Fragesteller
 15.08.2022, 14:23

8 Stunden, halbe Stunde Fahrt hin und zurück. Insgesamt ist er also 9 Stunden unterwegs.

12 Antworten

Hallo NoName00548👋

Ich muss meine Antwort revidieren, ich habe eine Zeile überlesen.

Selbst wenn reden in Streit ausartet, da interessiert mich, wie du redest. Machst du Vorwürfe und erzählst ihm, wie mies du dich fühlst und was du alles tust, dann ist das kontraproduktiv, vllt. versuchst du mal einen anderen Ansatz.

Ebenso würde mich interessieren, wie er redet oder wie er es vermeidet zu reden. Vllt. braucht ihr beiden einen anderen Ansatz um miteinander in die Kommunikation zu kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gebe Erfahrungen und Denkanstöße gern weiter :)
NoName00548 
Fragesteller
 15.08.2022, 14:22

Viel miteinander reden tun wir leider nicht mehr. Meist hab ich angefangen über meine Gefühle zu reden und mir anzuhören, wie er sich denn fühlt. Ich hab ihn auch meist gefragt, ob irgendetwas anders ist, als vor der Geburt. Eine Antwort hab ich leider nie bekommen. Er haut meist ab, geht ins Schlafzimmer und macht laute Musik an. Ich merke, dass es ausartet, wenn er kurz leiser wird. Danach fängt er an mich sehr laut anzuschreien, wodurch ich meist anfange mit weinen. Das macht ihn meist noch wütender und er haut ab.

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Also hinter sich aufräumen gehört auf jeden Fall zur grundsätzlichen Höflichkeit alleine schon dazu. Das sollte er schon machen und da gehört finde ich auch keine Diskussion dazu.

Grundsätzlich deinen Impuls verstehen, dass er halt zuhause nichts macht und dir das unfair vorkommt, kann ich. Aber: Dass er bei einem Vollzeitjob nicht außerdem noch den Haushalt schmeißt ist ebenso durchaus nachvollziehbar. Heißt nicht, dass er gar nichts mehr machen sollte. Aber kochen und putzen wären mMn klar deine Verantwortung. Bei größeren Aufgaben wie z.B. Kühlschrank ausräumen und putzen o.ä., sowas kann man am Wochenende gemeinsam erledigen.

Zu Arbeitsteilung zählt sein Job halt mit rein.

Dass ihr euch scheinbar nicht mehr liebt, dass finde ich eher die schwierige Sache. Daran würde ich insgesamt eher ansetzen. Wenn ich das insgesamt so höre, scheint mir nämlich das Gestreite um letztlich Kleinkram eher ein Symptom zu sein, als ein eigenes Problem.

Wie andere schon gesagt haben und wie du selbst auch sagst, ist es natürlich wichtig, eine Trennung gründlich abzuwägen. Bevor du diesen Schritt gehst, würde ich empfehlen, mal über eine Paartherapie nachzudenken.

Gut, da weiß man jetzt auch nicht ob du im Zuge der jungen Mutterschaft zur Vorwurfsschleuder bzw er zu deinem Blitzableiter geworden ist. Das passiert nämlich auch nur allzu oft, dass die Frauen unwahrscheinlich anstrengend werden, bzw sich um 180Grad drehen und der Mann den Status eines dritten, eigentlich nicht mehr so schätzenswerten Mitbewohners erhält, der in der Frauenperspektive ohnehin alles nur noch falsch macht.

In der Folge ist dies für junge Väter nämlich auch unwahrscheinlich abturnend bzw. die Frau nicht mehr die, die sie kennen- und lieben gelernt haben.

Also es haben durchaus beide nach der Geburt eines Kindes das Potential eine Beziehung zu verderben.

NoName00548 
Fragesteller
 15.08.2022, 14:18

Ich geb zu, dass ich etwas anstrengend geworden bin, ja. Größeres Problem ist, dass er, bevor unser Sohn bei so gut wie allem geholfen hat. Er hat abgewaschen, Wäsche aufgehangen, ect. Mittlerweile ist es so weit, dass er zuhause eigentlich nur noch schläft, isst und sich streiten kann, weil ich es mal nicht geschafft habe zu wischen. Ein richtiges Verhältnis zu seinem Sohn hatte er noch nie. Er interessiert sich nicht wirklich für ihn, nimmt ihn auch keine 5 Minuten damit ich mal länger und allein duschen könnte.

Es ist alles sehr kompliziert geworden.

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Ihr lebt das klassische Modell, wie es mal vor 60 Jahren war. Der Mann geht arbeiten und die Frau kümmert sich um die Kinder, Haus und Hof.

Von daher, versuche etwas daran zu ändern, bevor du an Trennung denkst. Suche dir eine Teilzeitarbeit und sei es nur einen Tag in deinem erlernten Beruf wieder tätig zu sein. Das bringt automatisch eine andere Dynamik in euren Alltagstrott.

Ich rate das jeder Hausfrau und Mutter, denn die Zeit ist sehr schnelllebig und wenn man zu lange vom Arbeitsmarkt, seinem Beruf weg ist, wird es schwierig später wieder da einzusteigen, wo man seiner Zeit ausgestiegen ist.

Dir würde es gut tun, denn du hast dann auch wieder andere Themen und Begegnungen mit verschiedenen Leuten, wo es nicht nur um Kinder geht. Das schenkt dann die nötige Energie, sich die anderen Tage voll und ganz dem Kind und dem Haushalt zu widmen.

Auch kannst du so eher verlangen, dass auch dein Partner seinen Beitrag in eurer Familie leistet....denn nicht nur er geht arbeiten und bringt Geld nach Hause und verschanzt sich hinter diesem, in seinen Augen Ausreichenden.

Euer Baby ist noch sehr klein, so wirst du dies vermutlich nicht gleich sofort realisieren können, es sei denn eine Oma wohnt in der Nähe und übernimmt diese Aufgabe.

Das machten ich und die andere Oma von unserem Enkel der damals noch kein Jahr alt war, auch. Damit meine Schwiegertochter wieder einen Tag arbeiten gehen konnte. Nicht wegen des Geldes, sondern einfach weil es ihr gut tut und sie am Ball bleiben kann. Sie ist im Gesundheitswesen unterwegs und da gibt es eben auch immer Neues das dazu kommt und eben Jahre später schwierig wäre wieder einsteigen zu können.

Von daher ist dieser eine Tag sehr wertvoll. Auch für den Enkel und uns Omas, um eine gute Bindung aufbauen zu können. Er schon früh auch andere Bezugspersonen in seinem Sein erlebt.

Was ich dir vorschlage klingt eigentlich im ersten Moment nach noch mehr Arbeit aber in Wahrheit ist es eher eine Oase, um aus der Monotonie zwischendurch raus zu kommen, um auch gewisse Dinge mal liegen lassen zu können. Halt genau so, wie dein Mann dies tut.

Denn wenn man auch noch andere Dinge tut, dann muss nicht immer alles total perfekt sein, da dies im Prinzip niemand erwartet und man dies nur aus Langeweile so akribisch nimmt. Was für Aussenstehende schon fast ungemütlich wirkt.

Du kommst so also auch zu mehr Gelassenheit zurück, was deinem Partner gefallen wird und er auch wieder motivierter wird, mal bei was mitzuhelfen.

Denn man lebt ja schliesslich nicht in einer Wohnausstellung, sondern da darf doch ruhig auch mal etwas liegen bleiben, so lange es nicht überbordet. Nur dann sieht man, was anzupacken ist und tut dies dann lieber.

Das klingt nicht gut. Und wenn reden nur in Streit ausartet, bist du alleine wohl besser dran. Dann hast Du zumindest nicht „ihn“ auch noch als zusätzliche Belastung an der Backe.

Auf Dauer wirst du in so einer Beziehung zu Grunde gehen.

Auch wenn man beruflich tätig ist, ist das kein Grund alles andere auf dich abzuwälzen. Du hast schließlich auch deinen Job!

Und wenn du dich trennen solltest, so musst Du und das Kind ja nicht alleine bleiben.