Sind Hausaufgaben sinnvoll?

4 Antworten

Also ich finde die Hausaufgaben sinnvoll, weil man an die Kentnisse noch erinnern und es wurde auch möglich sein, bessere Note zu bekommen.

Ja, wenn die Stundenzahl in der Schule regulär relativ gering ist (bis maximal 6 Schulstunden pro Tag).

Hausaufgaben (egal ob Abschreiben von Vokabeln, Lösen von Aufgaben aus den Schulbüchern oder das Bearbeiten von Arbeitsblättern) vertieft den Lernstoff. Man hat mehr Ruhe (im Idealfall) als in der Schule während man sich mit dem Stoff beschäftigt. Dadurch prägt es sich besser ein.

Nebenbei merkt der Schüler (und infolge dessen auch der Lehrer) wo noch Dinge nachzuholen sind, bei einzelnen Schülern oder sogar der kompletten Klasse, falls Aufgaben nicht bewältigt werden können.

Und man bereitet sich dadurch nebenbei auf anstehende Klassenarbeiten vor.

Klar, aus der Sicht eines Schülers mag das unnötig erscheinen, zeitaufwändig. Aber im Endeffekt ist es eben doch notwendig. Sicher, nicht für "jeden", es gibt ja auch Leute die sehr schnell kapieren, sich leicht Stoff merken können, die quasi nur einmal lesen müssen und noch Wochen später wissen um was es ging und wie man es praktisch anwendet. Aber so sind eben nicht alle Schüler.

Oh und Hausaufgaben geben den Eltern zusätzlich die Möglichkeit einen Überblick zu behalten über die aktuell behandelten Themen im Unterricht. Es ist anstrengend als Elternteil, wenn man jede Info dem Nachwuchs aus der Nase ziehen muss und ansonsten daheim kaum mitbekommt das sich der Nachwuchs mit Schulstoff beschäftigt (nur weils dank des Konzeptes der Schule keine Hausaufgaben gibt).

Da fällt mir noch etwas ein:

Während der "Arbeit von daheim"-Zeiten, wenn via iServ die Aufgabenpakete von den Lehrern reinflatterten, hab ich mitunter erlebt wie schwer es nem Schüler fallen kann "daheim diese Aufgabenpakete" zu bearbeiten - da das ab irgendwann nicht mehr gewohnt war.

Hausaufgaben dienen dem Schüler in erster Linie zur Kontrolle seines Kenntnisstandes. Werden Kenntnis- oder Verständigungslücken festgestellt ist dies ein Grund Kenntnisse zu ergänzen und Übungsaufgaben zu machen. Für sehr gute Schüler sind derartige Hausaufgaben nur Zeitverschwendung. Bei binnendifferenziertem Unterricht hängen die Art und Zahl der Hausaufgaben vom Kenntnisstand des Schüler ab. Es scheint aber nur wenige Lehrer zu geben, die binnendifferenzierten Unterricht halten können. Bei 6-stündigem Unterricht (eine Schulstunde = 45 Min) sollte die durchschnittliche Arbeitszeit für Hausaufgaben deutlich unter zwei Stunden täglich liegen. Eine Kontrolle sollte über die Überprüfung des Kenntnisstandes erfolgen. Die Tatsache, dass eine gemachte Hausaufgabe im Heft steht, sagt möglicherweise nichts über den Kenntnisstand des Schülers aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Studien zeigen, dass Hausaufgaben keinen kausalen Einfluss auf den Lernerfolg haben. Ich halte es durchaus für sinnvoll, dass man Kindern Anreize zum selbstständigen Lernen und zur Wiederholung gibt, aber verpflichtende Hausaufgaben, in denen Inhalte nur wiederholt werden und die dennoch in die mündliche Note einfließen, halte ich für sinnlos oder unter gewissen Umständen sogar für kontraproduktiv.

https://www.psychologytoday.com/us/blog/pride-and-joy/201209/battles-over-homework-advice-parents

https://www.edweek.org/teaching-learning/opinion-what-do-you-mean-my-kid-doesnt-have-homework/2016/12?qs=homework

LG