Sollte die Oberstufe und das Abitur schwerer werden?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Nein 48%
Ja 41%
Sonstiges 10%

8 Antworten

Sonstiges

Unser Schulsystem krankt am Bulimie-Lernen. Stoff reinschaufeln, Test schreiben und das auswendig Gelernte sofort wieder vergessen.

Es wird viel zu wenig auf das Verständnis des Lehrstoffs gelegt.

Oder: Warum musste ich vor langer Zeit "de bello gallico" lesen? Diese beschissenen Sätze, die teilweise eine Buchseite lang sind, verhindern doch den Spaß am Lernen. Viele Jahre später bekam ich mal den Hinweis, ich solle von Tacitus "gallia" lesen. Kurze, einfach zu verstehende Sätze und ein spannendes Thema. Genau DAS wäre doch die richtige Lektüre, um Latein zu lernen. Und wer sich besonders hervo tun will, kann sich meinetwegen auch mal über die Anzahl der Tagesmärsche bei Caesar verlustieren.

Nein

Das Bildungssystem muss besser werden, damit mehr Begabte ein Abitur machen können. Zurzeit ist es offensichtlich so, dass der Beruf des Vaters entscheidend ist für den Besuch des Gymnasiums und nicht die eigene Leistungsfähigkeit.

Deutschland hat sehr viele early leaver und zu wenig Abiturienten im internationalen Vergleich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Tarzanoid  12.05.2021, 12:33

Das steht nicht unbedingt im Widerspruch zu dem was der Fragesteller sagt. Ein Begabter kann ja diese höheren Anforderungen erfüllen, er sollte eben ermuntert und gefördert werden, damit er die Sache angehen kann.

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Ja

Diese erschreckende Dummheit ist ein Ergebnis der "Smart"phone-Sucht, die noch schlimmere Ausmaße angenommen hat, als die Fernsehsucht zuvor - wobei es oft zusammenfällt, TV + Handy rund um die Uhr. Früher waren Schüler eindeutig gebildeter als heute. Da gab es kein Handy und das TV-Programm begann erst am Nachmittag und endete gegen 24 Uhr.

Prüfungen sollten nicht mehr so gemacht werden, dass kurzfristig massives Lernen zum Erfolg führen kann. Es sollte immer auch zusätzlich noch älteres Wissen abgefragt werden, dass man nur haben kann, wenn man immer mitgearbeitet hat. Leider ist der Unterricht aber meist langweilig gemacht und geht nicht auf individuelle Lernpräferenzen ein. Ein stupides Abschreiben dessen was der Lehrer an die Tafel schreibt, halte ich nicht für das Beste!

0511Selmir  12.05.2021, 12:41

Man kann die Schuld auch echt immer auf das schieben was einem nicht passt.......🤦‍♂️

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Tarzanoid  12.05.2021, 12:46
@0511Selmir

Mir passt doch alles. Die Beispiele des Fragestellers kenne ich und ein Smartphone hab ich nicht. Aber dass die Bildung im Durchschnitt viel niedriger ist als früher ist eine Tatsache. Und auf einige der Gründe bin ich eingegangen.

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Ja

Ich habe 1986 Abi gemacht - und schon damals wurde uns gesagt, wie simpel das geworden ist gegenüber früher....

Wobei es natürlich noch andere Gründe hatte, warum 1960 viel weniger Menschen Abitur gemacht haben; gerade am Land war das nächste Gymnasium oft weit entfernt, und viele Eltern hatten damals kein Verständnis dafür, dass die Kinder ihnen noch länger als nötig auf der Tasche liegen würden.

Zu meiner Zeit gab's schon überall Gymnasien. Damals waren es so um die 30% eines Jahrgangs, die Abi gemacht haben.

Heute gibt's in den Ballungsräumen ja kaum noch deutsch-muttersprachliche Kinder, die kein Abitur machen.

Das kann ja nur zwei Gründe haben: Entweder die Menschheit ist über eine Generation so viel intelligenter geworden, oder das Niveau des Abiturs ist stark gesunken. Ich tippe auf letzteres.

Nein

Wenn man es schwerer macht, muss man ja nur noch mehr Dinge lernen, die man nach der Prüfung direkt vergisst und es fällt einem noch schwerer die “wichtigen” Dinge, die zum Allgemeinwissen gehören, herauszufiltern. Es wird halt überhaupt keinen Wert darauf gelegt, ob man Allgemeinwissen besitzt oder nicht, aber das verändert man ganz sicher nicht durch schwerere Prüfungen. Dazu entscheiden ja abgesehen vom Fleiß, mittlerweile eher wieder die Berufe der Eltern ob man ein Studium oder ein Abitur macht. Das wird durch schwerer Prüfungen und noch mehr “Bulimielernen” auch nicht besser.