Sind Sozialarbeiter bessere Menschen als andere vom Verhalten und Charakter?

Nein sind sie nicht !! 84%
Andere !! 11%
Ja sind sie !! 5%

19 Stimmen

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein sind sie nicht !!

Nein, mit Sicherheit nicht. Ich habe auch hier schon menschlich sehr zweifelhafte Aktionen erlebt, auf die ich nicht näher eingehen möchte. Es sei gesagt, dass überall, wo von "sozialen Werten" schwadroniert wird diese in der Regel nicht gelebt, ja sogar mit Füßen getreten werden. Auch in der Sozialarbeit gibt es genügend Dünnbrettbohrer und Karrieretypen, die sich bestenfalls wohltätig und menschlich schimpfen. Wer glaubt, Sozialarbeiter seien besonders sozial, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten und die Erde eine Scheibe ist.

Ansonsten heißt es immer - Lehrer und Erzieher können ihre eigenen Probleme nicht lösen und ihre eigenen Kinder nicht erziehen. Das ist zwar auch so ein Mantra, aber da ist aus meiner Sicht zumindest in mancherlei Hinsicht was dran und ich ordne Sozialarbeiter - so frei bin ich - einfach auch mal in pädagogische Berufszweige ein. Kenne mehr kaputte Familien und familiäre Tragödien aus dem Bereich als aus anderen Bereichen. Kann auch Zufall oder Schicksal sein, klar, aber ich glaube irgendwie doch an einen Zusammenhang. Seit 15 Jahren habe ich viel aus der Hinsicht erlebt und staune immer wieder, wie solche Leute dann überhaupt auf die Probleme anderer angesetzt werden können und wie andere mit ihnen über mitunter sehr intime und vertrauliche Dinge sprechen können.

Andere !!

Ich bin selbst Wirtschaftsfachwirtin und arbeite mit SozPäds zusammen in einem sozialen Projekt für Kinder und Jugendliche.

Aus dieser Erfahrung heraus würde ich jetzt nicht sagen, dass sie perfekte, ausschließlich gute Menschen sind. Denn schließlich sind und bleiben sie genau das - Menschen! Und Menschen haben Schwächen und machen Fehler.

Eines haben sie aber tatsächlich so intensiv im Studium gelernt, dass es ihnen in Fleisch und Blut übergeht: sich selbst zu reflektieren, zu hinterfragen und zu analysieren! Durch ihren Beruf sind sie sich also über ihre Fehler und Schwächen schon sehr gut im Klaren. Und das unterscheidet sie dann doch von vielen anderen Menschen.

Auf einem anderen Blatt steht aber, ob diese Erkenntnisse auch zu entsprechenden Handlungen führen, also, sie ihr Verhalten hier und da ändern und "optimieren". Einige (eigentlich die meisten) tun bzw. versuchen das immer wieder, ja. Manche wollen das aber auch nicht. Und manche packen es einfach nicht, obwohl sie es probieren.

Und was ebenfalls Menschen mit diesem Beruf eint, ist, dass sie sich ja aus Gründen für diesen Beruf entschieden haben. Diese Gründe sind oft durchaus sehr altruistische - sie wollen anderen helfen, sie unterstützen, die Welt zu einem besseren Ort machen. Zumindest zu Beginn. Desillusionierung und Frustration kann im Laufe des Berufslebens natürlich eintreten!

Aber wer Soziale Arbeit studiert, der tut das auf jeden Fall nicht, weil er die große, finanziell lukrative Karriere machen will und dafür auch über Leichen gehen würde. Solche Menschen finden sich dann tatsächlich eher in meinem beruflichen Bereich, BWLer und so ;).

Andere !!

Manche ja, manche nein.

Der Vater einer Freundin war Sozialarbeiter, im Job war er wohl super, sehr beliebt und die Klienten fühlten sich wohl, vielen hat er nachhaltig geholfen, zu Hause war er hingegen ein gewalttätiger Tyrann.

Nein sind sie nicht !!

Es sind in erster Linie Menschen mit Geltungsdrang, obwohl es natürlich auch Ausnahmen gibt. Meiner Meinung nach, sind die Beweggründe für den Job einzig und allein das Überlegensheitsgefühl, welches dadurch ausgelöst wird, dass sie meinen etwas Besseres und „wichtig“ zu sein. Insbesondere da sie ja grundsätzlich mit Menschen arbeiten, die gefälligst auf sie hoch zu schauen haben und innerhalb der Gesellschaft weil sie ja etwas für die Schwachen tun. Das macht sie also allgemein zu besseren Menschen … ;-)

Ich habe Sozialarbeiterinnen als sehr grausam und unmenschlich wahrgenommen. Obendrein wahnsinnig von sich überzeugt.
In dem Kontext fällt auch auf, dass egoistische Wesen eher den Wunsch haben Sozialpädagoge zu werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein sind sie nicht !!

Das ist ja nur auf ihre Arbeit bezogen, sie können sich natürlich rein theoretisch auch im Privatleben ändern, aber prinzipiell geht es nur um die Arbeit. Allerdings nehme ich an, dass Menschen die sich diesen Beruf ausgewählt haben, generell Interesse daran haben Anderen zu helfen.