Können homosexuelle narzisstische Ehemänner, die in the closet sind, geheilt werden, in dem sie sich akzeptieren?
Narzissten haben ja den Drang, sich den eigenen Schwächen nicht stellen zu wollen. Sie haben das Gefühl, wie sie sind ist nicht genug. Daher frage ich mich, da ja die Sexualität auf der Maslowschen Bedürfnispyramide auf der Grundstufe ist:
„Kann ein homosexueller Narzisst geheilt werden, wenn die Quelle seiner Kompensationsbedürfnisse seine ungelebte Homosexualität ist, in dem er sich ein herz fasst und sich zu outen wagt? Oder ist der Narzissmus ab einem gewissen Alter schon manifestiert und die Seele kann sich nicht mehr wandeln?“
2 Antworten
Komisch verschachtelte Frage, aber einfache Antwort: Narzissmus kann nicht geheilt werden, da Narzissten nicht therapiefähig sind, da - wie geamst140 es auf den Punkt bringt - beim Narzissmus die Fähigkeit zur Selbstreflexion nicht gegeben ist.
Und dann noch einige Stichpunkte:
- wen auch immer Du für narzisstisch hältst, ich würde ein großes Fragezeichen daran setzen, ob es wirklich narzissmus ist.
- Keine Ahnung, in welchem Kontext Du die Sexualität darin siehst.
- Mit Maslow hat es nichts zu tun. Maslow wird heutzutage abgelehnt, seine Bedürfnispyramide macht keinen Sinn.
Narzisstenhaben ja den Drang, sich den eigenen Schwächennicht stellen zu wollen. Sie haben das Gefühl, wie sie sind ist nicht genug.
Richtige Narzissten haben nicht den Drang, sondern können es schlicht nicht, weil sie nicht selbstkritisch reflektieren können.
Sie haben auch nicht das Gefühl nicht genug zu sein. Ganz im Gegenteil. Sie sind davon überzeugt, für alles der Beste zu sein. Diese Überzeugung resultiert aus einer traumatischen Erfahrung/Erziehung heraus, nie genug gewesen zu sein. Beispielsweise wenn man für schulische Leistung regelmäßig Prügel bezieht, die eigentlich mittelmäßig bis gut waren - aber für die Eltern nicht gut genug.
Sie lernen derartige Vorwürfe umzukehren, in dem sie beispielsweise denken, dass jemand nicht in der Lage ist, ihr Genie zu erkennen oder ihre Leistung hoch genug anzuerkennen. Dies sind aber in erster Linie unterbewusste Mechanismen. Überlebensmechanismen um die eigene Psyche zu schützen. Diese machten im Rahmen ihrer Traumatisierung oft auch absolut Sinn. Werden im späteren Leben aber eben zum Problem, weil jede beliebige Situation stellvertretend in diese traumatische Erfahrung eingeordnet werden kann.
Persönlichkeitsstörungen wie diese können nicht geheilt werden, wie eine normale Krankheit. Weil es in dem Sinne keine Krankheit ist, sondern es ist Teil ihrer Persönlichkeitsstruktur.
Wenn man in der Lage ist, sein eigenes Fehlverhalten zu erkennen, kann man lernen, entsprechende Muster abzumildern und besser zu kontrollieren. Je früher das therapiert wird und je disziplinierter man daran arbeitet, desto größer auch die Erfolge.
Aber beim Narzissten gehts ja genau darum, dass er alles Negative an sich nicht bei sich selbst erkennt. Insofern sind Therapien verhältnismäßig wenig erfolgsversprechend.