Seht ihr Mörder mit Hass an?

8 Antworten

Ich weiß es nicht. Ich kenne keinen Mörder, so weit ich weiß. Ich hasse aber auch niemanden wirklich. Als Mörder geboren wird wohl niemand, einige haben jedoch von Anfang an mit großen Problemen zu kämpfen, ggf. bereits in der Schwangerschaft. Genetische Faktoren sind vermutlich auch dabei, aber was daraus wird, entscheidet sich erst im Laufe des Lebens. Dennoch ist jeder Mensch - mehr oder weniger - für die Taten selbst verantwortlich - auch wenn diese durch sein Umfeld begünstigt wurden.

100% -ig gut oder 100% -ig schlecht ist vermutlich niemand. Wer sollte die Grenzen definieren? Mmh. Da fällt mir "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" ein. Eine Strafrechtsgesetzgebung ist dennoch eine Notwendigkeit.

Hey,

Das kann man pauschal nicht sagen.

LG

Seht ihr Mörder mit Hass an?

Nein. Ich würde es nie übers Herz bringen, jemanden zu hassen.

Oder versteht ihr deren Taten bzw. was sie dazu gebracht hat?

Ja - schwere psychische Krankheiten.

Glaubt ihr, Mörder sind geboren? Oder Opfer ihres Umfeldes?

Beides ist möglich, meist ist es eine Mischung. Man glaubt nicht, was jahrelange Vernachlässigung mit einem Menschen machen können.

Denkt ihr, selbst einer der grausamsten Amokläufer hätten unter anderen Lebensbedingungen gute Menschen sein können, oder andersrum, dass selbst ihr unter schlimmeren Bedingungen hättet Mörder sein können?

Ja, beides, aber weniger die Bedingungen mache ich verantwortlich, sondern nicht oder unzulänglich behandelte psychische Krankheiten. Während meiner schlechtesten Zeiten hatte ich täglich ernsthafte Mordfantasien und dissoziative Episoden und nach drei Jahren - wohlgemerkt stets medikamentlos - verarbeite ich die (die wohlgemerkt jetzt nur durch mein Unterbewusstsein geistern und von meinen ernstzunehmenden Vorhaben stark abgegrenzt sind) zu Kurzgeschichten.

Was ist überhaupt ein "guter" oder "schlechter" Mensch, wer definiert sowas?

Sehr philosophische Frage. Für mich gibt es keine guten oder schlechten Menschen, nur gesunde und kranke Menschen. Man kommt als gesunder, geliebter Mensch nicht auf die Idee, jemanden abzuschlachten.

Jeder hat das Potenzial, zu töten, wenn es entweder unter Druck keinen anderen Ausweg aus einer extremen Einzelsituation zu geben scheint oder wenn im Gegenteil die gesellschaftliche Situation so ist, dass „alle es tun“ und man zum Außenseiter würde, wenn man nicht „mitmacht“.

Morde, zu denen nicht „jeder“ imstande ist, die ich also als „krankhaft“ bezeichnen würde, sind Tötungen aufgrund überzogenen oder gekränkten Egoismus, vom spektakulären „Mitnahmesuizid“ zB als Pilot der alle Passagiere mit in den Boden rammt bis zum Serienmord als Todesengel zB im Krankenhaus mit provozieren Notfällen.

Die „krankhaften“ Morde sind medial präsent, die viel häufigeren „normalen“ gelten maximal als „Familientragödien“ - dabei ist die Gefahr die von ihnen für jeden einzelnen ausgeht viel wahrscheinlicher. Wer hat schon das Pech, einen Irren zu treffen … aber zB eine total nervige Pflegebedürftige zu werden oder in eine andere ausweglose Verstrickung von Liebe und Hass zu geraten, das kann wirklich jedem passieren, wird aber verdrängt.

Ebenso kann es jedem passieren, in einen Krieg oder eine andere gesellschaftliche Situation zu geraten, in der die „zivilen“ Maßstäbe sich auflösen und sich „Normalitäten“ verschieben.

IngoKurth  26.03.2023, 17:00

Bist wohl ein Gutmensch,zeit das Ihr aussterbt.

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Ich sehe das so daß jeder Mensch eine Programmierung in der Erziehung bekommen hat und wenn sie falsch wahr spielt der Psychologe eine Software darauf.

SakuraPeachie  11.10.2022, 19:46

Erziehung hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun.

Ich wurde nicht "erzogen" und renne auch nicht mit dem Messer in der Gegend rum.

Außerdem... Wer entscheidet, was "falsch" ist? Du? Da hättest du bei acht Milliarden Menschen ganz schön zu tun.

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