Seid ihr autochtone Deutsche?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Ja 66%
Nein 34%
Chris428  31.07.2023, 11:53

Definiere bitte "viele Generationen" und "langjährige Verbundenheit" und "Verbundenheit". 5 Generationen? 10? 100? 5 Jahre? 10? 100? Wann fühlt man sich verbunden?

Meydox 
Fragesteller
 31.07.2023, 12:47

Ich persöhnlich würde 5-10 Generationen sagen

11 Antworten

Ja

Ich betreibe Genealogie und alle meine Ahnen stammen, vom Mittelalter an, aus Norddeutschland, soweit ich diese bis in die Zeit zurück verfolgen kann. Ich komme überall mindestens 7 Generationen zurück, meist um die 13-15 Generationen.

Die meisten Ahnen waren Kleinhandwerker, Kleinbauern, Knechte, Mägde und erstaunlich viele Dorfschullehrer. Die lebten immer in ihren Orten über viele Generationen.

Ja

Also väterlicherseits habe ich einen Stammbaum der bis 1536 in Ravensburg zurück reicht.

Mütterlicherseits bin ich nicht sicher. Meine Großmutter kommt aus dem Sudetenland. Das war ab und zu mal Deutsch, aber jetzt nicht mehr.

Ist man autochtoner Deutscher, wenn die Vorfahren in Gebieten gelebt haben, die zu ihrer Lebzeit Deutsch waren, aber es jetzt nicht mehr sind?

Angesichts dessen, dass wir letztendlich alle aus Afrika stammen und zig Völkerwanderungen quer durch den eurasischen Kontinent abgelaufen sind finde ich Ländergrenzen sowieso befremdlich.

Ja

Meine Wurzeln lassen sich zurückverfolgen bis Mitte 17. Jh. (ca. Dreißigjähriger Krieg, bis wohin die Kirchenbücher reichen).

Mütterlicherseits stammt meine Familie aus Niederschlesien, Provinz Schlesien (Preußen). Dort waren meine Vorfahren seit 200 Jahren Müller mit einer großen Mühle am Fluss. Ursprünglich deutet der Name meines Großvaters mütterlicherseits auf Wikinger-Abstammung hin (ein altes Schiff aus dem 10. Jh. trägt seinen Namen).

= 375 Jahre = 15 Generationen (nach soziologischer Berechnung)

Ich gehe davon aus, dass ich autochthone Deutsche bin. Auch die äußeren Merkmale wie groß gewachsen, blonde Haare und blaue Augen, auch bei meinen Vorfahren, deuten darauf hin.

◇♧◇

Auf eine interessante Fundsache möchte ich allerdings hinweisen: Im 17. Jh. wurden im Raum des heutigen Baden-Württemberg türkischstämmige Menschen 'zwangsangesiedelt' - sog. 'Beutetürken' aus Feldzügen in der Türkei!

Darauf bin ich im Rahmen von Recherchen gestoßen: Prof. Dr. Hartmut Heller, (Volkskundler), hat zum Thema ' 'Verschleppt, getauft und eingedeutscht - Eine erste Türkenwelle im Sog der Kriege um 1700' ' geforscht und auch geschrieben.

Es klingt schon recht dramatisch, dass schon im 16.-18. Jahrhundert kriegsbedingt viele Hunderte Muslime nach Deutschland verschleppt wurden und nach schneller Assimilation inmitten „unserer“ Bevölkerung fortleben, bis heute. 

Kritisch anmerken muss ich hier, dass diese Deportation (oder wie sonst sollte man diese Fälle von zwangsweiser Entführung und Neuansiedlung nennen?) diesbezüglich in seiner Publikation als 'Türkenwelle' bezeichnet wurde - völlig entgegen der zu erwartenden Kausalität dieses Begriffes.

Dazu siehe auch

◇♧◇

Es kann also nicht immer Zeitdauer in einer Gegend als Kriterium ausschlaggebend dafür sein, ob man zu den Ureinwohnern gezählt wird.

Möglich aber auch, dass heutzutage die Begriffsdefinition für 'autochthon' nach Bedarf neu gesetzt werden wird? ♧

Nein

Meine halbe Familie stammt aus den Niederlanden. Die andere Hälfte aus Deutschland

Nein

Der Ariernachweis meiner Mutter musste aus Sicherheitsgründen gefälscht werden. Während des Krieges war es gefährlich, kein "autochtoner" Deutscher zu sein.