Sofort oder zum spätest möglichen Zeitpunkt kündigen?
Ich habe eine neue Arbeitsstelle gefunden. Beginn ist 1.4. Ich habe einen Monat Kündigungsfrist. Nun frage ich mich, ob ich zum spätest möglichen Zeitpunkt (also Ende Februar) oder eher zeitnah kündigen sollte. Ich habe Projektverantwortung und leider hat sich das Projekt, anders als geplant, verzögert, so dass es nicht Ende März abgeschlossen sein wird. Da wäre es für meinen Chef sicher hilfreich etwas mehr Vorlauf zu haben. Andererseits habe ich natürlich auch keine Lust auf 2,5 Monate Spießrutenlauf. Ich finde es schwierig eine Entscheidung zu treffen.
5 Antworten
Das kann man pauschal nicht sagen.
Wie ist das Verhältnis zu Chef / Abteilung / Firma ?
Natürlich würdest Du mit einer frühstmöglichen Bekanntgabe Deines Fortgangs dem bisherigen AG bessere Chancen bei der Wieder-Besetzung Deines Platzes einräumen, und er wäre ggf. dankbar dafür.
Hast Du deswegen aber mit (erheblichem) Stress zu rechnen und die restliche Zeit wäre die Hölle auf Erden, dann würde ich sowas nicht tun.
Wenn du Anstand, Integrität und Charakter hast dann teilst du die Kündigung frühestmöglich mit. Du befindest dich in einem professionellen Arbeitsverhältnis und beendest keine Beziehung.
Das ist immer eine Gewissensfrage und nicht einheitlich zu beantworten. Fair und hilfreich gegenüber dem Betrieb wäre es natürlich, eine Kündigung frühzeitig bekannt zu geben. Umso besser kann er sich auf die Veränderung einstellen.
Allerdings gibt es auch Betriebe, die einem die Kündigung übel nehmen. Ungefähr so, als würde der Sklave gegen den Willen seines Herren den Betrieb verlassen wollen. Das Recht auf freie Berufswahl wird dann unter Umständen mal übersehen und der Mitarbeiter bekommt es im Rest der Zeit zu spüren. Ober er bekommt sogar noch eine vorzeitige Kündigung vom Betrieb. Wobei dieser allerdings auch eine stichhaltige Begründung haben müsste, sofern Kündigungsschutz besteht.
Ich würde daher sagen, dass du selbst am besten einschätzen können müsstest, zu welcher Kategorie dein Betrieb gehört. Bedenke aber dabei, dass du im Recht bist und kein schlechtes Gewissen haben musst, nur weil du dir einen anderen Job suchst.
Spießrutenlauf?
Wenn du gute Arbeit leistest, wird dein Chef dich anflehen, deine Projekte auf einen Stand zu bringen, den man jemand anderes übergeben kann.
Was soll er machen? Dich kündigen?
Der würde nie riskieren, dass du noch in den letzten Monaten aufgrund psychischer Probleme krank feiern müsstest.
Du bist jetzt am Drücker, nicht der Chef.
Du hast ja nicht umsonst gekündigt. Wär mir egal was nach dem 1 April in meiner alten Firma passiert.