Soll der Staat unrentable Unternehmen pleite gehen lassen oder sie retten?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Pleite gehen lassen 85%
Mit Steuergeldern retten 15%

8 Antworten

Also Uniper ist gerade sehr unrentabel. Doch hätte man das Unternehmen nicht gerettet, wären hunderte Stadtwerke pleite gegangen. Die wiederum zu großen Teilen den Städten und Kommunen gehören.

Unser Dorfbäcker stand schon mehrmals kurz vor der Pleite. Dieses mal wird es ihn vielleicht wirklich erwischen. Die Öfen müssen angeheizt werden, Broot bäckt bei 280 Grad. Es wäre jammerschade um die vielen Familienrezepte, die einfach verloren gehen. Dafür springt ein Großbäcker ein, der unter den staatlichen Rettungsschirm für relevante Industrie schlüpfen darf. Deshalb gehen die Bäcker auch auf die Straße. Hoffentlich werden sie gehört.

Man kann nicht einfach über die Gießkanne entscheiden, wem geholfen wird und wem nicht. Es kann auch nicht jedes Unternehmen gerettet werden. Manche kümmern sich, andere geben auf. Was sind in einem Land wie Deutschland 771 Pleiten? So viele waren es bis jetzt in 2022. Hört sich wenig an und ist wohl auch nicht viel. Aber stellt euch vor da wäre die Lufthansa dabei, die Aida, Uniper, Schwedt...??

Das kommt darauf an...

Wie wird das entschieden?

Ich denke es ist schwierig zu sagen, was sich rentieren würde und was nicht. Aber alle im Stich zu lassen fände ich falsch. Entweder es muss generell geholfen werden, oder mann juss einen fairen Weg finden, so was zu prüfen.

Pleite gehen lassen

Staat und Wirtschaft trennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe (noch) kein Geld

Mit Steuergeldern retten

Der Staat sollte meiner Meinung nach klug entscheiden:

  • Hoffnungslose Fälle ohne Perspektive sollte er pleite gehen lassen. Das ist knallharte Marktwirtschaft. Ein totes Pferd sollte man nicht reiten.
  • Gute und langfristig rentable Geschäftsmodelle sollten hingegen gerettet werden. Aber nicht bedingungslos: Der Staat erwirbt der Rettung entsprechend angemessene Anteile am Unternehmen. Das Unternehmen wird sozusagen (teilweise) verstaatlicht. Die Chance auf eine Amortisation sollte jedoch immer größer sein als das mit der Rettung verbundene Risiko einer dennoch eintretenden Insolvenz. Das muss fundiert durch Experten evaluiert werden und nicht durch Schulabbrecher oder fachfremde Politiker bestimmt werden. Ebenso die Führung des Unternehmens seitens des Staates muss durch kompetente Fachkräfte erfolgen.

Was gar nicht geht ist bedingungsloser Kapitalsozialismus: "Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren."

Zusammenfassend: Tendenz zur Rettung (nach Einzelfallprüfung), aber nur wenn der Staat da auch von profitiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ökonom (Dr.) + Informatiker (Master) + >10J Berufserfahrung
Pleite gehen lassen

Kommt immer darauf an.

Ist das Unternehmen von sich aus leistungsfähig und lediglich durch äussere Umstände in Not geraten - z.B. siehe aktuelle Energiekrise - so kann es auch mit Steuergelder gerettet werden.

Überholte Geschäftsmodelle sollte jedoch nicht künstlich am Leben erhalten werden.