Hausaufgaben kontrollieren?

4 Antworten

Ich finde das ehrlich gesagt kontraproduktiv.

Dein Sohn sollte wissen, dass er die Schule für sich besucht und nicht für dich oder für die Lehrer.

Also sollte er auch einmal die Verantwortung spüren, seine Sache gut machen zu müssen/wollen.

Wenn er einmal keinen hat, der ihm vor der Abgabe immer die Fehler verbessert, wird er sich vielleicht selbst mehr Mühe geben und bewusster an die Aufgaben rangehen.

Denn so (jetzt) kann er sich ja sehr sicher fühlen. Es ist eigentlich egal wie gründlich er die Aufgaben löst oder ob er dabei überhaupt nachdenkt, du korrigierst.

Ihm sollte bewusst sein, dass es sein Schulleben und seine Zukunft ist, seine Aufgaben sind und sein Können gefragt ist. Nicht das der Mutter.

Das nächste Problem ist, dass er so nie wirklich wissen wird, wo er genau steht. Da das Feedback des Lehrers auf seine Leistung fehlt. Gefeedbackt wird dann ja deine Leistung, wenn man es genau nimmt.

Deine Leistung muss aber nicht mehr gefeedbackt werden, da du die Schule ja schon beendet hast. Es geht um ihn. 😉

Um wirklich zu wissen, wo genau er mit seinem Können und seinem Lernstatus umgeht, ist es wichtig, dass ER beurteilt wird. Auch wenn etwas mal nicht perfekt ist.

Wie soll er dazu lernen und Ehrgeiz entwickeln, wenn ihm immer alles ausgebessert wird, bevor es beurteilt wird? Wenn es eh läuft dank dir? Wenn er vielleicht nicht mal weiß, was er falsch macht?

Als nächstes frage ich mich, ob er das selbst überhaupt will. Meine Mutter mischte sich zB viel zu lange bei meinen Hausaufgaben ein. Ich wollte mehr Selbstständigkeit und mochte es nicht, wenn sie mich an meine Hausaufgaben erinnerte und sie korrigierte.

Ich fand, dass es mein Schulleben war, ich alt genug und mehr Eigenständigkeit und Verantwortung mal gut täte. Da war ich 12 oder 13. Aber von mir aus hätte sie sich auch schon früher raushalten können.

Das hätte aber nicht geheißen, dass ich nichts mehr getan hätte. Ich wollte gute Noten, war intrinsisch motiviert und auch fleißig. Ich wusste was ich wollte, nämlich Matura und Gymnasium und dafür war ich gewollt, alles zu tun.

Ich bin mir sicher, wenn dein Sohn ein Ziel vor Augen hat, das ihm echt wichtig ist, dann wird er sich auch sehr bemühen.

Dann bräuchte es dich als Kontrolleurin vermutlich gar nicht mehr. Dann gibt er sich vielleicht auch mehr Mühe und vermeidet somit Fehler, die er jetzt noch macht. Dann sind vielleicht die Hausaufgaben gut, ohne dass jemand ein zweites Mal drübergeschaut hat.

Das stärkt auch das Selbstvertrauen.

Ich würde ihm helfen, eine Perspektive, ein Ziel zu finden. Denn das motiviert dann von ganz alleine und wesentlich nachhaltiger als ein "mach jetzt deine Hausaufgaben, ich schaue sie nachher an".

Letzters kann sogar nach hinten losgehen, indem der Sohn denkt, "es wird eh immer korrigiert, wofür strenge ich mich an". Das kann den Ehrgeiz ziemlich abtöten.

Auch kann es sich für ihn anfühlen, als würdest du ihm nicht vertrauen. Er könnte sich denken, "denkt die, meine Hausaufgaben sind so schlecht, dass ich sie nicht abgeben kann, ohne dass sie drüberschaute?".

Das ist keine böse Kritik, das ist alles konstruktiv gemeint und soll euch nur helfen. 😄

Nein, ich meine in der 6sten sollte es nicht mehr notwendig sein... Aber ab und zu wäre es schon gut.

Also ich bin in der 9.Klasse und es wird zumindest nachgefragt ob ich sie gemacht habe.

In der 6. klasse sollte das nun wirklich nicht mehr notwendig sein 🤔