Schwul sein - ein Geheimnis?
Man hört sehr viel über Probleme von homosexuellen Menschen, seine Sexualität anderen gegenüber preiszugeben. Viele weichen dieser Frage verschämt aus, werden Außenseiter und psychisch belastet. Andere haben den Mut zum Outen aufgebracht, zeigen das auch durch ihr Äußeres und sind so zufrieden. Welcher Weg ist nun der Bessere?
5 Antworten
In meiner Pubertätsphase habe ich meine Orientierung festgestellt, wollte mit niemanden reden und habe mich in meine vier Wände eingekapselt. Es hat mich stark belastet, denn in der Schule hatte ich gute Zensuren und gab zu keinem Tadel Anlass. Irgendwie war ich mir bewusst, dass es nicht so weitergehen konnte, denn langsam wurde ich gefoppt, noch keine Freundin zu haben. Meine Homosexualität wurde nun vermutet und ich kam nicht vorbei, dies zu leugnen, ja, es wussten plötzlich alle! Und ich tat es, ja zu sagen! Seitdem bin ich wie befreit. Mein Fazit: Outen ist der bessere Weg, sonst kann man psychisch kaput gehen!
Meist merkt man es zur Pubertät, ist sich da noch nicht sicher, daher hält man sich da zurück. Später möchte man sich da aber entscheiden: Versteck spielen oder Leben!
du, ich bin einfach so, wer es merkt, das ist ok, wer nicht ist mir egal. in meinem umfeld die menschen haben es leicht bemerkt, dass es bei mir so ist. ich verstecke mich da auch nicht oder versuche nicht aufzufallen, wenn ich einen schönen mann sehe, dann schaue ich hinterher. wo ist das problem.
Dafür gibt es keine Antwort, die auf jeden schwulen Menschen passt. Was für den einen wundervoll funktioniert, ist für den Anderen nie im Leben eine Option. Es kommt ja auch total auf die Menschen an, die einen Umgeben.
Ich selber bin zum Beispiel bin an manchen Stellen in meinem Leben geoutet an Anderen jedoch nicht und werde es wahrscheinlich auch nie werden. In meiner Feuerwehr erzähle ich es zum Beispiel nur ausgesuchten Personen. Mein engster Freundeskreis weiß bescheid, da diese Information dort gut aufgehoben ist. Meinen Eltern habe ich es allerdings noch nicht erzählt, da beide nicht so wirklich gut darin sind ein Geheimnis für sich zu behalten. Daran siehst du auch, dass man sich ein solches Vertrauen verdienen muss.
Manchen Menschen fällt es leichter sich zu outen und manchen eben schwerer. Da muss Jeder seine eigene Komfortzone finden.
Aber natürlich hast du auch Recht. Es gibt eben immer ein paar wenige Menschen, die es sich nicht trauen es irgendjemanden zu erzählen und dann sehr darunter leiden.
Ich habe lange gegrübelt, ob ich mich outen sollte. Dann kam der Startschuss! Eines Tages ging ich aus dem Haus mit Rock, Bluse, roten Lippen und Nägeln! Gleich an der Straßenbahnhaltestelle sah ich einen Bekannten, wusste nicht ob ich umkehren sollte! Nein! Er fragte mich natürlich .....? Das Blut stieg mir in den Kopf, als ich ja sagte. Nun wusste er es und ging nie wieder auf diese Frage ein, sondern redete mit mir beim nächsten Begegnen, wie immer. Und so war es auch mit den anderen Bezugspersonen, sie respektierten mich. Anders war es natürlich bei fremden Leuten: Hinterherschauen, mit dem Kopf schütteln, kichern, blöde Bemerkungen ausschließlich von Männern. Dennoch hat sich für mich mein Outen gelohnt: Ich fühle mich frei!
Was der beste Weg ist ist bei jedem unterschiedlich, wichtig ist sich Zeit zu lassen und vielleicht erst mal einer person sagen.
Und oft spielt da auch noch rein wie deine Umgebung so ist, klar wenn jeder den du kennst homophob ist wirst du das zu spüren kriegen.
Fast alle die sich geoutet haben, haben Erfahrungen angefangen von Beleidigungen bis in zu schwerer Körperverletzung gemacht.
Nur wer sich nicht outet und sich vom Leben zurück zieht, wird bestimmt auch beleidigt und traktiert.
Nee! Mit dem Geheimhalten klappt das nicht, weil es irgendwo und irgendwann 'mal einer mitbekommt, was Sache ist. Und diese Nachricht breitet sich wie ein Lauffeuer aus. Ich habe mich eines Tages für die Wahrheit entschieden. Seitdem habe ich auch keine Scheu, öffentlich durch feminines Äußeres das zu zeigen. Schon das Tragen von Kreolen, Ketten und Ringen macht auf mich aufmerksam.
Das mag für dich der beste Weg sein aber nicht für jeden. Abgesehen davon wer vermutet Homosexualität wenn man keine Freundin hat?