Soll ich mein Hobby später mal zu meinem Beruf machen?
Ich bin 12 Jahre alt und weiblich. Ich liebe Singen, Tanzen oder alles was eben mit Musik zu tun hat. Ich spiele seit ich 4 Jahre alt bin Blockflöte und seit ich 8 bin Querflöte. Ich bin seit diesem Jahr im Schulchor. Ich stecke in Singen so viele Emotionen aus meinem Leben. Ich singe jeden Tag mindestens 2 Stunden. Ist das normal?
6 Antworten
Natürlich wäre es schön, immer das tun zu dürfen, was man gern macht. Aber das ist die völlig falsche Motivation für den Künstlerberuf und würde Dir nur Lebensjahre kosten, bis Du zur Einsicht kämst, dass er eigentlich doch nichts für Dich ist. Die Frage musst Du Dir anders stellen. Vielmehr lauten die richtigen Fragen:
- Kannst Du Dir vorstellen, Deine Kunst um jeden Preis machen zu müssen, weil Du davon abhängst, von der Musik -- und von nichts anderem -- Deine Miete und Dein Essen zu bezahlen?
- Bist Du imstande, Dein ganzes Leben und Deine gesamte Existenz dafür zu riskieren, dass Du, egal für wie wenig Geld (und seien es nur 150 Euro pro Auftritt) Musik machst und für 40 Jahre Berufsleben mit Deiner Kunst ausreichend Einkommen generierst?
- Bist du bereit, Dich auf einen Beruf in einer hypersexistischen Szene einzulassen, der Dir nach einer vieljährigen hochspezialisierten und extrem kompetitiven Ausbildung sowie nach 15 Dienstjahren ein durchschnittliches Nettogehalt von EUR 1600,- bei einem Vollzeitjob mit regelmäßiger Abend- und Wochenendarbeit einbringt?
- Bist Du bereit, Dich von Zukunftswünschen wie Wohlstand und einem geregelten Familienleben und Einkommen zu verabschieden und alles für die Musik zu opfern?
Solltest Du alle diese Fragen ohne Zögern und aus tiefster Überzeugung mit "Ja" beantworten, könnte die Wahl des Künstlerberufs unter Umständen möglicherweise etwas für Dich sein. Wenn Du unsicher bist, Angst oder Zögern bekommst, solltest Du es unbedingt(!!!) sein lassen.
Mein Vater hat es sehr bedauert, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.
So hat man keinen Ausgleich im Alltag.
Das solltest Du Dir gut überlegen
Viele Hobbies sind gute Hobbies, aber keine guten Berufe - warum? Berufe sind dafür da, Geld zu verdienen. Kreative Berufe erfordern, dass man auf "Knopfdruck" kreativ sein kann - und das kann dazu führen, dass das in Konflikt mit dem gerät, was Du eigentlich tun wolltest.
Plus... nur ein Bruchteil derer, die eine Sängerkarriere angehen, schaffen tatsächlich den Durchbruch. Die allermeisten können wenig bis kaum von ihrer Kunst leben.
Es lohnt sich also, über einen Plan B nachzudenken.
wenn es dir Spaß macht warum nicht ?
Aber ein Plan B ist auch nicht schlecht :)
Nein, sollst du nicht uhd das ist nichts besonderes