Seid ihr ehrlich und aufrichtig oder lasst es lieber sein?

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Ja natürlich muss ich das, sonst wäre ich entweder schon tot oder im Knast. Die allermeisten Angriffe auf meine Souveränität muss ich ignorieren oder sie so weit gedrosselt wieder an die Quelle abgeben, dass die Quelle nicht komplett ausrastet.

Weil das übrigens seit frühester Kindheit jede Stunde (wenn's schlecht läuft alle paar Minuten) passiert und man gleich sehr persönliche und grundlegende Angriffe auf meine grundlegenden Eigenschaften ausführt, bin ich erst zu dem geworden der ich bin. Ich bräuchte mittlerweile Jahrzehnte um mich davon zu erholen und ein Ende ist nicht in Sicht.

Ich habe Jahre dafür gebraucht, immer genau das zu sagen, was ich empfinde.

UND, es hat mir bei allem geholfen.! Das Leben wird besser.! Ich empfinde es immer wieder wie eine Last die von den Schultern abgeht, wenn man sich EHRLICH zu Themen, Diskussionen oder Verhaltensweisen äußert.

Es kostet unfassbar viel Überwindung bei den ersten Malen aber es kann wirklich helfen. Konstruktive Kritik hat noch niemandem geschadet. Es kommt drauf an, wie man es rüber bringt.

In deinem Fall würde ich das so interpretieren, dass dein Kollege Dinge tut, die komisch sind und dich nerven. Wie wäre es denn, wenn du es "durch die Blume mitteilst"?

Bsp: dein Kollege reißt morgens das Fenster auf weil im Büro stickige Luft herscht. Dich nervt das aber weil dir kalt ist. Aber du sagst nichts, weil du denkst, dass er dich danach vielleicht noch mehr damit ärgert, dich schlechter behandelt oder beleidigt mit dir ist? Nehm ihm in solchen Situationen einfach die Entscheidung ab. Denn so wie es dir unangenehm ist etwas anzusprechen, ist es ihm vllt auch? Mach es dir zu Nutze. - Schließ das Fenster und sag dabei- Ich mach das Fenster wieder zu, mir ist es zu kalt, lass es uns in der Mittagspause wieder öffnen und lüften.

->Du hast dadurch erreicht, das dir nicht mehr kalt ist und ihm gleichzeitig eine Option gegeben, das Fenster wieder zu öffnen.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass dir kaum einer in solchen Situationen widersprechen wird. Dieses Prinzip kann man bei fast allen Belangen anwenden. Probier's mal aus 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin ehrlich und kann auch über meine Gefühle reden und auch über unangenehme Dinge beispielsweise jetzt nur wenn es so sein sollte Stuhlschmieren oder potenzstörungen/Erektionsstörungen. Z.b

Seid ihr ehrlich und aufrichtig oder lasst es lieber sein?

Beides. So im Wechsel. Ganz nach Situation und meinem Befinden, meist reagiere ich ungeplant.

Also man ist ja nicht perfekt.

Genau, das erlaube ich mir auch gerne.

Eigentlich finde ich, dass wir mit unseren Schwächen und Fehlern perfekt sind, weil es im Leben so ist und auch sein darf.
Das Leben will, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns in geistig-seelischer Hinsicht weiter entwickeln, von dem her sind wir ja doch perfekt, weil uns das Leben selbst so wollte.

Und sich selbst in manchen Dingen kritisch zu betrachten ist anstrengend, erfordert Energie, Zeit und setzt den Willlen voraus.

Anfangs ist das anstrengend, da wir ungübt darin sind. Aber mit der Zeit wird das sehr leicht dann.

Zudem habe ich beste Erfahrungen damit, bei sich selbst zu schauen. Da konnte ich am effektivsten etwas bewirken. Es war so viel leichter dann, als im Außen aufwendig machen und tun.

Belügt ihr euch dann manchmal lieber selbst anstatt der Wahrheit nachzugehen?

In jedem Fall mache ich das auch immer noch, wenn ich genervt von etwas bin und absolut keine Lust habe.
Mit allen Auswirkungen davon aber habe ich dann auch zu leben. ;-)))

Am Ende und zu Ende gedacht aber lebe ich mit der Wahrheit in der Wirklichkeit am allerbesten.

Gebt ihr euch lieber mit einfachen, oberflächlichen Antworten zufrieden?

Ja, gibt so Zeiten und Themen.
Mit allen Auswirkungen davon aber habe ich dann auch zu leben. ;-)

Z.B: Man ist unzufrieden mit dem Verhalten eines Kollegen auf Arbeit und regt sich innerlich immer wieder auf. Man sucht aber auch nicht das Gespräch.

Das gesuchte Gespräch muss hier nicht zwingend gleich konstruktiv sein. Wenn sich dein Gegenüber angepisst fühlt und keinen Bock hat, sich für dich zu ändern, dann ist das Gespräch sicherlich nicht weiterführend.

Man ist unzufrieden mit dem Verhalten eines Kollegen

Oftmals sind wir selbst unzufrieden und fordern dennoch Mitmenschen dazu auf, sich zu ändern.
Sie sollen unsere Unzufriedenheit auflösen.
Das ist schon ganz schön selbstgerecht, oder? Also wenn wir mal ganz ehrlich sind.
Eigentlich ist es doch unsere Unzufriedenheit und wer außer wir selbst sollte dafür schon verantwortlich sein?

Natürlich hat man da mit Reflektion viel mehr Erfolg als zu glauben, man sei diesbezüglich abhängig vom Gegenüber oder Kollegen.
Selbst entscheide ich mich da gerne für meine Freiheit, will mich nicht zum Opfer machen und lieber eigenverantwortlich damit umgehen.

aber da man vor Konflikten Angst hat (und dies nicht angehen will), vermeidet man es und findet dafür Gründe (z.b: es bringt ja eh nichts...)

Genau, dann gibt es natürlich Situationen, in denen man zu sich selbst stehen sollte oder sich wehren, Partei für sich selbst ergreifen ..... und das kann Angst machen, auch Angst vor möglichen schlechten Auswirkungen, wie etwa Ausgrenzung oder mögliche Rache und Strafen.

Wer zu nett ist wird darüber hinaus auch nicht wirklich ernst genommen und wenn Menschen übergriffig sind, sollte man dringend mutig gesunde Grenzen setzen, was manchen aber große Sorgen bereitet.

Da hilft es womöglich zu überdenken, welche Auswirkungen jeweils schlimmer für einen sind. Und auch, wie du schon schreibst, was mit dem eigenen Willen, der eigenen Bereitschaft eigentlich so los ist? Will man für sich einstehen oder sollen andere mit einem machen können, was sie wollen?
Will man weiterhin nach seiner Angst und seinen Ausreden leben oder doch mal für sich einstehen?

Weiter sollte man schon erkennen, dass immer genau da, wo wir vermeiden wollen, uns unser Schicksal gerne mal ereilt. Also soll das Ganze doch mutig bearbeitet und angegangen werden oder will man immer wieder damit konfrontiert werden, quasi in einem Teufelskreis herum laufen?

Es könnte natürlich auch sein, dass es besser und ein Befreiungschlag wäre, aus der Reihe zu tanzen, wenn man bemerkt, dass man sich im Kreis dreht. ;-)

🙄🙄🙄Interessante Frage,ganz gewiß...wobei ich klar den Standpunkt " Ehrlich währt am längsten" vertrete.Ich für meinen Teil habe kein Problem damit mich kritisch selbst zu betrachten und mich scheut auch nicht vor einem unbequemen Weg! Allerdings beschäftigt mich ernsthaft die Frage,wie ich mir Gedanken dieser Art zu eigen mache,wenn ich mir selbst nicht im klaren darüber bin als was ich mich hier verkaufe??? Mann...Frau...was hat das schon mit aufrichtig oder ehrlich zu tun?!?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – "Leben"ist das Resultat aus Erfahrung und Lernbereitschaft.