Sind Wahlen haram?


29.09.2024, 10:20

rechte Partei*

4 Antworten

Meiner Meinung nach ist es grundsätzlich für Muslime nicht möglich, in einem westlichen, kapitalistischen oder demokratischen Land völlig halal zu leben.

Das beginnt bei Lebensmittelzusatzstoffen wie E922 oder die ganze E470er Gruppe, die teilweise aus Abfällen der Schweineschlachtung gewonnen werden und im Endprodukt oftmals sogar nicht mehr deklarationspflichtig sind...

geht weiter über Geld, das entweder durch riba erworben wird oder durch haram Substanzen finanziert wird*...

bis hin zum demokratischen System, das von vielen Muslimen als nicht vereinbar mit islamischen Werten wie der Sharia angesehen wird, da Gesetze nicht von Menschen, sondern nur von Allah gemacht werden dürfen.

Die meisten Empfehlungen lauten daher, Muslime sollen "das kleinere Übel" wählen.

Ob das jetzt wählen oder auswandern ist? Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen.

* Erklärung: Unternehmen legen in Tagesgeld an und erhalten Zinsen. Somit sind Löhne und Gehälter zumindest teilweise aus Zinsen finanziert, also haram. Bürgergeld wird unter anderem aus der Alkohol- und Tabaksteuer finanziert und ist daher auch haram.

Es sind wenn dann eher Rechtsaußenparteien, die sich gegen den Islam aussprechen. Solange du nichts Harames wählst, dürfte es in Ordnung gehen. Muslime sollen sich zudem in der Diaspora an die hiesige Gesetzordnung halten.

Prediger wie Abul Baraa erklären, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt. Schau hier.


Gott erinnert die Muslime, die denken, dass sie das Prinzip des geringeren von zwei Übeln anwenden :

Weder die Juden noch die Christen werden mit dir zufrieden sein, bis du ihrem Glaubensbekenntnis folgst. [...] (Sure 2 Ayah 120)

Gott sagt im Qur'an in Sure 11 Ayah 113

Und sucht nicht eine Stütze bei denen, die Unrecht tun, sonst berührt euch das (Höllen)feuer; [...]

Das Feuer der Dunya (des irdischen Lebens) vor dem Feuer des Jenseits, deshalb sagen wir, dass es nicht zulässig ist, an solchen Wahlen teilzunehmen, weil diese Teilnahme bedeutet, dass wir uns die Nicht-Muslime durch Handlungen zu Verbündeten machen, und das ist unzulässig:

Sure 5 Ayah 51

O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren! Sie sind einer des anderen Schutzherren. Und wer von euch sie zu Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiß, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.


Milkaaaa789 
Beitragsersteller
 29.09.2024, 10:33

ok aber was wenn dann die FPÖ gewinnt und wir somit unsere Rechte als lebende Muslime hier verlieren

Tennis92927  29.09.2024, 11:02
@Milkaaaa789

Im Hinblick auf die Angelegenheit der Auswanderung aus einem nicht-muslimischen Land in ein muslimisches Land gibt es unter Muslimen drei Kategorien:

A) Diejenigen, die ihre religiösen Pflichten und Gebote nicht erfüllen können oder Versuchungen fürchten (d. h. Schwierigkeiten aufgrund des schlechten Umfelds und der Verbreitung des Unglaubens an ihrem Aufenthaltsort haben). Diese Muslime sind verpflichtet auszuwandern.

B) Diejenigen, die ihre Religion praktizieren können und keinen Versuchungen ausgesetzt sind. Für sie ist die Auswanderung lediglich wünschenswert.

C) Diejenigen, die nach islamischem Recht nicht zur Auswanderung verpflichtet sind, da sie (körperlich, finanziell oder aus anderen zwingenden Gründen) nicht in der Lage sind, auszuwandern.

Milkaaaa789 
Beitragsersteller
 29.09.2024, 11:17
@Tennis92927

Aber wenn ich doch wählen gehe dann gibt es die Wahrscheinlichkeit das zu verhindern

Du lebst in einem freiheitlichen Rechtsstaat, dessen Verfassung vor allem steht, und solltest gemäss Deiner Einstellung die Verantwortung übernehmen, das Land durch die Wahl mitzugestalten. Deine Religion ist Deine Privatsache. Wenn Du Religion über die demokratische Rechtsstaatlichkeit stellst, solltest Du Dich fragen, ob Du am richtigen Ort lebst.


Milkaaaa789 
Beitragsersteller
 29.09.2024, 10:16

Ist mir bewusst danke darum geht’s mir aber gerade nicht