"Sieben mal siebzig mal vergeben"?

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Hallo Ichthys,

Jesus hat Petrus vorgeschlagen nicht siebenmal, sonder siebenundsiebzigmal zu vergeben.

Es gibt so manches, was Jesus gelehrt hat, wir aber erst Heute mit Hilfe der modernen Psychologie zu verstehen beginnen. Dazu gehört auch das Verzeihen.

Das Verzeihen war eine meiner jüngsten Baustellen (und ist es noch ein bisschen). Warum es uns nicht weiterhilft, nachtragend zu sein, kommt da gleich aus ganz verschiedenen Ecken:

  1. Wir lernen vieles durch Versuch und Irrtum sowie am Vorbild. Menschen handeln nicht immer vernünftig, sondern oft rein emotional. Wenn Kinder z.B. Gewalt in der Erziehung erfahren, verteidigen sie ihre Eltern trotzdem und suchen den Fehler bei sich selbst. Im Erwachsenenalter haben solche Menschen oft die Einstellung, dass Interessen (wie z.B. Recht und Gesetz) nur durch Gewalt aufrechterhalten werden können und plädieren für harte Strafen. Solche Menschen setzen ihre Interessen dann oft mit Gewalt (meist psychische Gewalt und Drohungen (die ja Gewalt zumindest androhen)) durch. Deshalb ist die Gewaltfreie Erziehung,, wie sie seit November 2000 gefordert wird auch ein Generationenprojekt, das nicht von Heute auf Morgen gelebt werden kann. Gerade der von Jesus geforderte Gewaltverzicht ist ja auch Heute, knapp zwei Jahrtausende nach Jesus noch immer ein ganz junges zartes Pflänzchen, das gerade von Christen oft nur schwer verstanden wird. Dadurch sind wir trotzdem für unser Handeln verantwortlich, denn wir haben die Fähigkeit zu reflektieren und über unser Verhalten nachzudenken. Aber wir können mit diesem Wissen Andere besser verstehen und ihr Verhalten und auch unser Fehlverhalten besser verstehen und – verzeihen.

  2. Transaktionsanalyse: Erfolgreiche Kommunikation setzt die Grundeinstellung „Ich bin OK – Du bist OK“ voraus, hat nicht Jesus uns gelehrt, „liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“? Jesus hat nur vergessen zu erwähnen, dass es Menschen gibt, die andere für mehr OK halten als sich selbst. Seit der Transaktionsanalyse wissen wir aber, dass diese Einstellung für eine gelungene Kommunikation auch schädlich sein kann. Wenn wir nachtragend sind, dann können wir den Anderen aber nicht ok finden, denn was wir ihm nachtragen, ist der Mangel des Anderen. Viele Eltern und Vorgesetzte haben nicht diese Einstellung, und stehen oft einer Lösung auf Augenhöhe im Wege. Aber aufgepasst: Nur weil wir den Anderen OK finden, müssen wir noch lange nicht seiner Meinung sein! Eine Erziehung und Anleitung wäre dann ja gar nicht möglich! Wir dürfen trotz der Tatsache, dass wir den Anderen OK finden von ihm erwarten (wenn die Konstellation entsprechend ist, z.B. als Eltern oder wenn wir in anderen Situationen die Verantwortung tragen), dass er sein Verhalten ändert!

  3. Gewaltfreie Kommunikation: Lange Zeit habe ich nicht verstanden, was die alle meinen, wenn sie sagen: „Gib ihm (ihr, Ihnen) Empathie!“ Das habe ich nun verstanden: Die Anderen haben (oft scheinbar und in ihrer Welt und Einstellung) Gründe für Ihr Verhalten. Menschen handeln nur selten (auch wenn es das durchaus sehr selten gibt) aus böser Absicht. Auch wenn das Ergebnis himmelschreiendes Unrecht ist und furchtbares Unglück erzeugt.

  4. Mediation: Um einen Konflikt zu lösen, ist es notwendig, dass beide Seiten ihren Standpunkt darlegen können und sich die Mühe machen, den Anderen zu verstehen (wenn die FAZ verschiedene Leute als Putin-Versteher beschimpft, ist es nicht ratsam, jemanden aus ihren Reihen zu Verhandlungen mit Putin zu schicken, denn eine Lösung ist damit von vorneherein ausgeschlossen und die Kriegsgefahr würde weiter wachsen). Und dann muss halt um einen Kompromiss gerungen werden, mit dem beide Seiten leben können – das kann in manchen Fällen Jahre dauern.

Was ich damit sagen will ist folgendes: Deine Chancen auf eine vernünftige Lösung für das Problem mit anderen Menschen ist immer dann gegeben, wenn Du den Anderen ihr Fehlverhalten nicht mehr nachträgst. Theoretisch habe ich das auch verstanden. In meinem Leben hinken die Gefühle der theoretischen Erkenntnis aber etwas hinterher. Mit dem Verzeihen müssen wir das Verhalten der Anderen nicht plötzlich für gut befinden. Wir müssen uns das Fehlverhalten auch nicht immer wieder gefallen lassen. Aber das Verzeihen stärkt ungemein unsere Verhandlungsposition mit unseren Mitmenschen. Denn wenn wir verstehen woher das Fehlverhalten kommt, können wir oft genau da eingreifen, wo der Andere seinen Fehler macht und wir müssen ihm nicht (versuchen) schlechte Gefühle zu machen, weil er uns unrecht getan hat. Damit bauen wir keine Mauer zwischen uns auf und wir häufen keine Wälle zwischen uns auf, die erst überwunden werden müssen. Deshalb macht es vieles leichter.

Barney123  30.10.2014, 12:46

Fortsetzung:

Einen Vorgeschmack habe ich bekommen, als mich einmal der Geschäftsführer in meiner Arbeit Maßregeln wollte. Die Bürotüre stand offen und als ich aus der Türe kam standen da zwei Arbeitskolleginnen, die machten ein Gesicht, als wäre ihnen der Leibhaftige persönlich begegnet. Zwei Wochen später sprach mich der Geschäftsführer noch einmal auf die Situation an: „Herr Barney, Sie sind immer nett, freundlich und sachlich! Sie schreien nicht rum und sie führen keinen Veitstanz auf!“ Denke ich: „Ja, so will ich sein!“ Er weiter: „Aber sie sind ein ganz unangenehmer Mensch!“ Ja klar war das unangenehm für Ihn: Er hatte herumgeschrien, wurde sogar beleidigend. Das wäre mir an seiner Stelle auch unangenehm. Aber er war dadurch gezwungen anzunehmen, was ich gesagt hatte, konnte nichts einfach wegschieben weil ich mich falsch benommen hatte.

Welchen Weg Du gehen kannst, um Deinen Mitmenschen zu verzeihen, weiß ich nicht. Aber ich kann Dir sagen, was mich hierher geführt hat und wie es wohl weitergehen wird (Ich bin nämlich noch nicht am Ziel angekommen).:

Als ich vieles nicht mehr verstanden habe, wie sich meine Mitmenschen verhalten, habe ich angefangen, mich intellektuell mit dem Thema auseinanderzusetzen. Habe mich mit Psychologie, Pädagogik und Soziologie beschäftigt. Das hat erst einmal die Kluft zwischen den Anderen und mir vergrößert, denn die wenigsten haben sich mit Kommunikation beschäftigt und nach Lehrbuch reagiert und gehandelt. Aber mit diesem Wissen konnte ich meine Kinder gewaltfrei erziehen. Auch schon mal etwas. Also habe ich die Gewaltfreie Erziehung propagiert, auch hier auf GF. Und dabei ist es mir dann wie Schuppen aus den Haaren … äh von den Augen gefallen: Auch wenn es das in ganz seltenen Fällen gibt /also den bösen Willen): Die meisten Menschen handeln nicht aus bösem Willen, sondern aus Unkenntnis und mit falschen Einstellungen (siehe oben). Wenn wir daran etwas ändern wollen (und da haben wir nur ganz kleine Möglichkeiten, denn die Verhaltensmuster sind oft eingefahren, die Einstellungen in langen Jahren gewachsen) haben wir nur die Möglichkeit unseren Mitmenschen zu verzeihen und ihnen das auf eine Art und Weise zu sagen, die es ihnen möglichst leicht macht, das auch anzunehmen und zu verstehen. Und dabei hilft mir Heute, dass ich mich mit Psychologie, Pädagogik und Soziologie beschäftigt habe. Die eigentliche Kluft entstand durch meine Unfähigkeit zu verzeihen! So schließt sich der Kreis!

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balarama108  30.10.2014, 13:25
@Barney123

sorry, was jesus sagt hat nicht mit Psychologie zu tun! verzeihen hat nichts mit Psychologie zu tun!

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Barney123  30.10.2014, 14:58
@balarama108

Hallo balarama,

Doch, genau diese Brücke habe ich mit meiner langen Antwort geschlagen! Aber wahrscheinlich war Dir die Antwort zu lang und zu komplex, so dass Du den Zusammenhang nicht sofort verstanden hast:

Wenn ich jemandem sein Verhalten nachtrage, ihm also nicht verzeihe, dann bin ich auch nicht in der Lage ihn OK (siehe Punkt 2 der Antwort) zu finden, ich versthe ihn nicht (Punkt 3 Emphathie) und wahrscheinlich höre ich ihm auch nicht zu, wenn er mir irgendetwas erklären will, weil ich nämlich voller Ärger bin. Zu wissen wie Menschliches Verhalten entsteht, hilft mir asber dabei, sein Verhalten zu verzeihen (punkt 1).

Ausserdem ist das eine Antwort auf die Frage von Ichthys, und die kann das wahrscheinlich besser einordnen. Verzeihen ist im Übrigen ein Begriff aus der religiösen Sichtweise. Einfach mal bei Wikipedia nachschauen, Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

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Barney123  12.11.2014, 14:53

Danke für den Stern

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es ist schwer, sich sämtliche möglichen Situationen vorzustellen, die in der Frage versteckt sein könnten. Ein Ehepartner, ein Freund, ein Kollege, oder andere Konstellationen. Geht's um Gefühle, Seitensprünge, Gewaltausbrüche, Süchte, oder andere Dinge.

Vergebung sollte nicht gleichgesetzt werden mit, sich immer wieder in die gleiche Situation drängen zu lassen.

Deine Vergebung zeigt dem Missetäter, dass du nicht auf Rache und Vergeltung aus bist, ist aber keine Einladung, gleiches oder ähnliches sinnfrei zu tolerieren. Wenn schlechtes Verhalten ungestört fortgesetzt wird, will derjenige gar keine Entschuldigung abgeben sondern nur leeres Gerede zur Beruhigung in den Raum werfen.

Wenn hier erwähnt wird, dass schon die Einsicht fehlt, sich mies verhalten zu haben, so machst du dich selber nur zur leidenden Person, vielleicht aus Gewohnheit, Abhängigkeit, vermeintlicher Liebe oder sonstwas. Das hat weniger mit Vergebung zu tun, sondern eher mit Angst davor, selber mal konsequent handeln zu müssen. Vielleicht auch falsch verstandener Toleranz. Vielleicht wird eine gutmütige Ader von dir auch bewusst vom Gegenüber ausgenutzt.

Natürlich möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass man auch sich selber überprüfen muss, ob das miese Verhalten des Gegenübers wirklich mies ist, oder man das vielleicht aufgrund seiner eigenen Erziehung oder eigenen Bewertung nur so ansieht und ggf. aus einer Mücke einen Elefanten macht.

Hallo Ichthys

Als Jesus diese Frage gestellt wurde und er mit «Sieben mal siebzig» geantwortet hat, meinte er damit nicht 490. ;-) Er meine damit, dass du immer vergeben sollst.

Jesus lehrte ein Leben der Demut, Selbstlosigkeit und Vergebung. Um richtig vergeben zu können muss zuerst die «Schuld» bzw. der Grund für die Notwendigkeit der Vergebung angeschaut werden. Dann muss bewusst gesagt werden, dass das nicht ok war und man diese Tat oder was auch immer vergibt.

Die Vergebung ermöglicht es dir nicht verbittert zu werden. Allerdings sollst du nicht komplett naiv sein und ein Leben lang dir etwas antun lassen. Du musst Konsequenzen ziehen.

Teile dieser Person mit, dass du mit diesem bestimmten Verhalten mühe hast, dass es dich schmerzt. Wenn die Person nicht bereit ist dieses Verhalten zu ändern musst du die Konsequenzen erklären.

Zum Beispiel: Wenn du dich weiterhin so verhältst, werde ich mich von dir verabschieden Erkläre mir, was deine Gründe für dein Verhalten sind, evtl. kann ich mich auch anders Verhalten und das Ganze hat mit mir zu tun. Soll ich dich während der nächsten Woche jedes Mal darauf aufmerksam machen, wenn du dich wieder mies verhältst? Wärst du bereit für mich dein Verhalten zu ändern?

Es ist für dich wichtig vergeben zu können. Ausserdem ist es wichtig jemandem nicht Schuld oder ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen.

Bei der Vergebung geht es um Reue, die jemand empfindet und dann vergeben werden kann. Wenn diese Person aber nie Reue empfindet, für das, was sie dir antut, dann darfst du nicht verbittert werden sondern sollst einfach weiter leben und trotzdem vergen.

Gruss Gastonn

Dummie42  30.10.2014, 10:30

Die Vergebung ermöglicht es dir nicht verbittert zu werden.

Ja genau, das ist ganz, ganz wichtig für die eigene Seelenhygiene. Wenn man nicht vergeben kann, dann nagt das an einem bis zur Bahre, während derjenige, dem man nicht vergeben will, vielleicht gar keinen Gedanken mehr an den Grund verschwendet, ihn möglicherweise sogar völlig vergessen hat. Wer nicht vergeben kann schadet zu allererst sich selbst.

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Hallo Ichthys1009,

mies verhalten kann man sich auf viele Arten. Man wird beklaut, bekommt Geliehenes nicht zurück, Anvertrautes wird weitererzählt, man wird beleidigt .......

Ich würde weiterhin verzeihen.

Das heißt aber nicht, dass ich auch vergesse. In Zukunft halte ich meinen Mund und meine Taschen zu, sehe zu, dass ich ggf. meine Sachen wiederkriege, lass Dinge an mir abgleiten oder breche den Kontakt ab.

Zu meiner eigenen seelischen Gesundheit werde ich aber dem Betreffenden nicht böse sein oder sogar eine Feindschaft entwickeln. Das frisst einen nur auf.

ich sehe hier das viele bibelleute ihren senf zum besten geben, ich denke mir dem Fragesteller ist ein wenig gläubig und verucht sich an jesus zu orientieren!

meine antwort ist: du bist noch nicht so weit zu vergeben!

auch wenn man ihm das gesagt hat?

das ist nicht der sinn der bibel oder von jesus das so gemeint hat jemanden seine fehler zu unterbreiten, auch das denken hier viele, ich sage es stört mich und der andere muß einsehen und dan kann ich ihm verzeihen, so ein schwachsinn hört man nur in der kirche!

Tatsache ist das du jemand nicht seinen fehler unterbreiten kannst auch wen der einen gemacht hat, das war dein erster fehler den du gemacht hast, du hast im einen fehler unterbreitet!

Lass das in zukunft!

Wen du im gesagt z.B. "Das tut mir sehr weh wie du mich behandelst, es ist sehr schlimm für mich! "! Das ist ok!

Du hast im unterrichtet das es dir weh tut, dan weis auch dein wiedersacher bescherid falls es im an Empathy magelt das es für dich kein spaß ist!

Stattdessen gehe einfach weg von so einem menschen wen möglich, wen du kannst, dein problem hat nichts mit verzeihen zu tun sondern anscheinend mit mobbing!

wen du in der schule bist unerichte einen vertrauenslehrer oder in der arbeit den chef, lass dich versetzen etc. suche eine möglichkeit das er aufhört! Das ist was du machen solltest!! und nicht auf irgendwelche Bibelspinner zu hören!

Das ist vernünftig und klug wen du deinen wiedersacher los werden willst!

Barney123  30.10.2014, 16:11

Hallo balarama,

Ichthys fragte

dass er sich immer wieder mies verhält, auch wenn man ihm das gesagt hat?

Damit hat sie noch nicht gesagt, wie sie das formuliert hat. Das wissen wir nicht.

Deine Formulierung:

"Das tut mir sehr weh wie du mich behandelst, es ist sehr schlimm für mich! "

hat auch so ihre Tücken. Damit unterstellst Du nämlich, dass Deine Gefühle richtig sind und der Andere für Deine Gefühle verantwortlich ist, weil er Dir wehtut. Da gibt es durchaus Fälle, wo Deine Art damit umzugehen falsch ist, denn weiter unten schreibst Du:

dan weis auch dein wiedersacher bescherid falls es im an Empathy magelt das es für dich kein spaß ist!

Also die Rechtschreibfehler, die ich gefunden habe behalte ich mal aber mit dem Inhalt werde ich mich weiter auseinandersetzen. Zu beschreiben, dass Dich das Verhalten schmerzt, ist ja ok, aber Gefühle können täuschen. Was machst Du z.B. wenn der Andere neidisch auf eine Fähigkeit von Dir ist, und ihm einfach wehtut, dass Du besser bist als er? Würdest Du mit dem Kopf gegen die Wand laufen, bis Du Dümmer bist als er, nur um ihm nicht mehr weh zu tun? Neid und Eifersucht tun auch weh, aber müssen da nicht die Neidischen und Eifersüchtigen an ihren Schwächen arbeiten? Bist du empathielos, weil Du besser bist als sie?

Sicher spielt es eine Rolle, wie ich das Verhalten anspreche. Da ist klar dass das nur in gegenseitigem Respekt erfolgversprechend ist. Einfach weggehen ist sicher eine Möglichkeit, aber keine Gute! Denn damit signalisiere ich dem Anderen, dass ich das Feld räume, und so manchem üblen Zeitgenossen muss einfach jemand entgegentreten! Warum schaffen denn die Dummen an? – weil die Klügeren immer nachgeben! Das Dritte Reich war nur möglich, weil der Braunen Masse niemand entgegen getreten ist! Weil alle nur geschwiegen haben. Und nach dem Krieg, mehrere Millionen Tote später waren ja alle dagegen und keiner konnte etwas dagegen tun!

Nein!

Die moderne Psychologie hat Methoden entwickelt, wie wir miteinander reden können! Sicher gibt es Zeitgenossen, die besonders schwierig sind und mit denen sich auch geschulte Fachleute schwertun. Aber die sind selten und für die meisten reichen die allgemeinen Kenntnisse in Gesprächsführung aus:

  • Gegenseitiger Respekt
  • Aus der Ich-Warte sprechen
  • den Anderen ausreden lassen
  • Ihm zeigen, dass man ihn verstanden hat (z.B. durch personenzentrierte Gesprächsführung oder kurzes Zusammenfassen)

und so weiter. Hilfreich ist da natürlich, wenn man das vorher mit einer Person des eigenen Vertrauens üben kann, denn direkt ins kalte Wasser springen führt meist nur dazu, die eingefahrenen Verhaltensmuster immer zu wiederholen. Da sind wir nicht besser als unser Gegenüber. Du siehst, ich vermeide den Ausdruck „Widersacher“ ganz bewusst! Denn so mancher Konflikt wird schon dadurch kleiner, dass ich den Anderen nicht als Gegner, sondern als Mensch und Partner sehe! Und das geht ganz ohne Religion!

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Barney123  30.10.2014, 16:41

Hallo balarame,

noch eine Kleinigkeit sollte man nicht vergessen:

Wenn ich jemandem erkläre, was ich an seinem Verhalten für falsch halte, dann zeige ich dem Anderen damit auch Respekt, denn ich biete ihm das Gespräch über unser zukünftiges miteinander leben an. Die Erde ist zu dünn besiedelt, als dass wir uns immer und jedem aus dem Wege gehen könnten! Jemandemn auf Schwierigkeiten im zusammenleben anzusprechen ist also zuerst einmal ein Zeichen von Achtung und Resekt! Wenn ich da gleich weglaufe, dann unterstelle ich dem Anderen, dass er sich nicht ändern will (was durchaus aquch vorkommt).

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