Sind die Lektüren die man im Deutsch LK ließt, wirklich so langweilig?

3 Antworten

Ich finde, das hängt sehr stark vom Lehrer und somit vom Unterricht ab ;).

Ich hatte von der 5. bis zur 10. Klasse die weltbeste Deutschlehrerin. Bei ihr war wirklich jede Lektüre, egal ob alter Klassiker oder modernere Werke, super spannend. Sie hat halt ihre eigene Begeisterung auf uns übertragen und uns vermitteln können, wo der Reiz des jeweiligen Werks liegt.

Im LK in der Oberstufe war's dann genau anders herum... Mein LK-Lehrer war 'ne Pfeiffe. Jedes Werk wurde nach dem gleichen Schema analysiert und so lang zerredet, bis selbst die Bücher, die im ersten Moment spannend waren, nur noch genervt haben. Nach den zwei Jahren Oberstufe hatte ich da regelrecht ein kleines Trauma und hab für 2, 3 Jahre nach dem Abi kein Buch mehr freiwillig angepackt - obwohl ich eigentlich der totale Bücherwurm war (und jetzt auch wieder bin ;)).

Entsprechend ist es nicht die Lektüre, die potentiell langweilig ist, sondern das, was man draus macht :). Bücher, die im Lehrplan stehen, landen dort nicht, weil sich irgendein teuflischer, böser Mensch im Ministerium überlegt, mit welchem todlangweiligen Stoff er Schüler am besten ärgern kann ;). Es handelt sich dabei tatsächlich um Werke von Bedeutung, um besonders typische und gelungene Vertreter ihrer Gattung, um Werke, die herausstechen aus der Masse der Literatur. Aber wenn ein Lehrer diese Besonderheiten, diese Relevanz, nicht vermitteln kann, dann geht's halt schief ;).

Nein, fand ich schon vor > 30 Jahren nicht.